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Oberbergischer Aufstand im Tabellenkeller

pn; 27. Sep 2015, 20:28 Uhr
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Oberbergischer Aufstand im Tabellenkeller

pn; 27. Sep 2015, 20:28 Uhr
Oberberg - TuS und CVJM feiern den ersten Saisonsieg - Nümbrecht siegt im Derby gegen Gelpetal/Wallefeld - TVS bleibt weiter punktlos - Marienheide/Müllenbach wirft mögliche Punkte leichtfertig davon. (AKTUALISIERT)
SSV Nümbrecht II – HSG Gelpetal/Wallefeld 20:16 (10:10).


Keine Schönheitspreise gab es im oberbergischen Derby zu verteilen. Die Zuschauer erlebten ein von den Abwehrreihen dominiertes Spiel, in dem sich beide Offensivereihen aber auch versuchten, mit Fehlern zu übertreffen. Die Gäste legte dabei einen besonders katastrophalen Start hin und erzielten erst nach neun Minuten ihren ersten Treffer zum 1:4 aus ihrer Sicht. Immerhin konnte sich die HSG aber auf ihre Defensive sowie den starken Marvin Herold verlassen, so dass bis zur Pause nicht nur der Ausgleich gelang, sondern auch kurzzeitig die Führung.


„In der Kabine hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl, dass die Partie nun kippen könnte“, musste sich Gelpetal/Wallefelds Trainer Kai Stübben von seinen Spielern allerdings eines Besseren belehren lassen. „Das war dann doch mehr Master of Desaster“, fasste er die Angriffsbemühungen seiner Spieler zusammen. 28 Fehlwürfe sowie 14 technische Fehler notierte er letztlich auf dem Statistikzettel. „Damit gewinnt man kein Spiel“, monierte Stübben zu Recht. Ganz anders dagegen die Gemütslage bei SSV-Trainer Christian Mertens, dessen Schachzug, Kai Kagel in Manndeckung zu nehmen voll aufgegangen war. „Unsere Deckung stand nach der Pause hervorragend und Johannes Urbach hat ein ganz starkes Spiel abgeliefert“, ist er mit dem derzeit ausgeglichenen Punktekonto mehr als zufrieden.


Nümbrecht: Johannes Urbach (5/3), Marcus Schwemie (4/1), Jerome Saray, Markus Bitzer (je 3), Dominik Donath (2), David Debus, Michael Nawotke, Gunnar Jürges (je 1).


Gelpetal/Wallefeld: Manuel Jäger (5/1), Malte Schulin (3), Markus Deubel (2), Daniel Rodriguez (2/2), Kai Kagel, David Raasch, Marc Babel, Niklas Heinen (je 1).




TK Nippes – CVJM Oberwiehl II 25:26 (10:11).


Der Jubel kannte bei der CVJM-Reserve nach dem Abpfiff keine Grenzen. Gefeierter Held war dabei Jonas Hesener der eine dramatische Schlussphase mit einem unglaublichen Tor krönte. Zunächst hatte der CVJM beim 24:25 einen Siebenmeter und eine Zeitstrafe gegen sich erhalten. Zwar parierte der eingewechselte Pascal Wilmeroth den Strafwurf, doch der Abpraller landete erneut beim Gegner, der abermals nur unfair gestoppt werden konnte. Beim zweiten Mal zeigte sich der TK-Schütze kaltschnäuziger und erzielte zehn Sekunden vor dem Ende den Ausgleich. In doppelter Unterzahl preschte Oberwiehl ein letztes Mal nach vorne. Jonas Hesener bekam einen eigentlich unmöglichen Pass noch zu fangen, wurde siebenmeterreif gefoult, doch sein Heber landete irgendwie doch noch im gegnerischen Gehäuse.


„Er ist wie ein Verrückter einfach nur aufs Tor zugerannt“, verschwand Hühn mit seinem Team in einer Jubeltraube. Dabei vergaß er aber keineswegs, dass der Sieg mehr als glücklich war. Denn über weite Strecken waren die Gastgeber das bessere Team und führten auch lange Zeit. Da half auch die Unterstützung von Fynn Bastian und Marco Dabringhausen aus dem Verbandsligakader wenig. „Die Beiden haben mich heute viele Nerven gekostet“, haderte er mit der Torquote seiner Halben. Beste Akteure waren Torhüter Christopher Koch sowie Kreisläufer und Schütze des goldenen Siegtores Jonas Hesener, der ungeahnte Shooterqualitäten aus der zweiten Reihe zeigte.


Oberwiehl: Jonas Hesener (7), Fynn Bastian (5), Marco Dabringhausen (4), Jared Wilkes (4/2), Patrik Latzke, Jan Bluhm, Jan Sonka (je 2).




TuS Derschlag II – Neukirchener TV 29:17 (15:10).


Auch ohne Kapitän Robert Fischer feierte die Derschlager Reserve ihren ersten Saisonsieg. Für den Routinier zauberte TuS-Trainer Jörg Beger Philipp-Jonas Wilhelm aus dem Hut und konnte zudem erstmals auf Torhüter Dominik Schmidt zurückgreifen. Während Wilhelm die Defensive stark sortierte, rührte der Keeper in seinem Kasten Beton an. Bis zur 20. Minute entwickelte sich noch eine offene Begegnung, ehe Derschlag endlich die Vorgaben seines Übungsleiters umzusetzen begann. „Wir haben mit viel mehr Tempo agiert und sind zahlreiche Gegenstöße gelaufen“, so Beger, dessen Team es nach der Pause deutlich machte. Nachdem NTV-Spielmacher Zafirios Zafiriadis in Manndeckung genommen wurde, lief bei den Gästen kaum noch etwas zusammen. In der Schlussphase waren die Würfe der beiden Gästeaußen ein gefundenes Fressen für den gut aufgelegten Schmidt. „Diesmal hat einfach alles geklappt und die Jungs haben die Vorgaben hervorragend umgesetzt“, freute sich Beger über die ersten Punkte.


Derschlag: Tobias Mlynczak (7), Tim Sauermann (6/1), Stefan Hildebrandt (5/2), Philipp Jonas Wilhelm, Micha Hinz (je 3), Robin Dörr, Timo Domian (je 2), Hannes Sannert (1).


HSG Marienheide/Müllenbach – TuS Rheindorf 24:28 (13:13).


Mächtig geladen war HSG-Trainer Marcus Toelstede nach der Partie gegen den TuS Rheindorf. „Diese Niederlage wird uns noch lange nachhängen. Wir haben zwei Punkte auf dem Silbertablett serviert bekommen, aber einfach nur schlecht gespielt“, kommentierte der Coach eine mehr als unnötige Niederlage. Die Gäste mussten neben Nico Esch noch auf weitere Spieler verzichten und agierten ebenfalls weit unter ihren Möglichkeiten. „Unser Angriffsspiel war leider eine Katastrophe. Die Zahl der Fehler reicht eigentlich für drei Spiele“, so Toelstede weiter. Beide Teams hatten zudem erhebliche Probleme, sich auf die nicht vorhandene Linie der Unparteiischen einzustellen. „Wir und Rheindorf waren völlig verunsichert, was nun erlaubt war und was nicht“, so Toelstede, der bis zur 53. Minute eine ausgeglichene Partie sah. Nach einer Zeitstrafe geriet die HSG aber ins Hintertreffen und konnte den Rückstand auch mit einer offenen Manndeckung nicht mehr einholen. „Hätten wir nur annähernd das Niveau der Vorwoche abgerufen, wären die Punkte bei uns geblieben“, haderte er.


Marienheide/Müllenbach: Marcus Schneider (5), Holger Fischer (5/1), Lukas Röhrig (4), Phillipe Gienczek, Maurice Gienczek (je 3), Lutz Lichtinghagen, Thomas Grote (je 2).




Polizei SV Köln – TV Strombach II 32:20 (17:11).


Außer Spesen nichts gewesen lautete das bittere Fazit der Strombacher Reise in die Kölner Domstadt. Erneut musste Trainer Arthur Kunkel auf mehrere Spieler seines Kaders verzichten, bekam mit Jan Höfer und Joscha Jaeger aber immerhin Unterstützung aus der Oberligamannschaft. Bis zum 8:7 (19.) ging auch die Taktik der Gäste, das Spiel konsequent zu verschleppen, hervorragend auf. Doch nachdem Kunkel anfangen musste, zu wechseln, brach Hektik aus, die Köln konsequent mit Gegenstößen bestrafte. Letztlich notierten die Statistiker über 40 Fehler auf Seiten der Gäste. „Damit gewinnt man nirgends einen Blumentopf“, so Kunkel, dessen Team bis zur 50. Minute den Rückstand bei fünf Toren halten konnte. Nach der dritten Zeitstrafe gegen Jürgen Baltres brach der TVS aber endgültig ein. Zu allem Überfluss zog sich Cedric Schmalenbach in der äußerst fairen Partie kurz vor Schluss noch eine schwere Knöchelverletzung zu und wird in den kommenden zwei Monaten fehlen.


Strombach: Joscha Jaeger (5), Dawid Golluch, Cedric Schmalenbach (je 4), Nils Meier, Michiel Töpfer, Jan Höfer (je 2), Sebastian Müller (1).
  


Ergebnisse und Tabelle
  
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