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'CulturKirche ein einzigartiges Highlight'

uh; 12. Mar 2018, 10:45 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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'CulturKirche ein einzigartiges Highlight'

uh; 12. Mar 2018, 10:45 Uhr
Engelskirchen - Die katholische Kirche in Osberghausen wird zur „CulturKirche Oberberg“ - Bereits im ersten Jahr wird es sechs Veranstaltungen geben.
Von Ursula Hütt

Im Rahmen eines Gottesdienstes mit dem Künstlerseelsorger des Erzbistums Köln, Prälat Josef Sauerborn, und Kreisdechant Christoph Bersch wurde die Eröffnung der CulturKirche Oberberg am Sonntag gefeiert. An der Gestaltung des Gottesdienstes war der Figuralchor Köln unter der Leitung von Prof. Richard Mailänder beteiligt. Prälat Josef Sauerborn betonte in seiner Predigt, dass Kultur lediglich ein anderes Wort für menschliches Leben sei und Kultur nicht erst mit dem Besuch eines Museums beginne. „Kultur ist vielmehr unser ganz alltägliches Leben“, so Sauerborn. Eine kulturelle Entscheidung sei auch der Besuch und die Gestaltung des Gottesdienstes insgesamt. Kultur ziehe sich auch durch den Glauben. Außerdem beinhalte Kultur das Wort Kult.


[Kunstwissenschaftler Prof. Dr. Frank Günter Zehnder  hielt einen Festvortrag.]

Kulturkirche solle bewirken, dass sich die Besucher der Kunst öffnen und sich bewusst in Beziehung zu ihr setze. Es könne Aufgabe der Kulturkirche sein, nicht einfach alles geschehen zu lassen, sondern man bewusst in eine andere Welt eintaucht und das erlebt, was Künstler erarbeitet haben. Kunst und Kultur, Kunst und Glauben seien nicht voneinander zu trennen. Ziel sei es, dass es zu einem großen Austausch komme und den Besuchern die Möglichkeit geboten werde, Kunst und Kultur zu lernen.


Grußworte sprachen nach dem Gottesdienst die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Superintendent Jürgen Knabe. Dr. Karthaus sieht in der CulturKirche ein „mutiges, spannendes Experiment“. Er betonte den Einfluss der Kirche auf die Kultur, auch mit Blick auf die Kunst in der Kirche, die Schätze, Bilder und auch die Musik als Darstellung des Glaubens. Kunst, Kultur und Glaube würden in der CulturKirche aufeinandertreffen. „Nicht nur für Engelskirchen, sondern für den gesamten Oberbergischen Kreis ist die CulturKirche ein einzigartiges Highlight“, so der erste Bürger der Gemeinde.

In seinem Festvortrag betonte der Kunstwissenschaftler Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, dass die CulturKirche eine würdige Erhaltung der Kirche sei. „Kultur ist heute ein häufig verwendeter Begriff. Kultur grenzt vom Alltag ab. Er veredelt.“ Den Erhalt der Kirche sieht Prof. Dr. Zehnder als oberste Priorität. Oft würden Kirchen entweiht und anschließend als Wohnung, Büro oder Archiv genutzt, was schließlich in einem Totalverlust enden würde. Dabei wären Kirchen Markierungen in einem Ort. Ziel müsse es sein, eine sinnvolle Zusatznutzung der Kirchen zu finden. „Kirche und Kunst gehören eng zusammen.“ Würde man die Spiritualität aus der Kunst streichen, dann würde nicht viel übrig bleiben.



Jeder, der mit Kultur beschäftigt ist, wisse, wie schwer es sei, Menschen an gute Kultur zu gewöhnen. Kreatives Denken und Handeln lasse sich nicht automatisieren. Individualität vor Ort sei das Spannende. „Die Lebensqualität in der Region wird verbessert“, so Prof. Dr. Zehnder. Er wünschte sich einen regen Besuch der CulturKirche, was aber nicht zur Routine werden dürfe.
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