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Mit Charme und Virtuosität

Red; 26. Jan 2015, 17:06 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Die beiden jungen Musikerinnen überzeugten in der 'Kleinen Philharmonie'.
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Mit Charme und Virtuosität

Red; 26. Jan 2015, 17:06 Uhr
Engelskirchen - Klarinettistin Jasmin T. Egl und Pianistin Keiko Nakayama gaben gestern ein Kammerkonzert zu Gunsten des Malteser Hospizdienstes – 300 € kamen bei dem von Rolf Faymonville organisierten Konzert zusammen.
Musik verschiedener Epochen konnten die Gäste des Benefizkonzertes am gestrigen Sonntag mit Klarinettistin Jasmin T. Egl und der Pianistin Keiko Nakayama genießen. Die beiden Künstlerinnen interpretierten gekonnt Werke von Devienne, Reger und Berio. Rolf Faymonville freute sich als Organisator des Konzertes über den Zuspruch des Publikums in der kleinen Philharmonie der Aggertalklinik in Engelskirchen. Mit Unterstützung des Ärztlichen Direktors Dr. Jürgen Hekler konnte das Kammerkonzert kurzfristig realisiert werden.


[Klarinettistin Jasmin T. Egl.]

Die junge Nachwuchskünstlerin Egl zeigte mit François Deviennes „Premiere Sonate" welche melodiöse Kreativität und spielerische Vielfalt dieser Komponist, der selbst ein begnadeter Flötist und Fagottist war, in seine leicht und unterhaltsam wirkende Kammermusik einfließen ließ. Mit Souveränität meisterte Egl die schnellen Läufe und vermittelte das Gefühl von gutgelaunter Lebensfreude in den einfallsreich gewendeten Melodien Deviennes. Nakayama begleitete die junge Solistin mit technischer Präzision und dynamischer, emotionaler und rhythmischer Einfühlsamkeit am Klavier.

Experimentelle Spielfreude wurde im „Lied für Klarinette Solo" des zeitgenössischen italienischen Komponisten Luciano Berio, der auch als Pionier der elektronischen Musik gilt, für alle hörbar. Mit ausdrucksstarker Dynamik und detail- und variantenreiche Phrasierung zeigte das kongeniale Duo in der „Zweiten Sonate in fis-Moll" für A-Klarinette und Klavier, dass deren Komponist Max Reger mit diesem Werk bereits ganz den Stil des 20. Jahrhunderts repräsentiert. Egl und Nakayama überzeugten durch exaktes Zusammenspiel, differenzierte Dynamik und sauberes Spiel, sowohl in den kraftvollen als auch in den zarten Passagen.



[Pianistin Keiko Nakayama.]

Faymonville, der den Zuhörern des Konzertes mit erläuternden Worten jeweils kurze Einführungen gab, erzählte dazu eine Anekdote: Als Regers Freund und Lehrer Adalbert Lindner die erste Sonate für Klarinette und Klavier mit dem Klarinettisten Johann Kürmeyer zum privaten Vergnügen gespielt habe, sei Reger ins Zimmer eingetreten, habe den beiden Musikern konzentriert zugehört und am Ende gesagt: „Schön, werde ich auch zwei solche Dinger schreiben!" Nach ungefähr drei Wochen habe Reger sein Versprechen eingelöst. Der begeisterte Applaus des Publikums machte deutlich, dass Reger mit diesen „Dingern" ein Meisterwerk gelungen ist. Das Publikum konnte sich in der „Kleinen Philharmonie" über einen Musikgenuss besonderer Art freuen - und der Malteser Hospizdienst Aggertal freute sich über die 300 €, die das Benefizkonzert zugunsten des Hospizdienstes einbrachte.
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