Waldbröl - Die letzten Arbeiten am Kreiskrankenhaus Waldbröl sind abgeschlossen - Innerhalb der vergangenen neun Jahre wurden 40 Millionen Euro investiert - Ab Februar öffnet auch die Psychiatrie.

Von Nils Hühn

Im Jahr 2007 begann die Klinikum Oberberg GmbH mit der Sanierung des Kreiskrankenhauses Waldbröl. „Wir haben 40 Millionen Euro nur in diesen Standort investiert“, rechnete Geschäftsführer Sascha Klein vor. Aufwendigste Maßnahmen waren die Sanierungsarbeiten der beiden Bettenhäuser. Im laufenden Betrieb wurden die jeweils sechs Etagen für 22 Millionen Euro runderneuert und erstrahlen seit Dezember 2016 in neuem Glanz. „Es sieht wie ein neues Krankenhaus aus“, meint Klein nicht ohne Stolz. Es entstanden zwar Mehrkosten, aber zeitlich gab es eine Punktlandung, wurde das Ende der Arbeiten immer für 2016 angekündigt.


[Hinter dem Eingang erheben sich die beiden frisch sanierten Bettenhäuser.]

In den vergangenen Jahren gab es viele Einschränkungen, besonders für das Personal. Von den einst über 400 Betten, konnten in der Umbauphase nur noch 200 genutzt werden. Teilweise mussten Patienten abgelehnt beziehungsweise in andere Krankenhäuser vermittelt werden. Doch die Zeiten sind nun vorbei und die nun 320 Betten sind schon voll belegt, wie Chefarzt Dr. Michael Petzsch berichtete. „Jetzt ist die Zeit, in der wir erfahrungsgemäß die meisten Patienten haben“, erklärt Dr. Petzsch. „Mit dieser Bettenzahl sind wir sehr gut aufgestellt“, ist sich Sascha Klein sicher. Auch wurde neues Personal eingestellt, und mit über 2.500 Beschäftigten hat die gesamte Klinikum Oberberg GmbH einen neuen Höchststand erreicht.


Mit der Fertigstellung des Bettenhauses wurden zudem die Voraussetzungen geschaffen, um erstmalig der Bevölkerung im Kreissüden eine ortsnahe psychiatrische Versorgung anbieten zu können. Die Betten der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik werden bereits im Februar 2017 ans Netz gehen. Neue Chefärztin der Waldbröler Psychiatrie, die künftig 45 Patienten vollstationär aufnehmen kann, ist Dr. Maike-Dorothee Möller. Sie hatte 2012 die Psychiatrische Tagesklinik in Waldbröl aufgebaut. „Es hat sich schon viel getan, aber jetzt sind wir optimal aufgestellt“, ist Dr. Möller vom psychiatrischen Angebot in Waldbröl überzeugt.

[Der Ausblick aus der sechsten Etage des Krankenhaus.]

Ihr Nachfolger in der Tagesklinik ist Oberarzt Dr. Christian Hüben, der seit Jahresbeginn das Waldbröler Ärzteteam verstärkt. „Hier bin ich mittendrin“, freut sich der junge Mann mit den Wurzeln im Ruhrgebiet auf die enge Verzahnung seiner Arbeit mit den niedergelassenen Ärzten. „Wer akut Hilfe braucht, wird sie bei uns bekommen“, muss kein Patient erst längere Zeit auf einen Termin warten, verspricht Dr. Hüben.

Wer das „neue“ Kreiskrankenhaus Waldbröl einmal intensiv begutachten möchte, ohne Patient zu sein, kann dies am 28. Januar von 10 bis 15 Uhr beim „Tag der offenen Tür“ machen. Es gibt ein buntes Programm und die Gelegenheit, die sanierten Stationen und Funktionsbereiche zu besichtigen. Im Eingangsbereich sowie auf den Ebenen 5 und 6 haben die Besucher die Möglichkeit, Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal über die Schulter zu schauen und so einen Einblick in viele Bereiche des Krankenhausalltags zu bekommen.