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Ein 'neuer Mix' für die Alte Bücherfabrik

Red; 12. Jul 2018, 12:10 Uhr
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Ein 'neuer Mix' für die Alte Bücherfabrik

Red; 12. Jul 2018, 12:10 Uhr
Engelskirchen – In der gestrigen Ratssitzung stellte Architektur-Professor Peter Jahnen die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Umnutzung der Alten Bücherfabrik vor – Mix aus Gesundheits- und Bürgerzentrum mit Gewerbe- und Dienstleistungsflächen favorisiert.
Die Pläne zur Revitalisierung der Alten Bücherfabrik in Ründeroth standen im Fokus der gestrigen Sitzung des Engelskirchener Gemeinderates. Architektur-Professor Peter Jahnen vom beauftragten Büro HJP Planer und Fachleiter Michael Advena stellten den Sachstand und die weiteren Schritte vor. In einer Machbarkeitsstudie haben Jahnen und sein Team mehrere Nutzungsvarianten durchgespielt, um so die mit den besten Erfolgsaussichten zu finden. Die favorisierte Variante ist demnach ein Mix aus verschiedenen Nutzungen: Neben einem Bürger- und Gesundheitszentrum soll auch ein Bereich für Gewerbe und Dienstleistungen in der Alten Fabrik entstehen. Der hölzerne Mittelteil soll dabei erneuert werden. „Hier hat sich eine Erneuerung gegenüber der Sanierung als die wirtschaftlichere Lösung herausgestellt. Außerdem knüpfen wir so da an, wofür Engelskirchen architektonisch im besonderen Maße steht: einen gelungenen Mix aus alter und neuer Bausubstanz“, so der Professor.

Das Gesundheitszentrum soll zukünftig „innovative Gesundheitsstrategien, umfassende Präventionsangebote, geriatrische Fachleistungen, eine breit angelegte sowie zukunftsorientierte Pflegeberatung und mehr“ bieten. Mit den entsprechenden Interessenten stehe man bereits in Kontakt. Auf kurzen Wegen soll durch einen entsprechenden Angebotsmix im Gesundheitssektor ein flächendeckendes Angebot, auch zu den Themen Pflege, Fitness und Prävention, entstehen. „So viel Kompetenz auf einem Fleck wäre nicht nur für Engelskirchen ein Gewinn, sondern für die ganze Region“, war Jahnen überzeugt.

Das Bürgerzentrum soll Platz für verschiedene soziale und ehrenamtliche Angebote bieten: Unter anderem die Vorratskammer, die Flüchtlingshilfe oder der AWO Seniorentreff sollen hier eine neue Heimat finden. „So entsteht ein Quartierskern, der durch eine Multifunktionshalle, die beispielsweise im Eneglskirchener Karneval genutzt werden kann, ergänzt wird“, so Jahnen. Bei größeren Veranstaltungen soll die Halle Platz für bis zu 500 Personen bieten, ansonsten könne sie durch die Unterteilung in einzeln nutzbare Abschnitte zum Beispiel für Seminare der Volkshochschule oder Informationsveranstaltungen von Vereinen genutzt werden. „So würden die Turnhallen und das Alte Rathaus entlastet“, erklärte Jahnen. Abgerundet werden soll das neue Angebot in der Alten Fabrik durch verschiedene Dienstleiter und Gewerbetreibende, für die entsprechenden Flächen vorgehalten werden.



Die Revitalisierung der Alten Bücherfabrik, „ist der wichtigste Baustein des Integrierten Handlungskonzepts für die Ortskerne Engelskirchen und Ründeroth“, so Advena, der das weitere Vorgehen erläuterte: Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wurde im April der Bezirksregierung vorgestellt und stieß hier, so Jahnen „auf großes Wohlwollen“. In Köln halte man es für möglich, die Pläne mit Unterstützung von Städtebauförderungsmitteln (60%-Förderung) umzusetzen, wenn die Gemeinde mit einem Wettbewerb die gebotenen Qualitätsmaßstäbe erreiche. Die Ratsmitglieder beauftragen die Verwaltung in einem einstimmigen Beschluss mit der Durchführung eines Architektenwettbewerbs. Schon innerhalb der Sommerferien werden nun Vergleichsangebote von Auslobungsbüros eingeholt, das Verfahren könnte im September 2019 beginnen. „Im Frühjahr 2019 könnte das Wettbewerbsverfahren abgeschlossen werden, das Ergebnis des Wettbewerbs würde dann in die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts einfließen und im Verlauf des Jahres 2019 im Förderantrag berücksichtigt.

Rat kurz und kompakt


[Bild: Fenja Jansen --- Ulrike Müller wurde gestern als neues Ratsmitglied eingeführt.]

Der Rat verabschiedete Hans Gerd Geller (UWG), der aus gesundheitlichen Gründen auf seinen Sitz im Rat verzichtete. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus bedankte sich für sein Engagement, wünschte ihm alles Gute und verpflichtete als seine Nachfolgerin Ulrike Müller.

Nach Vorberatungen im Jugend-, Schul- und Sozialausschuss (OA berichtete) verabschiedete der Rat gestern eine neue Satzung über die Erhebung von Elternbeiträgen für die Offene Ganztagsschule im Primarbereich. Bei dieser handelt es sich um einen Vorschlag, den die Fraktionen parteiübergreifend erarbeitet hatten, nachdem sie die Vorschläge der Verwaltung abgelehnt hatten.


[Zum Vergrößern auf die Tabelle klicken.]

Der Ordnungsdienst wird demnächst verstärkt am Alten Rathaus Ründeroth Präsenz zeigen. Bürgern, aber auch Rats- und Verwaltungsmitgliedern war aufgefallen, dass hier schon tagsüber Alkohol konsumiert werde. Sollten die verstärkten Kontrollen keinen Effekt zeigen, werde über weitere Maßnahmen nachgedacht.

Der Rat unterstützt die Fairtrade Steuerungsgruppe in ihrem Anliegen, mit Schildern an markanten Stellen wie Ortseingängen, Plätzen oder großen Geschäften mit Schildern auf den Fairtrade-Status der Gemeinde hinzuweisen.
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