Waldbröl - Die unter Artenschutz stehende Rote Waldameise hatte einen Bau im Bereich des geplanten Kreisverkehrs zwischen Schladernring und Panarbora-Park errichtet - Zeitverzug drohte - Über Nacht verschwand der Ameisenhaufen.

Von Nils Hühn

Die B 256, der sogenannte Schladernring, und der Panarbora-Park sollen mit einem Kreisverkehr verbunden werden. Im Baufeld des künftigen Kreisels befand sich allerdings ein Ameisenbau der unter Artenschutz stehenden Roten Waldameise. Da so ein Ameisenhaufen nicht ohne Weiteres versetzt werden darf, drohte der enge Zeitplan der Straßenbauer, die hier bereits im Frühjahr den Kreisverkehr errichten wollen, in Verzug geraten.


Erfreut über die Entdeckung der Roten Waldameise war hingegen der Verkehrs- und Verschönerungsverein Waldbröl (VVV), der neben dem Ameisenhaufen eine Bank sowie eine Informationstafel aufstellen wollte. Als die VVV-Mitglieder am vergangenen Samstag zum Ameisenhaufen kamen, war dieser allerdings verschwunden. Wurde der Bau in einer Nacht- und Nebelaktion entfernt, damit ungestört weitergebaut werden kann? Nein! Dies teilte Hartmut Schröder vom Straßenbauamt der Stadt Waldbröl mit.

In enger Absprache mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW, der für das Straßenbauvorhaben zuständig ist, wurde das gesamte Ameisenvolk von einem ausgebildeten Fachmann der Deutschen Ameisenschutzwarte umgesiedelt. Eigentlich war es für eine solche Umsiedlung aufgrund des fortgeschrittenen Herbstes bereits zu spät, aber im Bau herrschte ob der milden Temperaturen noch genügend Bewegung, sodass der Experte zur Tat schritt. Im Gebiet des benachbarten Waldes fanden die Roten Waldameisen eine neue Heimat. Die Informationstafel des VVV steckt noch am alten Standort, kann aber ebenfalls bald umgesetzt werden.