Archiv

Zwei Haftbefehle nach Messerattacke erlassen

nh; 13. Feb 2018, 12:15 Uhr
ARCHIV

Zwei Haftbefehle nach Messerattacke erlassen

nh; 13. Feb 2018, 12:15 Uhr
Waldbröl - Versuchter Mord wird zwei Männern (16 und 20 Jahre) vorgeworfen, die in Untersuchungshaft sitzen - Der 41-jährige Waldbröler, der sich nicht mehr in Lebensgefahr befindet, ist wahrscheinlich zufällig Opfer geworden.
Von Nils Hühn

Die gute Nachricht ist, dass sich das 41-jährige Opfer nicht mehr in Lebensgefahr befindet. Dies bestätigte heute noch einmal die Bonner Staatsanwaltschaft. Bei der Messerattacke, die auf den Waldbröler in der Nacht zu Freitag verübt wurde, hatte der Mann Glück im Unglück. Denn die Messerstiche hätten tödlich enden können. Kurze Zeit nach der Tat wurden drei Männer zwischen 16 und 20 Jahren von der Polizei festgenommen. „Es wurden zwei Haftbefehle wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen“, teilte Oberstaatsanwältin Dr. Karin Esser auf Nachfrage mit. Die beiden 16- und 20-jährigen Tatverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Ein 18-Jähriger ist wieder auf freiem Fuß.

Den genauen Tatablauf kann die Staatsanwaltschaft aber noch nicht wiedergeben. Mit den kursierenden Gerüchten konfrontiert, dass es sich um einen aus dem Ruder gelaufenen Raubüberfall gehandelt haben soll, sagte die Oberstaatsanwältin, dass dies Gegenstand der Ermittlung sei. Ebenso konnte sie zu Herkunft und Motiv der Täter keine weiteren Angaben machen. „Die Ermittlungen laufen noch“, so Dr. Essig.

Innerhalb der vergangenen zwei Jahre ist es bereits die dritte Auseinandersetzung auf offener Straße in der Waldbröler Innenstadt, die beinahe mit dem Tod eines Opfers endete. Dabei hat die Oberbergische Polizei bereits reagiert und zeigt besonders im Innenstadtbereich mehr Präsenz, wie Waldbröls Wachleiter Freddy Müller auf Nachfrage erklärte. Auch in der Tatnacht seien die Anstrengungen der Polizei vielfältig gewesen, um für Sicherheit zu sorgen. „Wir hatten deutlich mehr Personal im Einsatz, als in den Vorjahren“, so Müller. Dennoch sei solch eine Tat nicht immer zu verhindern.

Der 41-Jährige, der sich auf dem Nachhauseweg von einer Karnevalsfeier in der Markthalle befand, wurde wahrscheinlich ein Zufallsopfer. „So schlimm es auch klingt, war er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort“, so Müller. Demnach wäre das Opfer willkürlich von den Tätern ausgewählt worden. Der Tatort in unmittelbarer Nähe des frischsanierten Kirchplatzes sei jedenfalls kein polizeibekannter Brennpunkt. Der Platz gehöre aber zum Innenstadtbereich, der ohnehin stärker bestreift würde, so Müller.

Neben der erhöhten Polizeipräsenz würde aktuell auch die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt intensiviert. An Karneval fanden bereits gemeinsame Streifengänge im Rahmen der Ordnungspartnerschaft statt, die durchweg positiv verliefen. Zudem betreibt die Polizei viel Präventivarbeit. Alle Waldbröler Gastronomen wurden angesprochen und dahingehend sensibilisiert, die Polizei bei Streitigkeiten unter den Gästen frühzeitig zu kontaktieren. „Lieber werden wir einmal zu viel angerufen“, erklärte Müller. „Alle Straftaten können wir dennoch nicht verhindern.“ Die Häufung an extrem brutalen Gewaltdelikten in Waldbröl nennt Müller „besorgniserregend. Das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung ist nachhaltig gestört“. Jetzt müsse man die Ermittlungen des aktuellen Falls abwarten, um Schlüsse ziehen zu können.

Weitere Artikel zum Thema
Waldbröler (41) niedergestochen - Trio festgenommen
Nach Messerattacke: Waldbröler weiterhin auf Intensivstation

Zu dieser Meldung werden keine Leserkommentare freigeschaltet.
  
WERBUNG