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Studierende der 1. Generation gehen neue Wege

Red; 16. Jun 2016, 14:09 Uhr
Oberberg Aktuell
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Studierende der 1. Generation gehen neue Wege

Red; 16. Jun 2016, 14:09 Uhr
Wipperfürth - Förderprogramm Studienkompass und Hans Hemann Voss-Stiftung haben junge Menschen aus nichtakademischen Familien erfolgreich an die Hochschule begleitet.
Nach dreijähriger Förderung wurden am Wochenende 20 Studienkompass-Absolventen aus dem Oberbergischen Kreis aus dem bundesweiten Programm verabschiedet. Sie alle sind die Ersten in ihrer Familie, die ein Studium aufgenommen haben und wurden auf diesem Weg intensiv begleitet und gefördert. Mit großem Erfolg: Mehr als 90 Prozent der 300 Absolventen des diesjährigen Abschlussjahrgangs studieren bereits oder planen, nach einem Brückenjahr im Herbst ein Studium aufzunehmen. In einem feierlichen Rahmen beglückwünschten die Studienkompass-Partner die Studierenden, die aus 16 Regionalgruppen aus Deutschland in Frankfurt zusammen gekommen waren, zu den ersten Schritten in eine gelungene Zukunft. Die Hans Hermann Voss-Stiftung unterstützte den Studienkompass im Oberbergischen Kreis in den vergangenen sechs Jahren.

Noch immer wagen Abiturienten aus Familien ohne akademischen Hintergrund seltener den Schritt an die Uni. Von 100 Akademikerkindern studieren in Deutschland 77, von 100 Nichtakademikerkindern sind es nur 23. Der Studienkompass wurde 2007 von der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) gegründet, um junge Menschen zu ermutigen, ein Studium aufzunehmen. Zahlreiche Partner aus der Wirtschaft und dem Stiftungswesen haben sich der Initiative angeschlossen. Bundesweit werden aktuell 1.500 junge Menschen gefördert, rund 1.400 haben das Programm bereits durchlaufen. Es beginnt zwei Jahre vor dem Abitur und läuft bis zum Ende des zweiten Semesters an der Hochschule.

„Mehr denn je brauchen wir gut ausgebildete Akademiker und Fachkräfte, die ihre Stärken kennen und nutzen“, so Johanna Holst, Vorstand der Voss-Stiftung.  „Mit dem Studienkompass konnten wir insgesamt 85 Jugendlichen aus der Region die Möglichkeit eröffnen, ihre Talente zu entdecken und entscheidende Weichen für ihre berufliche Zukunft zu stellen. Wir schließen unsere Förderung mit dem laufenden Jahrgang erfolgreich ab.“

Für Dr. Ulrich Hinz, Bereichsleitung Schülerförderung (Vors.) bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, zeigen die Erfahrungen aus dem Studienkompass vor allem eines: „Jugendliche brauchen eine intensive Studien- und Berufsorientierung. So können sie einen passenden Weg finden und eine Entscheidung über Studium oder Ausbildung treffen, die auf einem festen Fundament steht. Häufig sind sie sich gar nicht bewusst, wo ihr Können liegt oder welche Möglichkeiten ihnen nach dem Abitur offen stehen. Mit dem Studienkompass können wir hier entscheidend unterstützen und am Übergang Schule – Hochschule zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen.“

  
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