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Miteinander statt nebeneinander leben

jt; 18. Mar 2015, 14:57 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Die Ehrenamtsinitiative Weitblick, vertreten durch Hans-Willi Rudloff (li.), das Organisationsteam, vertreten durch Miralem Tahirovic und Mame Yoyo Lamah (3. u. 4. v. re.), die AWO Rhein-Oberberg, unter anderem vertreten durch Geschäftsführerin Martina Gilles (2. v. re.), die Gemeinde, vertreten durch Norbert Hamm (3. v. li.) wollen die Willkommenskultur in ihrer Gemeinde gemeinsam stärken.
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Miteinander statt nebeneinander leben

jt; 18. Mar 2015, 14:57 Uhr
Engelskirchen – Asylbewerbende und Freiwillige der Initiative „Weitblick“ haben ein Treffen ins Leben gerufen, bei dem sich Bürger und Asylbewerber austauschen können – Erster Termin am kommenden Sonntag im Jugendzentrum der AWO am Aggerstrand.
Ein offener Treff für Asylbewerber und Einheimische - dieses Angebot wird es ab kommenden Sonntag, 22. März, im Mehrgenerationenpark in Ründeroth geben. Zusammen haben Asylbewerbende in Engelskirchen und der Asylbetreuerkreis von „Weitblick“ dieses Projekt auf die Beine gestellt; die AWO Rhein-Oberberg stellt den Raum am Aggerstrand zur Verfügung. Bei kostenlosem Kaffee und Kuchen sollen die Anwesenden die Möglichkeit bekommen, sich in lockerer Atmosphäre zu begegnen. Spenden sind aber willkommen, um die Finanzierung des Angebotes sichern zu können. Es gab bereits einen Testlauf, bei dem insgesamt 70 Bürger und Asylbewerber anwesend waren. Hans-Willi Rudloff, Standortlotse von „Weitblick“, sprach die Bürger spontan auf der Straße an und informierte sie über den Treff. Viele waren von der Aktion begeistert und nahmen daran teil.  

Der erste offizielle Austausch zwischen Einheimischen und Asylbewerbern findet am kommenden Sonntag von 15 bis 18 Uhr im Mehrgenerationenpark am Aggerstrand statt. Der offene Treff wird dann jeden ersten und dritten Sonntag im Monat angeboten. Im Rahmen der ersten Veranstaltung sind alle Besucher dazu aufgerufen, Namensvorschläge zu machen. Bei den folgenden Zusammenkünften sollen außerdem Ideen für die weitere Entwicklung des Angebots gesammelt werden. So könnten beispielsweise gemeinsame Wanderungen und Kreativkurse veranstaltet werden.



„Aktuell leben bei uns in der Gemeinde 120 Flüchtlinge, von denen die meisten dezentral in von der Gemeinde angemieteten Wohnungen untergebracht sind. Anhand der Entwicklungen gehe ich davon aus, dass am Ende des Jahres ungefähr 180 Flüchtlinge in Engelskirchen leben werden“, berichtete Norbert Hamm, Vertreter des Bürgermeisters von Engelskirchen. Da die Gemeinde die Asylbetreuung alleine nicht mehr meistern kann, übernimmt die Freiwilligenorganisation „Weitblick“ viele Aufgaben.

Dazu gehören beispielsweise die Unterstützung bei Behördengängen und Arztbesuchen sowie den Flüchtlingen die Teilnahme an Sportangeboten in der Gemeinde zu ermöglichen. Ein wichtiges Anliegen der Organisatoren ist es zudem, Sprachkurse anzubieten.  


Für Initiatorin Hale Auksutat ist es besonders wichtig, dass die Flüchtlinge einen Ort haben, an dem sie willkommen geheißen werden und Integration gelebt werden kann. „Einheimische und Asylbewerber sollen miteinander und nicht nebeneinander leben“, so Auksutat. Das Warten auf den Entscheid, ob sie bleiben dürfen oder wieder zurück müssen, solle ihnen erleichtert werden. „Einen Ort, an dem sich mehrere Generationen begegnen, haben wir mit dem Aggerstrand schon. Wenn nun noch die Vielfalt der Kulturen und Herkunftsländer dazukommt, ist das fantastisch. Die Menschen sollen hier Raum für Begegnungen finden – denn alles, was man kennt und akzeptiert, muss man nicht mehr nur tolerieren.“
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