Wipperfürth – Trotz oder gerade wegen seiner überschaubaren Größe wurde der Leichtathletikverein aus der Hansestadt als einer von acht Klubs jetzt für seine Talentförderung ausgezeichnet.

Vergangene Woche wurden acht Vereine aus NRW mit dem „Grünen Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ ausgezeichnet. Mit dabei eine Delegation der LG Wipperfürth, die mit dem fast kompletten Vorstand und sieben Leistungsträgern des Vereins die Würdigung und Preisverleihung in Empfang nehmen durfte.

Leonardo Dino Barone als Vertreter der Commerzbank hielt die Laudatio für den im Nachwuchsbereich erfolgreichen Verein. So war er zunächst bei seiner Recherche mehr als erstaunt, dass solche Leistungen in einem mal gerade 20.000 Einwohner zählenden Städtchen, „ein kleines Fleckchen auf der Landkarte“ wie er meinte, neben dem Branchenriesen Leverkusen überhaupt existieren könne. Um so bemerkenswerter empfand er den Stellenwert und Erfolg der LG Wipperfürth in der deutschen Leichathletikszene.

„In diesem beschaulichen Ort im Oberbergischen finden Talente erstklassige Bedingungen für vielversprechende Laufbahnen vor“, fand Barone. Als aktuelle Leistungsträger lobte er Fabienne Schönig als große deutsche Nachwuchshoffnung im Speerwurf, die mit sieben nationalen Titeln und der Silbermedaille von den olympischen Spielen von Nanjing beweisen würde, zu welch außergewöhnlichen Leistungen dieser Verein in der Lage sei.

 

Michael Enns als deutscher Jugendvizemeister diesen Jahres und Franzi Wirth ebenfalls mit Platz 2 bei den nationalen Titelkämpfen in der Halle im Februar würden ihm zeigen, dass die Wipperfürther Erfolgsgeschichte weiterginge. Viele Eigengewächse wie Stabhochspringerin Angela Wald, die 2015 schon 4,26 Meter übersprang, würden dem Verein treu bleiben und tragen so den Namen des Vereins und Stadt bei nationalen und internationalen Wettkämpfen ins Bewusstsein der Leichtathletikfans, wie der Laudator empfand.

Als Ursache für diese außergewöhnlichen Leistungen erkannte er auch die besonders familiäre Atmosphäre, die im Wipperfürther Verein herrschen würde.  Vereinsvorsitzender Bernhard Wald ging bei der Frage nach der Talentfindung auch auf die entscheidende Rolle der Schulen ein. „Ohne eine Kooperation werden wir keine Talente finden, denn der Weg in den Verein ist heute kein Automatismus mehr, sondern bedarf schon der persönlichen Ansprache und Motivation durch die Sportlehrer“, empfand Wald. Leider sei das nicht immer optimal gegeben, so dass viele Wipperfürther Talente aus der Nachbarstadt Gummersbach den Weg in die Hansestadt finden würden.