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Licht für Kirche und Menschen

fk; 14. Aug 2015, 14:30 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Das Grün der Sträucher verdeckt heute noch Kirchplatz und Kirche.
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Licht für Kirche und Menschen

fk; 14. Aug 2015, 14:30 Uhr
Waldbröl - Jetzt können alle Interessierten den Sieger-Entwurf für die Um- und Neugestaltung rund um die evangelische Kirche sehen.
Von Friederike Klein

Das sei „etwas Tolles, dass wir dort anfangen können“, sagte Pfarrer Thomas Seibel bei der Begrüßung zur Ausstellungseröffnung der drei Entwürfe zur Umgestaltung des Kirchplatzes. Schon vor zehn Jahren verkaufte die evangelische Kirchengemeinde Eigentum und legte das Geld für den Umbau zurück. Doch „wir kamen nicht dazu, dass Projekt in Angriff zu nehmen“, erklärte Pfarrer Seibel. „Wir geduldeten uns Jahr um Jahr.“ Der Zahn der Zeit und das Salz im Winter haben zum Beispiel an der Treppe genagt. Es sei immer nur provisorisch ausgebessert worden.


[Schon im nächsten Sommer soll es so aussehen.]

Als die Stadt vor gut drei Jahren auf die Kirchengemeinde im Rahmen der geplanten Stadtsanierung und mit grünem Licht aus Düsseldorf zukam, rannte sie offene Türen ein. „Hier hat Gott wohl vorher gebremst“, sagte Seibel schmunzelnd und fügte hinzu: „Es war der richtige Zeitpunkt, die von Gott geschenkte günstige Gelegenheit“, das Projekt anzupacken. Der Entwurf des Planungsbüros „greenbox“ zeige eine vielseitige Nutzung. Es gäbe „jetzt schon Pläne, wie wir das nutzen wollten.“ Er dankte Bürgermeister Peter Koester und Hans-Joachim Hamerla vom Planungsbüro ASS für die gute Zusammenarbeit.


Dass Waldbröl aus dem Dornröschenschlaf aufwacht, bekräftigte Bürgermeister Koester. „Wir holen die Vergangenheit mit ganz, ganz großen Schritten auf.“ Man müsse die Gesamtheit betrachten. „Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen. Die Schwächen gilt es zu schwächen“, betonte er. Man drehe heute nicht an einem Rad, sondern alle greifen ineinander. Das sei auch die Voraussetzung, um Fördermittel zu bekommen. Er sprach auch die großen Schwachstellen Kaiserstraße und Merkur-Haus an. „Wenn wir das nicht lösen werden, werden wir an dieser Stelle weiter Schwächen haben.“


[Diplom-Ingenieur Markus Pieper erläuterte den Entwurf.]

Dann richtete Koester den Blick wieder auf den Kirchplatz und Marktplatz. Verweil-Charakter ist das große Vorhaben. „Was vor Jahren noch nicht denkbar war, auch politisch, ist heute geschafft und auf dem Weg.“ Und zwar die Vitalisierung der Innenstadt, betonte auch Hamerla. Für die Entwürfe zum Kirchplatz seien drei hochqualifizierte Büros ausgewählt worden. Die Aufgabe war, dass der Platz Mittel zum Zweck sein sollte. „Was soll auf dem Platz stattfinden?“. Der Sieger-Entwurf von greenbox habe das in hervorragender Weise herausgearbeitet.


[Pfarrer Matthias Schippel (links) und Norbert Jorzik begleiteten die Ausstellungseröffnung.]

Viel Licht und Luft für die Kirche und die Bürger beinhaltet der Entwurf. Die Kastanien sollen erhalten bleiben, und den Menschen weiter Schatten bieten. Nur eine einzige, die zudem auch nicht mehr gesund ist, wird entfernt. Rundum wird das in Jahrzehnten zur undurchdringlichen „Mauer“ gewachsene Grün weichen, und so den Blick wieder freigeben auf die Kirche. Barrierefreiheit ist zum Glück heute eine Selbstverständlichkeit. Es soll ein Platz werden, der zum Verweilen einlädt. Markus Pieper vom greenbox-Team stellte den interessierten Bürgern den Entwurf vor. Wenn alles gut läuft, und auch die Rädchen aller Behörden ineinandergreifen, wird Waldbröl im nächsten Sommer um einen attraktiven luft- und lichtdurchfluteten Platz mit der Kirche mitten im Dorf reicher sein.

Die Ausstellung der Entwürfe läuft bis zum 28. August. Besichtigungszeiten sind nach den Gottesdiensten und der Marktandacht am 27. August. Bei besonderen Besichtigungswünschen außerhalb der Öffnungszeit, besteht die Möglichkeit sich an das Gemeindebüro unter Tel.: 02291/92 140 zu wenden.
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