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Wo Milch und Saft fließen

fk; 16. Oct 2017, 16:17 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Der selbstgepresste Saft von der Streuobstwiese schmeckte den Kindern der Klasse 3B sehr gut.
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Wo Milch und Saft fließen

fk; 16. Oct 2017, 16:17 Uhr
Waldbröl – Zum heutigen Welternährungstag fand ein Schüler-Aktionstag auf dem Lernbauernhof Demmer mit der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) statt.
Von Friederike Klein

„Das ist aber viel“ – mit großen Augen standen die Schüler der Klasse 3B der Gemeinschaftsgrundschule Nümbrecht vor dem mit unterschiedlichen Lebensmitteln gefüllten Tisch. Bananen, Mehl, Zucker, Joghurts, Brötchen, Radieschen und vieles mehr hatten Heike und Bernd Demmer vom Lernbauernhof Demmer in Puhl darauf gepackt. Insgesamt 82 Kilogramm Lebensmittel und damit die Menge, die durchschnittlich jeder im Jahr in Deutschland in den Mülleimer befördert. Das entsetzte die Schüler sehr, und da passte die Aussage der Umweltministerin Christina Schulze Föcking zum diesjährigen Welternährungstag wie der Deckel auf den Topf: „Bei jedem Bissen sollten wir uns bewusst machen, wie viel Einsatz und Ressourcen in unseren Nahrungsmitteln stecken.“


[82 Kilogramm Lebensmittel pro Person und Jahr landen im Müll.]

Deshalb fanden in der Aktionswoche des Landesnetzwerks „Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW“ und zum Welternährungstag zahlreiche Veranstaltungen zu dem Thema statt. Die BAK bot in diesem Rahmen gemeinsam mit dem Lernbauernhof Demmer den Aktionstag „Landschaft schmeckt! Wo Milch und Saft fließen – Produkte aus dem Bergischen Land“ an. „Wir möchten den Schülern einen Einblick in die Produktion ihrer meist täglich konsumierten Lebensmittel ermöglichen und gleichzeitig vermitteln, dass die zukünftige Schaffung und Erhaltung einer vielfältigen und artenreichen Kulturlandschaft für alle Menschen in der Region von wichtiger Bedeutung ist“, sagte André Spans von der BAK.



Auf dem Lernbauernhof Demmer erfuhren die Schüler der Klasse 3B und die Schüler der Klasse 6B des Homburgischen Gymnasiums Wissenswertes über die regionale Landwirtschaft, die Viehwirtschaft und Milchproduktion sowie über Streuobstwiesen und deren Bedeutung als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Praktische Erfahrungen sind dabei sehr wichtig. Zum Beispiel melken, Kälber füttern, Äpfel selbst auflesen und pflücken, und daraus Saft pressen. „Hmm, der schmeckt aber gut!“, waren sich die Schüler einig, als sie kosteten. Der Lernbauernhof Demmer bewirtschaftet 80 Hektar Land. „Das ist so viel, wie in Deutschland jeden Tag versiegelt werden“, sagte Bernd Demmer. Boden, der dann nicht mehr zur Nahrungsgewinnung zur Verfügung stehe - und das bei einer weiter wachsenden Weltbevölkerung. Rund 35 Mal im Jahr kommen verschiedene Gruppen aus Kindergärten und Schulen auf den Hof, um direkt vor Ort die Arbeit auf dem Bauernhof kennenzulernen.

Parallel fand zu dem Aktionstag der BAK eine ähnliche Veranstaltung im Rheinisch-Bergischen Kreis statt. Die BAK gehört als Regionalzentrum des Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreises zu dem noch jungen Landesnetzwerk „Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW“, kurz BNE, das sich das Ziel gesetzt hat, die Kampagne gegen den Hunger in der Welt aktiv zu unterstützen. Seit 2016 wird die BNE durch das Landwirtschaftsministerium gefördert.
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