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Der Kampf gegen den Fahrstuhl

pn; 1. Sep 2015, 00:02 Uhr
Bilder: Friederike Klein.
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Der Kampf gegen den Fahrstuhl

pn; 1. Sep 2015, 00:02 Uhr
Gummersbach/Engelskirchen - Die Handballsaison 2015/16 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute Landesligist HSG Gelpetal/Wallefeld.
Von Peter Notbohm


Der oberbergische Kreismeister hat es selten leicht, sich in der Landesliga zu akklimatisieren. Meist steht von Anfang an der Abstiegskampf auf dem Programm und nicht selten ist auch nach einer Saison bereits wieder Schluss in der höheren Liga. Dieses Szenario droht gerade im Jahr der Ligareform nun auch der Spielgemeinschaft aus Gelpetal und Wallefeld. Immerhin müsste das Team von Kai Stübben auf Anhieb mindestens den achten Rang erreichen, nachdem man vergangene Saison etwas überraschend am letzten Spieltag doch noch die Kreismeisterschaft durch eine unerwartete Derschlager Niederlage auf dem Silbertablett serviert bekam. „Wir werden ums nackte Überleben kämpfen müssen“, weiß Stübben, was auf seine Mannschaft zukommen wird.


Kommen und Gehen



[Co-Trainer Uwe Schneevogt mit den HSG-Neuzugängen.]

Zumal die HSG durchaus noch mit einigen Baustellen zu kämpfen hat. Der Halblinke Otto Hetzl wird berufsbedingt nur noch in der Reservemannschaft auflaufen, während es Kreisläufer Lukas Koch zum Ligakonkurrenten Nümbrecht zog. Nachdem dann auch noch mit Jan Böhl der zweite Kreisläufer seinen Abschied zum Fußball bekanntgab, hatte Stübben gleich ein doppeltes Problem. Zum Einen keinen Kreisläufer mehr, zum Anderen hatte sich mit Hetzl/Böhl der etatmäßige Innenblock verabschiedet. Zumindest am Kreis konnte aber bereits für Ersatz gesorgt werden. Nikolas Heinen aus der zweiten Mannschaft sowie der zuletzt vereinslose Andreas Becker werden das künftige Duo bilden. Aber auch der Rückraum konnte verstärkt werden mit René Nitschmann vom SSV Nümbrecht II sowie Manuel Jäger vom TV Bergneustadt. „Sie werden uns auf jeden Fall weiterhelfen“, freut sich Stübben auf das Duo. Zerschlagen hat sich hingegen der Wechsel von Marcel Mesenhöler, der lieber in Strombach in der Oberliga angeheuert hat.





Stärken und Schwächen


Spricht man den HSG-Übungsleiter auf die Stärken seiner Mannschaft an, fallen schnell die alten Wallefelder Tugenden als Eigenschaften. Das Team lebe vom Einsatz und der Kampfbereitschaft. Schönheitspreise werde es im Abstiegskampf nicht zu gewinnen geben. Überhaupt müsse man vor allem als Einheit auftreten, denn überragende Einzelkönner hat die Spielgemeinschaft kaum in ihren Reihen. „Wenn die Jungs gut drauf sind und die Dinge auf Anhieb funktionieren, spielen sie einen wirklich schönen Streifen“, ist Stübben aber ebenso schnell bei den Problemen angekommen. Denn häufen sich technische Fehler und Fehlwürfe lässt das Team derzeit noch zu schnell den Kopf hängen und verstrickt sich in Einzelaktionen. „Hier ist aber bereits eine positive Entwicklung zu sehen“, so Stübben weiter.


Eine weitere Baustelle ist aber auch die Defensive. Der Abgang des etablierten Mittelblocks sei noch nicht kompensiert. „Wir probieren derzeit noch unterschiedliche Varianten und wollen defensiv möglichst kompakt stehen“, berichtet der Coach. Das größte Manko ist allerdings die Verfügbarkeit seines Kaders. Beim BSP-Cup trat das Team ohne Rückraum an, das Pokalspiel gegen Nümbrecht musste mangels Spielern kurz vor Spielbeginn abgesagt werden und auch in der Vorbereitung habe man verletzungsbedingt oder aus beruflichen Gründen keine einzige Einheit mit dem gesamten Kader bestreiten können. Dementsprechend sieht Stübben in der fehlenden Abstimmung noch viel Potential nach oben.


Aufgeben will bei der Spielgemeinschaft aber deshalb noch Niemand. Im Abstiegskampf erwartet der HSG-Coach vor allem die oberbergische Konkurrenz und will sich bis zur letzten Sekunde wehren. „An guten Tagen sind wir für Überraschungen gut, aber für Platz acht werden wir einige gute Tage benötigen“, schätzt Stübben die Situation realistisch ein.


Fazit


Die HSG Gelpetal/Wallefeld kann nur positiv überraschen. Ein Abstieg wird von Vielen erwartet, was unter den erschwerten Bedingungen der Ligareform auch nicht unbedingt verwunderlich wäre. Soll es mit dem Klassenerhalt dennoch klappen, muss das Team von Verletzungen verschont bleiben und sich schnell finden.


Tests und Tore
HSG – SV Wipperfürth einmal gewonnen, einmal verloren
HSG – Olpe 32:33
HSG – Bockeroth 26:28
HSG – TV Strombach 12:26 (BSP Cup)
HSG – SSV Nümbrecht 12:30 (BSP Cup)
HSG – CVJM Oberwiehl 11:27 (BSP Cup)
HSG – TV Oberbantenberg 24:27 (BSP Cup)


Abgänge
Jan Böhl (Handballpause)
Lukas Koch (SSV Nümbrecht II)
Otto Hetzl (HSG Gelpetal/Wallefeld II)


Zugänge
René Nitschmann (SSV Nümbrecht)
Manuel Jäger (TV Bergneustadt)
Andreas Becker (vereinslos)
Nikolas Heinen (HSG Gelpetal/Wallefeld II)


Spielerkader


Torhüter
Marvin Herold
Uwe Schneevogt


Feld
Marc Babel
Andreas Becker
Markus Deubel
Nikolas Heinen
Nico Helle
Manuel Jäger
Kai Kagel
René Nitschmann
David Raasch
Daniel Rodriguez
Malte Schulin


Trainer
Kai Stübben


Co-Trainer
Uwe Schneevogt


Betreuer
Ralf Schumacher
  
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