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Keine Angst vor dicken Brummern

mpe; 3. Dec 2014, 14:40 Uhr
Bilder: NABU Oberberg --- 107 Teilnehmer lernten beim Seminar die verschiedenen Wespenarten zu bestimmen.
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Keine Angst vor dicken Brummern

mpe; 3. Dec 2014, 14:40 Uhr
Wipperfürth - 107 Interessierte kamen zum Seminar zur Beratung und Umsiedlung von Hornissen und Wespen nach Wipperfürth.
Angelika Leistikow, Leiterin des Arbeitskreises Hornissen des NABU Oberberg und Mitglied im Bienenzuchtverein Bechen konnte 107 Imker, Insektenfachleute, Schädlingsbekämpfer und Feuerwehrleute beim kürzlich stattfindenden Wespen- und Hornissenseminar in Wipperfürth-Egen begrüßen.

Wespen und Hornissen würden vielen Menschen immer noch Kopfzerbrechen bereiten. So würden Imker, Feuerwehrleute und Insektenfreunde im Spätsommer immer wieder mit Anfragen von Hilfesuchenden konfrontiert. Dabei sei das Zusammenleben von Mensch und Insekten-Volk bei ein wenig Naturverständnis nur selten ein Problem. Was man wissen muss, um den Hilfesuchenden bei „Wespen- und Hornissen-Alarm“ zu beraten, wie die Tiere leben und welche Gefahren es tatsächlich gibt, vermittelten die beiden Referenten Dr. Pia Aumeier und Peter Tauchert.


Dr. Pia Aumeier lehrt an der Ruhr-Universität Bochum und ist in Imker-Kreisen als Fachfrau bekannt. Hornissen sind für sie friedliche Tiere, die im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen. „Die weitaus meiste Zeit sollte ein Wespenfachmann in die Beratung der Menschen stecken. Damit ist 90 Prozent der Anfragenden schon geholfen. Weil bei vernünftigem Umgang eben keine Gefahr besteht.“ so Aumeier. „Und die sehr seltenen Allergiker führen sowieso ein Notfallset mit sich.“ Womit ein seltener Fall angesprochen ist – eine Allergie, bei der die Berater besonders gefordert sind und ihre im Seminar gewonnene Kompetenz verantwortungsvoll einsetzen müssen.

[Peter Tauchert informierte über Umsiedlungs- und Schutzmethoden.]

„Zuerst behauptet jeder Anrufer allergisch zu sein und Kinder oder Haustiere werden gerne den eigenen Ängsten vorgeschoben. Nach einer guten Beratung ist davon dann oft nicht mehr die Rede und man hört nie wieder von dem angeblichen Notfall“, berichtet Peter Tauchert, der zweite Referent des Seminars. Tauchert ist Berufsfeuerwehrmann und setzt sich schon seit Jahren im Landkreis Offenbach für den Wespenschutz ein. Auch er legt das Gewicht auf die Beratung und Aufklärung. In manchen Fällen komme man aber um eine Umsiedlung der Insektenvölker nicht herum. Dann werde Technik eingesetzt. Mit einem umgebauten Spezialsauger und Umsiedlungskästen könnten die Insektenvölker so umgesiedelt werden, dass sie die Prozedur überleben und ein Weiterleben an einem anderen Standort möglich sei. Tauchert zeigte den Teilnehmern etliche Umsiedlungs- und Schutz-Methoden.

Wichtig sei jedoch auch, die Tiere richtig bestimmen zu können. Und für diesen Teil des Seminars stand allerhand Equipment zur Verfügung: Multimedia-Vorträge, Anschauungsmaterial, wie Wespen- und Hornissennester, Umsiedlungsgeräte und Insektenpräparate. Diese erlernten die Seminarteilnehmer mit Lupen unter der Anleitung der erfahrenen Fachleute zu bestimmen. Am Ende war klar: „Hornissen sind keine Monster.“ Aber sie bräuchten kundige Verbündete, die Ratsuchenden helfen können. Die Teilnehmer des Seminars seien für diese Aufgabe gewappnet. Das nächste Wespen und Hornissenseminar ist für den 31. Oktober 2015 geplant.
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