Oberberg – Mitten im Sommer sind bereits 800 Briefe in der Christkindpostfiliale eingetroffen - Eiliger Wunsch nach Schultüte „kann nicht bis Weihnachten warten“ - Wunsch-Post mit taiwanesichen Süßigkeiten.

Man mag es kaum glauben, aber mitten in der Sommerhitze trudeln bereits die ersten Wunschzettel an das Christkind in seiner oberbergischen Postadresse in Engelskirchen ein. Über 800 Briefe sind schon da, darunter viele aus Taiwan, Tschechien, Russland, den Niederlanden, Italien und Griechenland. Der dringlichste Wunsch „kann nicht bis Weihnachten warten“ und kommt vom „lieben FINN“ aus Gladbach. Pünktlich zum Start der Schulferien wünscht er sich nichts Sehnlicheres als eine Schultüte und schreibt daher bereits jetzt an das Christkind. Um es zu überzeugen, legte er noch ein Engelsglöckchen, zwei Ein-Cent-Stücke und vier Einkaufschips in den Umschlag. Und er wünschte sich ein Licht für Opa Jochen und Oma Marlene, die beim Christkind im Himmel wohnen.

Neben vielen bunten und bemalten Wunschzetteln mit Bildern und Tipps, wohin die Geschenke zu bringen sind, bekommt das Christkind selbst auch kleine Geschenke. Die sechs Jahre alte Sophie aus Taiwan schickt „in der rechten Ecke des Umschlags“ eine taiwanesische Süßigkeit, garlic green peas (grüne Knoblauch Erbsen), und hofft auf einen Austausch mit deutschen Süßigkeiten. Der Brief wurde übrigens korrekt zollamtlich abgefertigt, was ein grüner Aufkleber belegt. Der siebenjährige Johannes wünscht sich, dass „die Oma 100 Jahre alt wird“ und hofft nun auf eine Antwort, um seine letzten Zweifel, ob es das Christkind wirklich gibt, zu beseitigen.



Jan und Ben schickten ihre Wünsche mit genauen Hinweisen für das Christkind, wo die Sachen gekauft oder bestellt werden können. Den Schwestern Henrietta und Mathilda war hingegen eher die Verpackung wichtig: Inhalt egal, Hauptsache ist, dass Mathildas Geschenk lila und Henriettas Geschenk rosa-weiß verpackt ist. Basketballschuhe von Kobe Bryant wünscht sich der Namensvetter Kobe, die Listen der weiteren Wünsche sind lang und vielfältig.

  

Noch, so weiß die Deutsche Post, gönnt sich das Christkind eine kleine Auszeit, wird aber pünktlich zur kälteren Jahreszeit im Advent alle an sie gerichteten Briefe und Zeichnungen mit einem Weihnachtsbrief mit Sondermarken und –stempel beantworten.

Die Christkindpostadresse erfreut sich großer Beliebtheit. Seit 1985 richtet die Deutsche Post in Engelskirchen eine eigene Filiale ein, in der ab Mitte November bis zum Weihnachtsfest das Christkind mit vielen örtlichen Helferinnen die große Anzahl der Wunschzettel entgegen nimmt und liebevoll beantwortet. Im vergangenen Jahr waren es weit über 120.000 Zuschriften aus 56 verschiedenen Ländern. Die Adresse lautet: An das Christkind, 51777 Engelskirchen (Absender nicht vergessen).