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Alles Grauwacke oder was?

bv; 15. Jan 2019, 12:52 Uhr
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Alles Grauwacke oder was?

bv; 15. Jan 2019, 12:52 Uhr
Wipperfürth – Man kann den Wipperfürther Stadtvätern nicht vorwerfen, sich an Gesetze gehalten, wohl aber, nicht frühzeitig bei einem Thema mit Sprengkraft die Öffentlichkeit informiert zu haben.

Das ist in der Tat auf den ersten Blick ein starkes Stück. Wenn die oberbergische Stadt Wipperfürth auf ihrem Marktplatz Grauwackesteine aus dem fernen Indien statt aus dem nahen Lindlar verlegen lässt, kocht die Volksseele. Der erste Gedanke ist durchaus nachvollziehbar: Was soll das? Doch die Antwort ist einfach – das ist die Realität in einer globalisierten Welt. Oberbergische Firmen generieren Aufträge auf dem gesamten Erdball und ausländische Unternehmen haben die Chance, auf dem inländischen Markt erfolgreich zu sein. In wirtschaftlicher Hinsicht ist die Welt längst ein Dorf. Natürlich müssen gleiche Bedingungen für alle herrschen, natürlich müssen Angebote vergleichbar sein und  Ausschreibungen gesetzeskonform.

Es ist geradezu infam, den Wipperfürther Stadtvätern hier unlauteres Handeln unterstellen zu wollen, ohne konkrete Beweise vorzubringen. Jetzt wären die Volksvertreter am Zug, ihre Kontrollpflicht wahrzunehmen. Und sollte die Ausschreibung den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend verlaufen sein, müssen dies die Fraktionen dann der Öffentlichkeit im Rat auch mitteilen. Einen Vorwurf kann man den Stadtvätern allerdings nicht ersparen: Man hätte wissen können, welcher Sprengstoff in diesem Thema enthalten ist und dementsprechend frühzeitig gegensteuern müssen. Die Kommunikation war – zurückhaltend formuliert – ziemlich verbesserungswürdig.

Artikel: Stein um Stein - aus Indien
  
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