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Die Nudel im Schuh

lt; 19. Jun 2015, 16:50 Uhr
Bilder: privat --- Vertreter des Johanniter-Hospizdienstes referierten über die Trauerbewältigung bei jungen Menschen.
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Die Nudel im Schuh

lt; 19. Jun 2015, 16:50 Uhr
Waldbröl – Der Johanniter-Hospizdienst informierte über die Trauer bei Kindern und Jugendlichen.
Die Nudel stört, sie schmerzt und hindert beim Auftreten und Springen. Die Zuhörer, die an dem Informationsabend  „Junge Menschen in der Krise“ im evangelischen Gemeindehaus in Waldbröl teilnahmen, erlebten am eigenen Körper, wie ein kontinuierlicher Schmerz das Leben beeinträchtigt. Referentin Silke Kirchmann, Leiterin des Hospizdienstes Caritasverband Wuppertal/Solingen, hatte die Gäste gebeten, sich jeweils eine Nudel seitlich in den Schuh zu stecken und damit zu laufen, zu springen und zu stehen. Zu der Veranstaltung hatte der Johanniter-Hospizdienst für Morsbach, Reichshof und Waldbröl anlässlich seines zehnjährigen Bestehens eingeladen.



Trauma- und Trauertherapeutin Silke Kirchmann zog den Vergleich mit der Trauer: „Sie verschwindet nie, folgt keinen festen Regeln und schmerzt, sobald man an ihr rührt.“ Und das bringe manche Menschen zum Versteinern, führe andere in den Aktionismus und veranlasse weitere zur Aggressivität oder zum Weinen.


„Es gibt keine richtige Art des Trauerns, jeder findet seine eigene Methode, mit der er trotz eines Verlustes weiterleben kann“, erklärte sie. Trauer darf nicht permanent unterdrückt werden, sie muss ihren Ausdruck finden und von der Umgebung anerkannt werden. Junge Menschen sollten daher bei einer Krise nicht nur Ansprechpartner finden, sondern außerdem die Möglichkeit haben, ihre Gefühle auszuleben und auszudrücken. Nach dem Referat ergaben sich zahlreiche Gespräche.

Gespräche über die Trauer bietet der Ambulante Johanniter-Hospizdienst für Morsbach, Reichshof und Waldbröl Menschen aller Altersgruppen unter der Tel.: 02291/926 5387 an.
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