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Bin ich jetzt im Film?

mg; 7. Nov 2014, 18:09 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Vermeintlicher Dachstuhlbrand in Villa entpuppt sich glücklicherweise als falscher Alarm
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Bin ich jetzt im Film?

mg; 7. Nov 2014, 18:09 Uhr
Engelskirchen - Kurioser Fehlalarm: Die Feuerwehreinheiten Osberghausen, Ründeroth und Engelskirchen eilten heute zu einem vermeintlichen Brand nach Bellingroth - Der Brand entpuppte sich aber als Simulation einer Filmproduktion.
Von Michael Gauger

„Dachstuhl brennt in voller Ausdehnung“, lautete die Alarmierung für die Einheiten Osberghausen, Ründeroth und Engelskirchen der Freiwilligen Feuerwehr Engelskirchen. Zusätzlich wurde, da das Feuer zwischenzeitlich von einem Zeugen telefonisch bestätigt wurde, die Drehleiter aus Gummersbach angefordert. Auch ein Rettungswagen aus Lindlar wurde zur Bereitstellung auf den Weg geschickt.


[Schnell entspannte sich die Lage nach der Aufklärung.]

Nachdem während der Anfahrt die genaue Örtlichkeit abgeklärt worden war und die Kameraden sich innerlich schon auf eine größere Aufgabe einsgestellt hatten, war die Überraschung beim Eintreffen groß. Es befand sich zwar keine sichtbare Rauchsäule über dem betreffenden Gebäude, jedoch war das umliegende Gelände stark verraucht. Merkwürdigerweise verhielten sich aber alle „Schaulustigen“ am Ort sehr entspannt. Des Rätsels schnelle Lösung: Ein Produktionsteam aus Baden-Württemberg hatte für Filmdreharbeiten wohl ganze Arbeit geleistet und in der dreistöckigen Villa einen Brand  mittels Lichteffekten und Nebelmaschine so gut simuliert, dass sich mehrere Verkehrsteilnehmer, die auf der B 55 im Bereich der Tankstelle in Büchlerhausen unterwegs waren, Sorgen um das Gebäude in Bellingroth machten und einen größeren Dachstuhlbrand meldeten.

  

Und so blickte das derartig überraschte Produktionsteam nun sehr erstaunt auf jede Menge Feuerwehrfahrzeuge, die aus verschiedenen Richtung mit Blaulicht und Signal angerückt kamen. Innerhalb kürzester Zeit waren die Kameraden eingetroffen, um zu retten, was nun doch offensichtlich nicht gerettet werden musste.

Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel war ob des Fehlalarms zwar einerseits erleichtert, andererseits jedoch sehr verwundert, dass man offensichtlich versäumt hatte, dieses „heiße“ Vorhaben der Leitstelle in Gummersbach bekanntzugeben. „Etwa 120 Einsatzkräfte wurden alarmiert“, berichtete Krimmel hinterher und fügte an, dass dies gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung durchaus berechtigt gewesen sei.

„Die Löschwasserversorgung hätte dort nur begrenzt aus dem Trinkwassernetz gesichert werden können. Eine ausreichende Versorgung hätten wir also aufwendig aus der Agger aufbauen müssen“, so der Wehrführer. Wie sich herausstellte, sollte Krimmel an diesem Tag nicht das letzte Mal vor Ort gewesen sein. „Den besorgten Anrufern kann man keinen Vorwurf machen“, waren sich die Kameraden später am Gerätehaus einig, „das war auf die Entfernung wirklich nicht von einem echten Feuer zu unterscheiden“.   

Die Dreharbeiten für einen ZDF-Spielfilm werden heute noch bis spät in die Nacht fortgesetzt und am Montag fortgeführt.
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