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Höfer rettet HCGS-Reserve in die Winterpause

pn; 16. Dec 2018, 21:00 Uhr
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Höfer rettet HCGS-Reserve in die Winterpause

pn; 16. Dec 2018, 21:00 Uhr
Oberberg - Nümbrecht kassiert den Ausgleich mit dem Abpfiff - Wallefeld erkämpft sich einen Zähler - CVJM kämpft vergeblich - HCGS II blamiert sich beinahe gegen das Schlusslicht - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
TuS Niederpleis II – SSV Nümbrecht II 27:27 (15:12).


Zwar kassierte Nümbrechts Reserve den Ausgleichstreffer erst mit dem Schlusspfiff, von einem Punktverlust wollte SSV-Coach Marcus Laegner nach der Partie trotzdem nicht sprechen. „Natürlich war das ärgerlich, aber wenn man streckenweise mit sieben und fünf Toren hinten liegt, ist das ein Punktgewinn gewesen“, meinte der Übungsleiter nach dem Duell mit dem Abstiegskonkurrenten. Bis zum 13:6 (22.) hatte der SSV-Motor seine PS überhaupt nicht auf das TuS-Parkett gebracht, startete bis zur Pause aber zumindest eine erste Aufholjagd. Die zehnminütige Unterbrechung erwies sich aber als Gift für die Gäste, deren Spiel bis zum 21:16 (42.) erneut zum Erliegen kam.


Gerade defensiv steigerten sich die Südkreisler jetzt aber im Minutentakt und auch die Einwechslungen des Trainertandems Heinrichs/Laegner griffen völlig. Beim 21:23 (50.) war die Partie auf den Kopf gestellt. „Leider haben wir aber das dritte Tor nicht nachgelegt“, sah Laegner stattdessen eine spannende Schlussphase, in der Nümbrecht quasi gegen eine Ein-Mann-Armee spielte. Robin Maly erzielte die letzten vier TuS-Treffer, darunter den glücklichen Ausgleich eine Sekunde vor dem Abpfiff. „In dieser Situation darf ich den Gegner nicht ungehindert zum Wurf kommen lassen. Aber das war Unerfahrenheit meiner jungen Mannschaft“, analysierte Laegner, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf allerdings durchaus zufrieden: „Die Fehler, die wir zu Saisonbeginn noch gemacht haben, kommen nicht mehr vor und die Spieler entwickeln sich. Wir können positiv in die anstehende Rückrunde blicken.“


Nümbrecht: Markus Schwemke (7/4), Marcel Miebach (4), Torben Lang, Robin Donath, Christoph Bitzer, Dominik Donath (je 3), Markus Bitzer (2), Tim Lefherz, Benedikt Opitz (je 1).




HSG Euskirchen – TV Wallefeld 29:29 (17:14).


Wallefelds Handballer beenden die Hinrunde als bestes oberbergisches Team, schweben aber wie die halbe Liga zur Winterpause in akuter Abstiegsgefahr. In Euskirchen holte das Team von Jörg Beger bereits das zweite Remis innerhalb von zwei Wochen, brachte seinen Coach aber einmal mehr zur Verzweiflung. „Auf der Bank wird man verrückt“, resümierte Beger einen erneut schwachen ersten Durchgang. Die Gäste legten zwar zum 2:4 (4.) vor, verschliefen die Anfangsminuten bis zum 9:5 (11.) aber dennoch weitestgehend. Offensiv schossen die Oberberger zwar aus allen Rohren, bekamen defensiv aber kaum ein Bein auf die Erde und hatten zur Pause auch bereits sieben klarste Chancen links liegen lassen.


Die Comeback-Qualitäten des Aufsteiger sollten sich in der Liga allerdings rumgesprochen haben. „Was diese Mannschaft auszeichnet und viele Gegner mürbe macht, ist dieser unbändige Kampfeswille“, adelte Beger die Aufholjagd seiner Mannschaft, die sich auch vom 20:14 (34.) nicht aus der Ruhe bringen ließ. Tim Sauermann leitete mit seinem 22:22-Ausgleich (46.) eine spannende Schlussviertelstunde ein, in der die Führung mehrfach wechselte, der TVW aber auch eine dreifache Überzahl ungenutzt ließ. Der letzte Angriff des Spiels gehörte dennoch den Gästen, die aber keinen vernünftigen Wurf mehr auf das Euskirchener Tor brachten. „Punktemäßig liegen wir zwar voll im Soll, dennoch haben wir über die Weihnachtspause ein wenig aufzuarbeiten. Wir belohnen uns zu wenig für unseren tollen Kampfgeist“, will Beger insbesondere an der Chancenverwertung feilen.


Wallefeld: Tim Sauermann (10/5), Jascha Hartmann (7), Daniel Rodriguez (4/2), Lukas Dick, Marcus Gilmann (je 2), Max Meinerzhagen, Stefan Hildebrandt, Marcel Canisius, Ben Sommer (je 1).




TSV Bonn rrh. II – CVJM Oberwiehl II 31:26 (17:15).


Als letztes Aufgebot wollte CVJM-Trainer Manuel Seinsche seinen Kader im Nachhinein zwar nicht titulieren, arg jung war das Oberwiehler Aufgebot beim schwierigen Auswärtsspiel in der ehemaligen Bundeshauptstadt dann aber doch. Gleich zehn Spieler hatten sich bereits Anfang der Woche bei ihrem Trainer abgemeldet, zum Wochenende wurde die Liste immer länger. Besonders kritisch wurde es auf der Torhüterposition, wo gleich vier Akteure ausfielen und somit Bikas Gerlach aus der Kreisligareserve nachnominiert wurde. Umso respektvoller sprach Seinsche allerdings vom Auftritt der Seinen: „Gegen einen körperlich unheimlich präsenten Gegner haben wir ein gutes Spiel gemacht und über weite Strecken mitgehalten.“


Besonders im ersten Durchgang agierten die Oberberger gegen den starken Aufsteiger auf Augenhöhe und konnten sich auf ihre Achse Nückel/Schrabe verlassen, die die Offensive geschickt lenkte. Und auch nach dem Seitenwechsel blieb Oberwiehl bis zum 21:19 (40.) auf Schlagdistanz, ehe eine Zeitstrafe gegen Yannic Wollenberg zehn schwache CVJM-Minuten einläuteten. Beim 25:20 (51.) war die Partie längst entschieden, daran änderten auch die offensive 5:1-Deckung in den Schlussminuten und ein gut aufgelegter Kreisläufer Daniel Rischikov nichts mehr. „Der Gegner hat seine Routine ausgespielt, während meine jungen Spieler aus solchen Situationen noch lernen müssen“, meinte Seinsche nach dem Abpfiff. Wenig gelegen kommt den Südkreislern dagegen die lange Winterpause. „Wir sind auf einem guten Weg, brauchen aber Spiele. Daher ist es schade, dass wir jetzt über einen Monat Pause haben“, will der CVJM-Coach das aber mit Testspielen kompensieren.


Oberwiehl: Daniel Rischikov (12/6), Luca Schrabe (6), Phil Nückel (4), Henrik Berndt (3), Yannic Wollenberg (1).


HC Gelpe/Strombach II – VfR Übach-Palenberg 25:24 (13:12).


Zehn Sekunden vor dem Ende bewahrte Jan Höfer sein Team vor einer Blamage gegen das Ligaschlusslicht aus Übach-Palenberg. „Die Punkte waren absolut glücklich. Wir werden uns in der Rückrunde strecken müssen“, hätte HC-Trainer Eduard Debnar am liebsten den Mantel des Schweigens über das niveauarme Kellerduell gelegt. Die Gäste reisten mit dem letzten Aufgebot an, selbst Trainer Till Keusch musste das Trikot überziehen. Von falscher Überheblichkeit wollte Debnar zwar nicht sprechen, anders war die Leistung seines Teams allerdings schwer zu erklären. „Wir haben den Sack nie zugemacht. Die Mannschaft kennt die Probleme, kann die Fehler aber nicht abstellen“, lagen Debnars Schützlinge zwar durchweg in Front, verpassten dem Gegner aber auch nie den Knock-Out.


Selbst eine solide 22:18-Führung torpedierten die Oberberger noch einmal selbst. Übach-Palenberg spielte geduldig, agierte viel über seinen starken Kreisläufer und erwischte die HC-Akteure häufig auf dem falschen Fuß. „Wir wussten, was auf uns zukommt, haben aber unsere eigenen Vorgaben nicht umgesetzt bekommen“, meinte Debnar, dessen Team nach dem 24:24-Ausgleich (56.) mehrfach die Chance zur Führung hatte, sich aber erst mit dem letzten Wurf im erweiterten Gegenstoß in die Winterpause rettete. „Wir haben viel gesehen, was wir bis zum 27. Januar besser machen müssen. Daran werden wir aber auch arbeiten“, hatte Debnar neben den beiden wichtigen Punkten im Abstiegskampf aber auch noch einen weiteren Lichtblick gesehen. Die beiden A-Jugendlichen Christian Böhm und Mika Schwenzfeier hinterließen bei ihrem Debüt einen guten Eindruck.


Gelpe/Strombach: Michel Töpfer (7/1), Jan Höfer (6), Marco Rubel (5/3), Lukas Flick, Fynn Schürmann (je 3), Christian Mayer (1).
  
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