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Kein Investor für Merkurgelände

nh; 29. Oct 2018, 16:35 Uhr
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Kein Investor für Merkurgelände

nh; 29. Oct 2018, 16:35 Uhr
Waldbröl - Am 20. November wird der Waldbröler Stadtrat das Investoren-Auswahlverfahren offiziell beenden und weiteres Vorgehen planen - Stadt will Merkurhaus schnellstmöglich abreißen lassen - Spätestens 2020 soll dies geschehen.
Von Nils Hühn

Auch das zweite Investoren-Auswahlverfahren für das Merkurgelände wird ohne einen Abschluss beendet. „Es war bereits alles vorbereitet, aber im letzten Augenblick ist ein Partner abgesprungen“, berichtete Bürgermeister Peter Koester die überraschende Wendung. Mitte August wollte die LIST-Gruppe gemeinsam mit Rewe, Woolworth und Rossmann den Vertrag mit der Stadt Waldbröl als Eigentümerin des Geländes unterzeichnen. Aber dann gab es den erwähnten Rückzieher und für die Investoren-Gruppe war das Konzept wirtschaftlich nicht mehr tragbar, weshalb das Angebot zurückgezogen wurde. „Am 20. November wird das Investoren-Auswahlverfahren offiziell beendet“, kündigte Koester für die kommende Ratssitzung an.

Rückblick: Im Mai 2014 hatte die Stadt für 1,1 Millionen Euro den 12.000 Quadratmeter großen Merkurkomplex erworben und im Winter 2014 das erste Investoren-Auswahlverfahren gestartet. Auch damals, als die Stadt noch einen Kaufpreis vorgegeben hatte, gab es Interessenten. Doch letztlich konnte man sich nicht einigen. Das zweite Verfahren für Waldbröls neue „Mitte der Mitte“, wie das Areal im Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept genannt wird, endete nun ohne Erfolg. Das heißt, dass nun Plan B greift.


„Die andere Lösung wäre sicher besser gewesen“, gibt Bürgermeister Koester zu, ist sich aber auch sicher, dass die zweite Variante ebenfalls ein Erfolg wird. Wichtig sei, dass das Merkurhaus schnellstmöglich dem Erdboden gleichgemacht wird. Am liebsten würde Koester selbst Handanlegen, „aber wir müssen erst einmal ein vernünftiges Konzept aufstellen.“ Der Abriss wird mit Fördermitteln bewerkstelligt, da auf dem Gelände Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie kleinteiliger Einzelhandel und Wohnraum entstehen sollen. Das weitere Vorgehen muss die Politik in der nächsten Ratssitzung festlegen.

Auch die Waldbröler Bürger sollen sich an der Planung beteiligen. Erst, wenn das Konzept steht und festgelegt ist, wer die Abrisskosten im Millionenbereich trägt, können die Abrissbagger anrollen. Wann dies der Fall ist, ist reine Spekulation, woran sich der Rathauschef nicht beteiligen will. Aber spätestens 2020 soll die Gebäuderuine der Geschichte angehören. „Der Plan B bietet viele Chancen“, ist sich Koester sicher, dass auch ohne die große Lösung viele positive Impulse freigesetzt werden. „Wichtig ist, dass der Gebäudekomplex wegkommt!“
  
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