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Viebahn triumphiert im englischen Regen

mg; 14. Jun 2016, 08:30 Uhr
Bilder: Chris Schotanus, privat --- Seit letztem Wochenende mag das Team um Jörg Viebahn den englischen Regen sehr gern
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Viebahn triumphiert im englischen Regen

mg; 14. Jun 2016, 08:30 Uhr
Engelskirchen - Nach einem enttäuschenden 24-Stunden-Rennen in der Eifel konnte Jörg Viebahn mit seinem Team im regnerischen Silverstone einen verdienten Sieg herausfahren - GT4-Meisterschaft bleibt weiterhin spannend.
Die Traditionsrennstrecke von Silverstone (Großbritannien) steht beim Engelskirchener Jörg Viebahn hoch im Kurs. Bedingt durch glückliche Witterungsumstände, konnte das Team beim dreistündigen Rennen im Rahmen der englischen GT3-Meisterschaft einen Sieg herausfahren.




Silverstone ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke. Nicht gerade optimale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden bei der dritten Veranstaltung der GT4 European Series. Viebahn erklärte: „Das liegt unserem Porsche Cayman nicht besonders. Auf den langen Geraden fehlt einfach Leistung.“ Schlimmer noch, dass er zwei Tage vor der Veranstaltung krank wurde. Viebahn, der mit Peter Terting (Köln) auf einem Porsche Cayman PRO4 GT4 von Prosport Performance an den Start ging, reiste so spät wie möglich an.



Beim Samstagstraining drehte er, noch immer leicht angeschlagen, die minimale Rundenzahl. Erst beim Qualifying am späten Nachmittag fühlte sich Viebahn wieder einigermaßen fit. Da die GT4-EM in England gemeinsam mit der Britischen GT-Meisterschaft an den Start ging, war die Konkurrenz extrem stark. Über 50 Fahrzeuge zählte das Starterfeld. Am Ende belegten Viebahn/Terting Platz zwölf bei den GT4-Fahrzeugen. „Für die Startaufstellung wurde die Durchschnittszeit beider Fahrer herangezogen. Da wir ein sehr ausgeglichenes Duo waren, konnten wir uns noch achtbar aus der Affäre ziehen“, erläuterte Viebahn später.


Am Rennsonntag spielte das Wetter dem Team glücklicherweise in die Karten. Es regnete in Silverstone. „Bei nassen Bedingungen ist der Cayman ein tolles Auto", freute sich der Oberberger, "denn das Mittelmotor-Konzept hat dann deutliche Vorteile. Die Leistung spielt da nur eine untergeordnete Rolle.“ Viebahn fuhr den Start des Drei-Stunden-Rennens, der hinter dem Safety-Car erfolgte. Nachdem das Rennen freigegeben worden war, arbeitete sich der Engelskirchener schnell nach vorn. Bald lag er an der Spitze des GT4-Feldes und auf Rang drei unter allen GT4-Fahrzeugen. Dazu bewegte er sich in Reichweite der GT3-Autos in den Top 20. „Regen ist mein Ding. Speziell in Silverstone fühle ich mich bei diesem Bedingungen sehr wohl. Ich konnte angreifen und meine Position immer weiter verbessern“, so Viebahn.




In der ersten Safety-Car-Phase erfolgte der turnusgemäße Wechsel mit Terting, der die gute Position weiter ausbauen konnte und den Vorsprung vergrößerte. Als Viebahn seinen zweiten Turn absolvierte, ließ der Regen langsam nach. Er blieb so lange wie möglich auf Regenreifen draußen, damit der notwendige Wechsel auf Slicks zeitgleich mit dem letzten Fahrertausch gemacht werden konnte.

In einer weiteren Safety-Car-Phase, büßte das Team einen Großteil seines Vorsprungs wieder ein. Trotzdem waren sie nach dem letzten Stopp knapp 30 Minuten vor Rennende in der besten Position, da auch die Gegner alle noch einmal in die Box mussten. So kämpfte sich das Duo, das zwischenzeitlich auf Platz fünf zurückgefallen war, wieder an die Spitze zurück und konnte schließlich als strahlender Sieger der GT4-EM über die Ziellinie fahren. In der GT4-Klasse war dies zugleich Rang zwei und im Gesamtklassement der zwölfte Platz.



[Jörg Viebahn (3. von links) freute sich mit Teamkollege Peter Terting über den Platz ganz oben auf dem Podium.]

Viebahn: „Ein toller Erfolg, der viel Spaß gemacht hat. Es war irre, zum Teil gegen die GT3 im Rennen zu kämpfen. Wir haben sicherlich auch Glück gehabt, denn ohne Regen wäre es nicht so weit nach vorn gegangen.“ In der Fahrerwertung liegen wir jetzt auf Rang zwei. Vielleicht sollte ich mir einen verregneten Sommer in Europa wünschen, denn dann können wir uns in der EM noch echte Chancen ausrechnen.“


Ergebnisse Drei-Stunden-Rennen Silverstone
1. Jörg Viebahn/Peter Terting (beide D) Porsche Cayman
2. Andreas Patzelt (D)/Nicolaj Möller-Madsen (DK) Porsche Cayman
3. Simon Knap/Rob Severs (beide NL) Ekris M4 GT4

GT4-Europameisterschaft (nach 5 Rennen)
1. Andreas Patzelt (D)/Nicolaj Möller-Madsen (DK) 79 Punkte
2. Jörg Viebahn/Peter Terting (beide D) 75 Punkte
  
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