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Dirk Kremer zum neuen Beigeordneten gewählt

bv; 6. Jul 2016, 12:03 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- Bürgermeister Michael von Rekowski (re.) beglückwünschte Dirk Kremer zu dessen Wahl zum 1. Beigeordneten.
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Dirk Kremer zum neuen Beigeordneten gewählt

bv; 6. Jul 2016, 12:03 Uhr
Wipperfürth – 48-jähriger Dezernent der Bezirksregierung übernimmt die Amtsgeschäfte am 1. Oktober und erhielt die Zustimmung einer breiten Mehrheit – Zoff zwischen SPD und Grünen im Rat.
Von Bernd Vorländer

Dirk Kremer (48) heißt der neue 1. Beigeordnete der Stadt Wipperfürth, der am 1. Oktober die Nachfolge des im Februar verstorbenen Frank Trompetter antritt und dann auch allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Michael von Rekowski ist. Kremer war bislang als Dezernent bei der Bezirksregierung in Köln tätig. In einer von der SPD-Fraktion beantragten geheimen Wahl votierten am gestrigen Abend 21 der insgesamt 30 stimmberechtigten Mitglieder des Stadtrats für Kremer, es gab fünf Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Kremer wurde für acht Jahre gewählt und ist ab Oktober verantwortlich für die Fachbereiche Bauen, Planen, Umwelt sowie Finanzen. Insgesamt waren 14 Bewerbungen bei der Stadt eingegangen.

Weitere Themen der Ratssitzung:

● Der Einzelhandelsverband „Einkaufszentrum Stadt Wipperfürth“ (ESW) hatte  beantragt, die Stadt möge alle Kräfte mobilisieren, um die Innenstadt als attraktives Handelszentrum zu erhalten. Derzeit sei diese Attraktivität aus unterschiedlichen Gründen gefährdet. Der Leerstand von mindestens 20 Ladenlokalen bedeute auch eine Beeinträchtigung für andere Geschäfte, weshalb die Stadt nach Meinung des ESW ein Leerstandsmanagement einführen müsse. Aufgrund des Forums in Gummersbach und des geplanten Designer-Outlet-Centers in Remscheid-Lennep werde zudem Kaufkraft aus Wipperfürth abgezogen. Auch weitere Center in Wuppertal  und Solingen würden die Lage weiter verschlechtern, sodass der ESW mit einem Kaufkraftverlust von zehn Prozent rechnet.

Umso wichtiger sei es, dass bei der derzeitigen Umbauphase in der Innenstadt alles unternommen werde, um Kunden entgegenzukommen. Dafür müssten Politik, Verwaltung, hausbesitzer und Einzelhandel an einem Strang ziehen. Nötig sei ein ausreichendes Parkangebot und eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt, weswegen der ESW die Abschaltung der Parkautomaten sowie eine Aussetzung der Sperrung der Hochstraße und des Straßenbereichs vor der evangelischen Kirche anregt. Auch die Beschilderung müsse optimiert werden. Der Rat beschloss, die Anregungen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt zu behandeln.

● Ratsfrau Regina Billstein (SPD) regte an, die Verwaltung möge gerade angesichts der zahlreichen Baustellen in der Innenstadt mehr auf die Sauberkeit achten. Sie habe sehr viele überfüllte Mülleimer, ungepflegte Beete  und Ansammlung von Unrat festgestellt. Bürgermeister Michael von Rekowski, machte deutlich, dass das Problem im Rathaus bereits erkannt sei.

● Zu einem Schlagabtausch kam es zwischen Grünen und SPD. Während der Ausführungen von Grünen-Fraktionschef Andreas Schmitz zu der ESW-Initiative kam ein Zwischenruf von SPD-Fraktionsmitglied Ralf Wurth. Schmitz antwortete mit einem „Vom Innenstadtkonzept haben sie offenbar keine Ahnung“, was wiederum Wurth in Rage brachte, der Rathauschef von Rekowski aufforderte, diese Äußerung zu rügen. SPD-Fraktionschef Frank Mederlet verlangte von Schmitz gar eine Entschuldigung. Der Bürgermeister erklärte jedoch, dass er sich zunächst nicht in die Gesprächskultur im Rat einmischen wolle, die er bislang in vielen Jahren als durchaus kollegial kennengelernt habe. „Ich habe nicht vor hier als Richter aufzutreten. Jeder sollte seine Äußerungen so wägen, dass keine feindselige Atmosphäre geschaffen wird."
  
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