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Rettung des Hallenbades rückt näher

nh; 29. Sep 2016, 12:05 Uhr
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Rettung des Hallenbades rückt näher

nh; 29. Sep 2016, 12:05 Uhr
Waldbröl - Einstimmig beschloss der Stadtrat gestern die Bereitstellung von 130.000 € für Anträge und Gutachten, damit die Verwaltung einen Förderantrag zur Sanierung des Schwimmbades an der Vennstraße beim Land stellen kann.
Von Nils Hühn

Wer vor einigen Jahren gesagt hätte, dass der Waldbröler Stadtrat einstimmig einen Beschluss zum Thema Hallenbad an der Vennstraße fasst, der wäre wohl ausgelacht worden. Auf einen gemeinsamen Nenner kamen die Stadtverordneten bei dieser emotionalen Angelegenheit nie. Wer dann auch noch behauptet hätte, dass alle Fraktionen einem Verwaltungsvorschlag zustimmen würden, durch den 130.000 € für die Erstellung eines Förderantrags beim Land zur Sanierung des Hallenbades zur Verfügung gestellt werden, der wäre wahrscheinlich für verrückt erklärt worden.


Aber in den vergangenen Wochen und Monaten änderten sich viele Parameter, und als die Bezirksregierung Mitte September signalisierte (OA berichtete), dass sie einen Förderantrag beim Land unterstützen werde, war die letzte Hürde gefallen. „Es gilt nun, die erforderliche Bewilligungsreife eines Förderantrags zu erarbeiten“, sagte Bürgermeister Peter Koester gestern Abend. Hierzu muss die Verwaltung mehrere Dinge ins Rollen bringen: Vergabe der Planungs- und Architektenleistung, Erstellung eines Nutzungs-, Träger- und Finanzierungskonzeptes sowie die Erstellung eines zeit- und fristgerechten Förderantrags mit allen Anforderungen zum Städtebauinvestitionsförderungsprogramm 2017.

Die Kosten für dieses Gesamtpaket werden auf circa 130.000 € eingeschätzt. Konkreter kann der Aufwand zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beziffert werden. Wenn eine Förderung der Maßnahme erfolgt, werden Teile der Kosten zur Antragstellung zu 80 Prozent refinanziert. „Da das Projekt auch Bestandteil des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts sowie des bestätigten Grundförderantrags ist, genießt es die Priorität 1a“, erklärte Koester. Von den grob geschätzten sechs Millionen Euro, die für die Verbesserung der veralteten Technik und Sanierung der maroden Bausubstanz sowie Erweiterung des Bades benötigt werden, übernimmt bei einer Antragsbewilligung ebenfalls 80 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen.

„Die Sanierung und Erweiterung des Hallenbades an der Vennstraße ist ein prioritäres Thema unserer Stadtentwicklung“, hob Koester vor der Abstimmung über den Verwaltungsvorschlag noch einmal hervor. Das Bad erfülle vielfältige gesellschaftliche, sportliche, schulische und soziale Anforderungen. „Unsere Stadtentwicklung sehe ich in einem Dreiklang der Entwicklung des Merkurkomplexes, Errichtung des Bürgerdorfes am Alsberg und eben den Erhalt unseres Hallenbades“ so der Verwaltungschef weiter.

Bevor die Stadtverordneten einstimmig die 130.000 € zur Verfügung stellten, wurde noch festgelegt, dass diese Summe die Obergrenze darstellt und man keinen „Blankoscheck“ ausstellen würde, wie Andre Steiniger (CDU) betonte. Paul Giebeler (UWG) erklärte derweil, dass die UWG-Fraktion das Projekt solange unterstützt, bis es zu Steuererhöhungen für die Bürger kommen würde. Nach dem eindeutigen Votum, mit dem die Rettung des Bades einen großen Schritt näher rückt, brandete Applaus im Zuschauerbereich auf.
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