Archiv

Berufswunsch: Priester

mm; 15. Nov 2016, 12:00 Uhr
Bilder: privat --- In der Pfarrkirche St. Nikolaus wurden die Diakone geweiht.
ARCHIV

Berufswunsch: Priester

mm; 15. Nov 2016, 12:00 Uhr
Wipperfürth - Es ist ungewöhnlich, wenn ein junger Mann als Lebensziel den Priesterberuf wählt – Was Boris Schmitz aus Wipperfürth angetrieben hat, erzählt er im Interview mit OA-Mitarbeiter Michael Moll.
Von Michael Moll

Am letzten Sonntag im Oktober wurde der Wipperfürther Boris Schmitz aus der Katholischen Pfarrgemeinde in Wipperfürth in der Pfarrkirche St. Nikolaus von Weihbischof Manfred Melzer zum Diakon geweiht. Das ist der erste Schritt zu seiner anstehenden Priesterweihe im Juni kommenden Jahres im Dom zu Köln. Im Interview mit Oberberg-Aktuell berichtet der angehende Priester über Hoffnungen und Wünsche und die Überzeugung, sein Leben in den Dienst der Mitmenschen stellen zu wollen.

OA: Man kennt den klassischen Weg vom Messdiener zum Priester. War das auch Ihr Weg?

Schmitz: Ja, nach  meiner Erstkommunion wurde ich Messdiener in der Neye Kirche in Wipperfürth. Als Pastor Thomas Jablonka seinen Dienst in Wipperfürth antrat, wechselte ich in die Pfarrkirche. Jablonka war von Anfang an ein Vorbild für mich.  

OA: Wie haben Sie sich beworben, als sie wussten, dass sie Priester werden wollen?

Schmitz: Zuerst habe ich eine Bewerbung als Priester an das Collegium Albertinum in Bonn geschickt, das ist das Ausbildungshaus für Priesterkandidaten des Erzbistum Köln. In die Bewerbung gehören die Gründe, warum man gerne Priester werden will. Der Heimatpfarrer und andere örtliche Geistliche müssen ein Gutachten schreiben, was der Bewerbung beigelegt wird. In diesem Gutachten wurde ich charakterisiert, um dem Collegium ein Bild außerhalb des Vorstellungsgesprächs über mich zu bilden. Nach den beiden Gesprächen, die man in Bonn führt, schreibt der Chef und sein Stellvertreter eine Bewertung an den Kardinal. Nach einiger Zeit schickt der Kardinal das Gesuch dann per Post an die Heimatpfarre.     


OA: Hatten Sie Sorge, abgelehnt zu werden?
Schmitz: Zweifel sind immer da. Es ist natürlich eine lange Zeit für das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität in Bonn und die Ausbildung im Collegium Albertinum. Das Ganze dauert fünf bis sechs Jahre, ist sehr anstrengend und anspruchsvoll. Der Tag dauert in der Regel von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr. Viele Wochenenden sind ebenfalls zu belegen, da steht die Freizeit hinten an.

OA: Wie sieht die Ausbildung im Studium aus?

Schmitz: Es gibt viele Bereiche. Da sind zum einen die biblischen Fächer, wie Altes und Neues Testament mit den Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein. Dazu gehört die Kirchengeschichte, Dogmatik und Fundamental-Theologie, das Kirchenrecht und die Religionspädagogik, die Liturgie, Juristik und vieles mehr. Also ein breit gefächertes Lernstudium mit sehr vielen Inhalten, da ist intensives Studieren angesagt. 


[Weihbischof Manfred Melzer führte Diakon Boris Schmitz vor einigen Wochen in Wipperfürth in sein Amt ein.]

OA:  Wird jeder Priester vorher zum Diakon geweiht?

Schmitz: Ja. Ich bin zurzeit als Vorbereitung in der Pfarrei in Euskirchen im Einsatz, um dort praktisch das zu lernen, was wir im Studium in der Theorie gemacht haben.

OA: Wie war der Tag der Diakonweihe in Wipperfürth?

Schmitz: Erst einmal unspektakulär. Die Vorbereitungen liefen im Albertinum und gegen 13:30 Uhr wurde ich dann nach Wipperfürth gefahren, wodurch meine Aufregung anstieg. Gegen 15 Uhr kam ich auf dem Kirchplatz in Wipperfürth an und sah, dass bereits viele Menschen vor der Kirche warteten. Dann habe ich mich ins Gebet zurückgezogen und schließlich kam der Einzug in die Kirche mit dem Weihbischof, den örtlichen Priestern und Messdienern. Das hat mich sehr beeindruckt.

OA: Dann sind Sie ja ein wenig vorbereitet, wenn Sie 2017 die Priesterweihe empfangen werden.

Schmitz: Ich hoffe. Es wird sicherlich noch aufregender werden, auch die Woche darauf mit der Primiz-Feierlichkeit in Wipperfürth. Da werde ich zum ersten Mal die Messe selber gestalten und auch mit allen anwesenden Brüdern und Schwestern mitfeiern mit allen Sakramenten der Messe.

OA: Warum wollen Sie Priester werden?

Schmitz: Ich möchte Diener der Menschen sein, mit allen Gruppierungen zusammenkommen und helfen. Ich komme in allen Lebenslagen zu den Menschen, sei es bei traurigen Anlässen oder bei Taufen, Hochzeiten etc. Ich möchte Unterstützer der Gläubigen sein und ihnen helfen, ihren Alltag und ihr Leben mit dem, was Christus uns vorgelebt hat, zu  bereichern.
WERBUNG