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Vier Gebäude wurden Raub der Flammen

ls; 16. Feb 2018, 11:45 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen --- Die Feuerwehr kämpfte mehrere Stunden gegen die Flammen, die auf insgesamt vier Gebäude übergegriffen hatten.
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Vier Gebäude wurden Raub der Flammen

ls; 16. Feb 2018, 11:45 Uhr
Waldbröl - Neun Bewohner waren von einem Großbrand in Hermesdorf betroffen - Zwei Menschen wurden wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung behandelt - Schätzungsweise 300.000 € Schaden - Technischer Defekt vermutlich Brandursache. (AKTUALISIERT)
Von Leif Schmittgen

Gegen 1:30 Uhr heute Nacht musste die Feuerwehr Waldbröl zu einem Brand im ersten Stockwerk eines Fachwerkhauses an der Geininger Straße in Waldbröl-Hermesdorf ausrücken. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Haus bereits in Vollbrand und die Flammen waren auf zwei weitere Fachwerkgebäude sowie eine Holzscheune übergegriffen, berichtete Einsatzleiter Veit Mach, Chef der Waldbröler Feuerwehr. „Innerhalb von zwei Minuten hatten die Flammen über das Dachgeschoss auf die anderen Gebäude durchgegriffen“, so Mach. Einige Minuten später wurde Stadtalarm ausgelöst und neben den drei zusätzlichen Waldbröler Einheiten rückten auch die Feuerwehren aus Reichshof-Denklingen, Morsbach-Lichtenberg sowie die Drehleiter aus Wiehl zum Einsatzort aus. Das THW Waldbröl war zur Ausleuchtung des Einsatzortes ebenfalls nach Hermesdorf ausgerückt.

Eine Chance auf Rettung der Gebäude habe es nicht mehr gegeben. „Deshalb haben wir uns darauf konzentriert, ein Übergreifen der Flammen auf weitere Häuser zu verhindern“, so Waldbröls Feuerwehrchef weiter. Das sei letztlich auch gelungen, denn eine weitere Scheune auf dem Grundstück wurde gerettet und auch drei umliegende Gebäude seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. „Die Häsuer haben Totalschaden erlitten“, so der Einsatzleiter. Eine genaue Schadenshöhe sei aufgrund des hohen Alters nicht zu beziffern. 90 Einsatzkräfte waren laut Mach vor Ort.

Insgesamt neun Menschen, davon acht aus dem Haus, in dem das Feuer ausgebrochen war und eine weitere aus dem links angrenzenden Nachbarhaus waren laut Mach von dem Brand betroffen. Zwei weitere Bewohner haben sich laut Mach im Urlaub befunden. Zwei Menschen wurden wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung vor Ort behandelt, konnten aber kurze Zeit später vom Notarzt vor Ort wieder entlassen werden. Alle Bewohner kamen laut Mach bei Verwandten unter. „Das Ordnungsamt wurde nach Rücksprache mit den Betroffenen zur Unterkunftssuche nicht involviert, da eine Bleibe für die Betroffenen sofort gefunden wurde“, zeigte sich der Einsatzleiter erleichtert.  

Die Feuerwehr hatte die Flammen gegen 8 Uhr gelöscht, das Einsatzende war allerdings gegen 10 Uhr, da Elektro- und Gasleitungen in Mitleidenschaft gezogen wurden und diese erst vom örtlichen Energieversorger vom Netz genommen werden mussten. Während der Brandbekämpfung war die Straße zunächst voll gesperrt, gegen 5 Uhr wurde eine Fahrspur der B 256 freigegeben. „So konnten wir größeres Chaos im Berufsverkehr verhindern“, sagte Mach am Morgen nach dem Einsatz. Zu Brandursache sei derweil noch nichts bekannt. „Wir haben die Einsatzstelle heute Morgen an die Brandermittler der Polizei übergeben, die sich nun mit der Ursache beschäftigt“, so der Feuerwehrchef abschließend.

Nach ersten Schätzungen der Polizei beträgt der entstandene Schaden an den Gebäuden etwa 300.000 €. Als Ursache für das Feuer haben die Brandermittler der Kriminalpolizei nach ersten Erkenntnissen einen technischen Defekt ausgemacht. „Damit können wir nach ersten Erkenntnissen Fahrlässigkeit oder Vorsatz vorläufig ausschließen“, teilt Monika Treutler, Pressesprecherin der Polizei mit. Im Wohnzimmer des Fachwerkhauses, das sich im ersten Obergeschoss des Hauses befindet, war es laut Polizei vermutlich an mehreren Streckdosen, an denen viele Geräte angeschlossen gewesen seien, zu einem Kurzschluss gekommen. Dadurch sei das Fachwerkgebälk vermutlich entzündet worden und das Haus schließlich in Brand geraten, teilt die Polizei auf Nachfrage mit.
  


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