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Im Sommer geht eine Ära zu Ende

jlo; 4. Nov 2017, 17:53 Uhr
Bild: Martin Hütt --- Norbert Scheider heuerte im Jahr 2000 in Wipperfürth an.
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Im Sommer geht eine Ära zu Ende

jlo; 4. Nov 2017, 17:53 Uhr
Wipperfürth - Nach 18 Jahren wird Norbert Scheider seinen Trainerposten beim VfR Wipperfürth abgeben - Sergej Zimmerling steht als Nachfolger fest.
Von Jürgen Lorenz

Die junge Generation der Deutschen kennt lediglich Angela Merkel als Kanzlerin. So wie in der Politik gibt es einen ähnlichen Fall im oberbergischen Fußball. Dort steht Trainer Norbert Scheider in seiner 18. Spielzeit (!) an der Seitenlinie des aktuellen A-Ligisten. Doch am Ende der laufenden Saison ist Schluss. Der Vorstand und der Coach hatten sich vor drei Wochen auf eine Beendigung des Mammutengagements geeinigt. Eine einwöchige Frist, sich die Sache noch einmal zu überlegen, ließ Scheider verstreichen. „Es reicht“, sagt der 48-Jährige zum Ende der langjährigen Ehe.


„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, blickt Scheider auf eine ereignisreiche Zeit zurück, in der er zusammen mit dem Verein einige sportliche Höhepunkte erlebt hat. In der Kreisliga A hatte Scheider den Klub übernommen, um diesen nach vier Jahren Anlauf in die Bezirksliga zu führen. Nach weiteren zwei Jahren gelang sogar der Aufstieg in die Landesliga. Dem Fall zurück in die Bezirksliga folgte der neuerliche Aufstieg, ehe man wieder den Gang eine Etage tiefer antreten musste und in diesem Jahr in die Kreisliga A durchgereicht wurde. „Trotzdem überwiegen die positiven Zeiten“, blickt Scheider auf insgesamt drei Aufstiege zurück. Dreimal stand man im Kreispokalfinale, 2007 konnten die Hansestädter den Pott gewinnen.

„Aber auch diese Zeiten enden einmal und es wurde Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen und etwas zu ändern“, blickt der A-Lizenz-Inhaber positiv in die Zukunft. Ihm sei es wichtig gewesen, frühzeitig darüber zu reden, so Scheider. Mit Anfragen werde er sich jetzt intensiv auseinandersetzen. Aber er kann sich auch eine Zeit ohne Fußball vorstellen. „Meine Frau würde das sicher freuen“, gibt er allerdings gleichzeitig zu, sich weiter ambitionierten Aufgaben stellen zu wollen.

Der Nachfolger steht fest: Mit Sergej Zimmerling übernimmt der aktuelle Co-Trainer ab der neuen Serie das Ruder in Alleinverantwortung. „Wir haben gemeinsam an einer für den Verein am besten geeigneten Nachfolgelösung überlegt“, war Scheider in der Frage mit eingebunden. „Die Mannschaft muss sich so nicht großartig umstellen und Sergej macht hier bereits eine super Arbeit“, schwärmt Scheider von seinem „Thronfolger“. Wie Scheider vor seiner Zeit beim VfR, verdiente sich Zimmerling seine ersten Trainersporen beim Nachbarn TSV Hämmern. Seit 2016 ist der 29-Jährige die rechte Hand von Norbert Scheider. „Ich habe sofort zugesagt“, freut sich Zimmerling über die Anfrage des Vorstands.

Viele der jungen Spieler aus dem aktuellen Kader hat der Neue in der Jugend trainiert und möchte diese künftig im Seniorenbereich weiterentwickeln. „Wir wollen jetzt aber erst einmal die Saison vernünftig zu Ende spielen und Norbert einen angemessenen Abschied bereiten. Den hat er sich verdient“, so Zimmerling. 
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