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Koester: „2016 nehmen wir richtig Fahrt auf“

nh; 19. Jan 2016, 11:45 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Waldbröls Bürgermeister Peter Koester hat die Ärmel hochgekrempelt und geht mit vollem Elan an die Arbeit. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Millionen in die Außenorte geflossen sind, soll nun die Innenstadt fit für die Zukunft gemacht werden.
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Koester: „2016 nehmen wir richtig Fahrt auf“

nh; 19. Jan 2016, 11:45 Uhr
Waldbröl - Steigende Einwohner- und Schülerzahlen sowie die niedrigste Arbeitslosenquote im Kreis machen den Bürgermeister stolz - Immense Umbauphase der Stadt sei Herausforderung, aber unbedingt nötig.
Von Nils Hühn

Die Großstädte Berlin, Hamburg und Köln gelten gemeinhin als Baustellen-Städte. In einem Atemzug könnte auch Waldbröl genannt werden, denn derzeit haben Bürger und Besucher der Stadt im Süden des Oberbergischen Kreises das Gefühl, dass jeder Stein umgedreht werden müsste. „Manche Bürger zeigen wenig Verständnis dafür, dass an so vielen Stellen gleichzeitig gebaut wird“, ist Peter Koester das Problem bekannt. Man befinde sich derzeit in einer immensen Umbauphase, „für die wir eigentlich zehn Jahre oder mehr benötigen würden“, so der Bürgermeister. Um aber den beabsichtigten Aufschwung in Gang zu setzen, will man in Waldbröl die Ziele in wesentlich kürzerer Zeit erreichen.

Dabei befinde sich die Stadt längst im Aufschwung, wie Koester anhand von drei für ihn wichtigen Kennzahlen belegte. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent hat Waldbröl die niedrigste Quote im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach. Dabei war die Marktstadt einst oberbergisches Schlusslicht. „Wir haben zwar keine Riesenfirmen, aber einen sehr starken Mittelstand“, ist Koester froh. Ein Blick ins städtische Melderegister zeigt zudem, dass die Einwohnerzahl von Januar 2015 zu Dezember 2015 um knapp 500 Einwohner auf 19.637 gestiegen sei. Konstante Schülerzahlen mit einer positiven Prognose erfreuen den Rathauschef ebenfalls.


Um die Stadt fit für die Zukunft und attraktiv zu machen, arbeiten Verwaltung und Stadtrat seit Jahren akribisch an der Entwicklung der Innenstadt. Fundierte Planungen und Konzepte bescheren Waldbröl in den kommenden Jahren Förderungen in Millionenhöhe für die Innenstadt, den Straßen- und Breitbandausbau. In diesem Jahr wird der Panarborapark komplett fertiggestellt, der schon jetzt eine „absolute Bereicherung“ ist, so Koester. Zwar habe er auf einen positiven Effekt gehofft, aber die Besuchermassen haben selbst ihn überrascht. „Wer hätte das gedacht?“, staunt Koester über 30.000 Gäste innerhalb der ersten drei Monate. Diese Besucher würden auch die Angebote in die Stadt nutzen. „Aber an der Vernetzung müssen wir noch weiter arbeiten“, sollen die Ideen aus den Bürger-Workshops zeitnah umgesetzt werden.

Ebenfalls in diesem Jahr soll der Kirchplatz fertiggestellt werden. Bei den anderen Baustellen wird es hingegen noch einige Zeit dauern. Am Boxbergkreisel wird ebenso fleißig weitergearbeitet wie an der Venn- und Bahnhofsstraße. Ein Lichtkonzept für die Stadt soll erstellt werden und bald können die Hausbesitzer an der Kaiserstraße das Fassadenprogramm nutzen, das eine finanzielle Unterstützung bei der Sanierung garantiert, wenn vorhandene Bausünden beseitigt werden und die neue Fassade den Vorgaben der Stadt entsprechen. Bei der geplanten Umgestaltung des Marktplatzes sollen die Bürger beteiligt werden.

Beim Thema Merkurkomplex findet kommende Woche wieder ein Gespräch mit einem möglichen Investor statt. „Es gibt gute Gründe zur Zuversicht, dass wir es schaffen könnten, dort eine absolute Aufwertung der Innenstadt durch den Abbruch des Gebäudes und die Errichtung eines Einkaufszentrums zu erreichen“, so Koester. Aber auch für den Fall, dass diese bevorzugte Lösung nicht realisierbar ist, wird das Gebäude abgerissen. Dann wird die Stadt selbst handeln. Am liebsten würde der Bürgermeister schon in diesem Jahr die Abrissbirne am Merkurgebäude sehen, aber ob es so schnell geht, ist nicht absehbar. Auch an der Klus dürfte der Aggerverband mit der Renaturierung der Bröl Ende 2016 die Arbeiten aufgenommen haben.

„Jetzt zahlt sich aus, dass wir hartnäckig an den Themen festgehalten haben“, sieht Koester seine Stadt auf dem richtigen Weg. Dass Waldbröl Potenzial hat, steht außer Frage. In den kommenden Jahren wird sich das Stadtbild grundlegend ändern. Bis dahin müssen sich alle ein wenig in Geduld üben und Lärm, Dreck sowie Verkehrsbehinderungen hinnehmen. Um diese negativen Auswirkungen zu minimieren, soll ein Baustellenmarketing-Konzept beschlossen werden, damit die Erreichbarkeit der Stadt und die Attraktivität des Raumes sichergestellt werden. „2016 nehmen wir richtig Fahrt auf“, hat Bürgermeister Peter Koester bereits die Ärmel hochgekrempelt, um sich mit vollem Elan in die Arbeit zu stürzen.
  
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