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Träume leben: Einblicke in ein krisengebeuteltes Land

ks; 21. Nov 2015, 09:26 Uhr
Bilder: privat --- Mit ihrem Besuch im Kinderheim in Nepal erfüllte sich Karoline Ringsdorf einen langgehegten Wunsch.
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Träume leben: Einblicke in ein krisengebeuteltes Land

ks; 21. Nov 2015, 09:26 Uhr
Waldbröl - Die 21-jährige Karoline Ringsdorf erfüllte sich einen jahrelangen Wunsch und reiste zu einem Kinderheim in Nepal, welches von dem Verein „DENK“ aus Waldbröl unterstützt und gefördert wird.
Von Katharina Schmitz

„Zu sehen, dass es den Kindern heute gut geht, bedeutet mir sehr viel“, erklärt die 21-jährige Karoline Ringsdorf nach ihrem Besuch in einem nepalesischen Kinderheim in Pokhara. Die Waldbrölerin hatte nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Erzieherin endlich die Chance, das Land und die Kinder des Heims in Südasien zu besuchen. Diesen jahrelang gehegten Wunsch erfüllte sie sich im September und verbrachte insgesamt sechs Wochen in Nepal.

2007 entdeckte der beste Freund ihres Vaters auf einer Reise das verwahrloste Heim und die hungrigen Kinder am Rand der nepalesischen Stadt Pokhara. Nur durch großzügige Spenden von Verwandten und Freunden konnte eine Schließung des Hauses abgewendet werden. „Heute wird das Kinderheim von der Familie Thapa liebevoll betreut. Bei ihnen habe ich auch in den ersten vier Wochen meines Aufenthalts gewohnt“, erinnert sich Karoline.

Vormittags verbrachte sie die Tage oftmals bei ihrer Gastfamilie. Dabei lernte sie das nepalesische Leben, die Stadt und bei Ausflügen auch die Umgebung kennen. „Pokhara ist die zweitgrößte Stadt in Nepal. Sie liegt an einem sehr schönen See und ist für nepalesische Verhältnisse sogar recht modern“, schildert die Waldbrölerin ihre Eindrücke. Abends war Karoline dann im Kinderhaus. Dort hat sie geholfen und sich mit den Kindern beschäftigt. So schenkte sie ihnen zum Beispiel zwei Gitarren und brachte ihnen das Spielen auf den Instrumenten bei.



„In dem Heim leben Halbwaisen, Vollwaisen und Kinder, deren Eltern sehr arm sind. Bis zum späten Nachmittag sind sie in der Schule. Manche gehen sogar studieren, obwohl das in Nepal sehr teuer ist“, erklärt sie. Auch um die Bildung der Kinder des Heims finanzieren zu können, wurde vor vier Jahren der Verein „Deutsche Entwicklungsförderung Nepalesischer Kinder“ (DENK) gegründet. „Eigentlich möchten wir mehr in das Gebäude investieren. So fehlt dem Haus zum Beispiel fließendes Wasser. Allerdings steht es auf einem gepachteten Grundstück und so gehen wir davon aus, dass der Eigentümer den Vertrag nach diesen Anschaffungen kündigen würde“, sagt Karoline. Deswegen suche der Verein nach neuen Mitgliedern und Unterstützern, um für die Kinder ein Haus auf einem eigenen Grundstück erwerben zu können.



„In den letzten zwei Wochen habe ich diesen typischen „Touri-Kram“ gemacht“, erzählte sie lachend. So besuchte sie den Nationalpark Chitwan und erlebte Tiere wie Elefanten und Krokodile in unmittelbarer Nähe. Die letzte Woche verbrachte sie in der Hauptstadt Kathmandu. Durch den Konflikt zwischen Indien und Nepal sei der sonst so brechend volle und laute Verkehr zum Erliegen gekommen. „Indien hat die Grenzen zu Nepal geschlossen. Dem Land fehlen dadurch sehr wichtige Güter wie Nahrung, Medikamente und Treibstoff. Für das Kinderhaus benötigen wir bald dringend einen neuen Wassertank“, erklärte sie die Problematik. Wann Karoline zu den Kindern in Nepal zurückkehren wird, weiß sie auch schon: „Die nächste Reise ist für 2017 geplant!“

Ein Spendenkonto ist bei der Sparkasse Lüdenscheid eingerichtet.
IBAN: DE 78 4585 0005 0000 3637 96
BIC: WELADED1LSD
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