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Goldenes Reifezeugnis erhalten

fk; 17. Apr 2016, 20:29 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Vor 50 Jahren erhielten die Waldbröler Abiturienten ihr Reifezeugnis.
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Goldenes Reifezeugnis erhalten

fk; 17. Apr 2016, 20:29 Uhr
Waldbröl – 50 Jahre nach ihrem Abitur trafen sich 24 ehemalige Schüler des Hollenberg-Gymnasiums zur Feierstunde und tauschten Anekdoten aus.
Sie nannten sich im Februar 1966 „die letzten echten Abiturienten“. Denn sie waren tatsächlich die letzten Schüler, die ihr Reifezeugnis im Frühjahr erhielten. Es folgten zwei Kurzschuljahre und damit die Umstellung auf den einheitlichen Schuljahresbeginn im Sommer. Jetzt, nach 50 langen Jahren, trafen sich die damaligen Oberprimaner der Latein- und der Englischklasse des Hollenberg-Gymnasiums in ihrer alten Schule. Von den 42 Abiturienten, die von dem damaligen Schulleiter Dr. Karl Seipp ihr Reifezeugnis erhielten, waren 24 aus ganz Deutschland angereist.

[Im Physikraum riecht es noch fast genauso wie damals.]

Teilweise hatten sie sich tatsächlich ein halbes Jahrhundert lang nicht gesehen. Da war das Wer-ist-Wer nach dem Aussehen gar nicht so einfach. Hilfreich waren dagegen die Stimmen. Die hätten sich „kaum verändert“, schmunzelte Jürgen Sommer vom Organisations-Team. Bei der Führung durch die Flure und Räume der Schule erklärte Schulleiter Ulrich Noss die baulichen und schulischen Veränderungen. Doch es gab auch viel Bekanntes, wie zum Beispiel den Physikraum. „Es riecht noch wie früher“, waren sich die Jubilare einig. Zum Abschluss lagen die damals geschriebenen Abiturarbeiten bereit, die mancher schnell in der Tasche verschwinden ließ.



Nach der Schulführung hatte das Organisations-Team mit Dr. Annegret von Trotha, Bärbel Schult-Steglich, Peter Treskatsch und Jürgen Sommer einen Besuch im Panarbora-Park vorbereitet. Im Derichsweiler Hof in Nümbrecht ließen die goldenen Abiturientia den Tag ausklingen. Dabei tauschten sie viele Erinnerungen und Anekdoten aus, wie zum Beispiel über den Ausflug nach Berlin. Dort übernachteten sie in den Mannschaftsunterkünften im Olympiastadion, die unterhalb der Zuschauerränge lagen. Doch an Schlaf war nicht zu denken, denn die bollernde Heizung machte das unmöglich. Kurzerhand ging es mitten in der Nacht im Schlafanzug auf das heilige Grün und es wurde gekickt bis zum Umfallen.

Oder dass die Wiehler und Morsbacher damals noch mit dem Zug zur Schule kamen. Als Schülerfahrzeuge dienten zudem Fahrrad, Vespa oder eine Kreidler Florett. Einige von ihnen gehörten zur Theatergruppe, die im Jahr 1962 gegründet wurde und als Theater-AG bis heute besteht. Ihr Abitur feierten sie mit einem Fackelzug durch Waldbröl und einer Party mit Lagerfeuer am romantischen Biebersteiner Weiher. Noch einmal 50 Jahre wollen die heutigen Ärzte, Juristen, Lehrer, Volks- und Betriebswirtschaftler nicht mehr bis zum nächsten Treffen warten. Spätestens in zwei Jahren gibt es ein Wiedersehen in Linz am Rhein.   
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