Waldbröl - Der Musikkreis Holpe hat am Samstag ein vielbeachtetes Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz präsentiert - Über den Sinn von jährlich zwei Einkaufsnächten in Waldbröl kommen derweil Zweifel auf.

Von Friederike Klein

Rundum wohl fühlten sich die Zuschauer und Zuhörer beim ersten Open-Air-Konzert des Musikkreises Holpe (MKH). Während die Spvgg Holpe-Steimelhagen und das Jugendblasorchester Mehrbachtal aus Weyerbusch für das leibliche Wohl sorgten, begeisterte das Orchester unter der Leitung von Andi Klein mit Musik aus Film und Musical. Mit dabei waren auch die Bigband der Integrierten Gesamtschule Hamm an der Sieg und die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Morsbach, Standort Holpe.


[Die Musiker unter Leitung von Dirigent Andi Klein präsentierten ihr musikalisches Können.]

Mit „Olympic Fanfares and Theme“ zogen die Musiker die Ohren und Augen aller auf sich. Aufgeregt warteten die Holper Kinder - als Löwen, Tiger, Krokodile und viele andere Tiere verkleidet - vor der Bühne auf das zweite Stück, „The Lion King“. Als das Orchester einsetzte, tanzten die Tier-Kinder zur Musik. Ein Teil der Kinder begleitete den Tanz und die Musik begeistert mit Trommeln. Das hatten sie von Ahmed und Waris aus Ghana, Sida aus Guinea und Daou aus Nigeria gelernt. Tosender Applaus belohnte die Akteure für die gemeinsame Aufführung.



In einer Versammlung hätten die Musiker bereits vor geraumer Zeit beschlossen, dass sie „mal ein Open-Air-Konzert machen“ wollten, erzählte Guido Leidig, 1. Vorsitzender des MKH. Musical- und Film-Musik stand schon länger auf der Wunschliste. „Unser Dirigent Andi Klein hat uns da musikalisch geführt und herausgefordert“, schmunzelte Leidig. Und das erarbeitete Programm mit Musikstücken aus Backdraft, Starlight Express, Frozen, Fluch der Karibik, Miss Saigon und weiteren war ein absoluter Erfolg. Begeisterter Applaus war der Lohn.

Die Idee zur gemeinsamen Aktion mit der Gemeinschaftsgrundschule am Standort Holpe kam aus dem Verein und wurde von der Schule gerne angenommen. Durch Lehrerin Monika Langen, die ehrenamtlich bei der Sprachausbildung für Asylbewerber hilft, kam der Kontakt zu den vier musikalischen Afrikanern zustande. Diese vermitteln seit einem Jahr den Grundschulkindern „drums and dancing from Africa“, erzählte der Ghanaer Ahmed. „Yuuma nyaabihiga – Musik ist Leben“, sagte er strahlend.


[Musik ist Leben und gelebte Integration. Auch diese Nachricht wurde mit dem Open-Air-Konzert vermittelt.]

Während die musikalische Gestaltung großen Anklang fand, waren nur wenige Bürger bei der langen Einkaufsnacht auf den Straßen unterwegs. Einige Geschäfte hatten geschlossen. Sind zwei lange Einkaufsnächte pro Jahr vielleicht zu viel?