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100.000 Briefe ans Christkind

kr; 15. Dec 2014, 15:52 Uhr
Oberberg Aktuell
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100.000 Briefe ans Christkind

kr; 15. Dec 2014, 15:52 Uhr
Engelskirchen – Das Christkind und seine Helfer bekommen in der Weihnachtszeit Briefe mit Kinderwünschen aus der ganzen Welt.

Weihnachten steht vor der Tür und in der Christkindpostfiliale in Engelskirchen herrscht Hochsaison: Täglich bringt der Postbote neue gelbe Kisten, bis zum Rand gefüllt mit liebevoll gestalteten Wunschzetteln. Und die Briefflut reißt nicht ab: „Wir erwarten in diesen Tagen den 100.000 Brief“, sagt Katrin Ebel, eine von dreizehn Helferinnen, die das Christkind bei seiner Arbeit unterstützen. Die Postengel arbeiten derzeit im Akkord, damit jedes Kind seinen himmlischen Antwortbrief auch pünktlich erhält. Allein im vergangenen Jahr sind über 151.000 Briefe aus aller Welt in der Christkindpostfiliale eingetroffen. „Dass unsere Arbeit bei den Kindern so beliebt ist, erfüllt uns alle mit großer Freude“, so Ebel.

Materielle Wünsche stehen dabei meist gar nicht ganz oben auf den Wunschzetteln der Kinder. So wünscht sich der kleine Mattis zum Beispiel „ein Jahr ohne Erkältungen“ und außerdem eine Süßigkeiten-Maschine. Jan hätte dagegen gerne „eine Schwester, die nicht nervt und einen Freund, der nicht immer petzt.“ Mit einem Wunsch, den wohl viele Kinder hegen, wendet sich Jannik an das Christkind: Er wünscht sich, „dass sich mein Zimmer von alleine aufräumt.“ Naima aus Berlin wünscht sich weiße Weihnachten - denn was nützen der geschenkte Schlitten oder die neuen Schlittschuhe ohne Schnee?

Kinder aus über 50 Ländern warten sehnsüchtig auf eine Antwort. Neben Briefen aus Spanien, Kanada oder Weißrussland finden auch überraschend viele Briefe aus China, Hongkong oder Thailand ihren Weg nach Engelskirchen. Deshalb antwortet das Christkind in diesem Jahr erstmalig nicht nur auf Deutsch, Englisch oder Französisch, sondern auch auf Chinesisch, Taiwanesisch und in der Landessprache von Hongkong.
  
So vielfältig wie die Herkunft der Kinder sind auch ihre Fragen, die sie dem Christkind stellen: Amelie willen wissen, ob das Christkind denn nun ein Mann oder eine Frau ist. Emma ist gerade von Bremen nach Spraitbach in Baden-Württemberg umgezogen und fragt: „Kannst du schwäbisch?“ Die kleine Annabell sorgt sich hingegen um das Wohl des Christkindes. Denn: „Von wem bekommst du eigentlich was zu Weihnachten?“

Gemeinsam ist den Briefen der Kinder die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Denn wie Naomi feststellt: „Mir ist langweilig ohne Weihnachten.“ Schließlich ist Weihnachten das Fest der Besinnlichkeit und des Zusammenseins mit der Familie – auch wenn das bisweilen nicht ganz so harmonisch ausfällt: „Mein Bruder hat vom Knecht Ruprecht was auf den Latz gekriegt“, beschwert sich Paul, bevor er sich einen Güterbahnhof wünscht. Und Johanne aus Siegburg gesteht: „Ich war nett und gut zu allen - außer zu Mama und Papa.“ Dennoch hofft sie, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen, allen voran das Traumhaus von Lego, das sie sich „zum krönenden Abschluss“ wünscht. Außer den persönlichen Wünschen finden natürlich auch die Mitmenschen Eingang in die Wunschzettel der Kinder. So wünscht sich Amelie „für Mama einen Pürierstab und für Papa eine Kiste Bier.“

Seit nunmehr 29 Jahren richtet die Deutsche Post in Engelskirchen eine Filiale ein, in der ab Mitte November bis zum Weihnachtsfest das Christkind höchstpersönlich mit vielen örtlichen Helferinnen die große Anzahl der Wunschzettel entgegennimmt und liebevoll beantwortet. In diesem Jahr ist der Einsendeschluss für die Wunschzettel der 22. Dezember.
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