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D'r Zoch kütt etwas später

db; 11. Feb 2018, 19:09 Uhr
Bilder: Michael Gauger (1, Galerie 26 bis 50), Michael Kleinjung (3 und 4, Galerie 1 bis 25) --- Prinz Mario II. und Prinzessin Sabrina schweben über Ründeroth.
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D'r Zoch kütt etwas später

db; 11. Feb 2018, 19:09 Uhr
Engelskirchen – Mit rund einer Stunde Verspätung startete der Rosensonntagszug in Ründeroth, was der guten Stimmung auf den Straßen im Ort aber keinen Abbruch tat.
„D'r Zuch kütt“  - dieser Ausspruch passte zum heutigen Rosensonntagszug in Ründeroth mehr denn je. Dieser konnte nach einem Zwischenfall mit der Regionalbahn 25 (siehe OA-Bericht) erst mit einstündiger Verspätung starten. Als die Bahn endlich unter großem Jubel der Jecken den Bahnhof erreichte, wussten die wartenden Karnevalisten, die ohnehin schon unter Kälte und Nässe zu leiden hatten: „Jetz jeht et los“.


Mit 33 Wagen und Fußgruppen hatte der Karnevalszug neben Kamelle auch wieder viel fürs Auge zu bieten. Allen voran die 13 Damen und ein Herr von der Gruppe Colorado um Claudia Berger und Susanne Thieme (Bild), die zum 20. Mal am Zug teilnahmen und für ihre spektakulären und in Handarbeit hergestellten Kostüme bekannt sind. Waren es beim ersten Mal Raupen, kamen die Colorados diesmal als Pfauen daher. Deshalb auch das Motto: „20 Jahre ganz genau, von der Raupe bis zum Pfau.“ In der Vergangenheit waren es aber auch schon Cupcakes, Schmetterlinge oder Froschkönige samt Brunnen. Für die lange Treue gab es einen Sessionsorden vom Prinzenpaar des Ründerother Karnevalsvereins, das vor dem Start jeder teilnehmenden Gruppe seine Aufwartung machte.


[Um das Wohlergehen der Bienen machten sich die Gruppe Maukatzenklemm Gedanken.] 

Die Hohler Bären riefen die „karnevalistische Groko“ aus zwischen ihnen und der Videospielfirma Nintendo. Super Mario in siebzigfacher Ausführung verteilte Kamelle unter den Jecken. Bärtig unterwegs waren die wilden Zwerge aus dem Aggertal. Warum es bei der zweiten Teilnahme am Zug die Zwerge sein sollten? „Wir sind alle etwas kleiner“, so Marion Hetzl, während ihre Mitstreiterin darauf hinwies, dass man noch Fußballerinnen für den SV Frömmersbach suche. Passend dazu waren auch die Jungs und Mädels vom TSV Ründeroth im Fußballdress gekleidet dabei.


„Die jecke Seite der Macht“ präsentierte das Team Hahn mit „Hahn Wars“ in passenden Kostümen und auf dem Wagen mit einem großen R2D2 samt Beleuchtung. Und auch für politische Botschaften war Platz: Auf die prekäre Situation der Pflegekräfte machte die Gruppe der Alternativen Hauskrankenpflege aufmerksam. Als Feuerwehrleute und Flammen verkleidet liefen sie unter dem Motto: „In der Pflege brennt’s.“ Warme Gedanken verbreiteten die Jamaikaner von der Wilden 13 bei den eigentlich sehr frostigen Temperaturen. Sogar der „King of Pop“ erlebte dank der Gruppe „Die Chaoten“ eine Wiederauferstehung.

Sehr schön gestaltete Kostüme hatten auch die Steampunker, ansonsten gab es natürlich auch die üblichen Verdächtigen: Piraten, Schlümpfe (Osberghausener Karnevalsverein), Einhörner (Töchter Ründeroths), Aliens in mehrfacher Ausführung, Hippies und Bauarbeiter. Unabhängig von der Kostümierung waren aber alle Beteiligten froh, dass der Zug nach Startschwierigkeiten dann doch unbeschwert über die Bühne ging.
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