Engelskirchen - Die Gemeinde Engelskirchen bietet ab sofort einen erweiterten Bürgerservice im Internet an - Auch personenbezogene Anfragen werden künftig online bearbeitet.

Von Leif Schmittgen

Das Internet ist für die Mitarbeiter der Gemeinde Engelskirchen schon lange kein fremdes Medium mehr: Seit einiger Zeit werden über die Webseite diverse Services, wie Anfragen an die Verwaltung oder auch der bekannte „Meckerkasten“ für Bürgeranliegen, bereitgestellt und von den Engelskirchenern auch rege genutzt. Doch das, was ab sofort angeboten wird, ist ein viel breiter aufgestellter Service für die Bürger. „Ab jetzt können die Menschen bei Bedarf ihre Behördengänge online erledigen“, sagt Bürgermeister Dr. Gero Karthaus heute bei der Vorstellung des neuen Projekts „virtuelles Rathaus“.

Der besondere Clou: Auch eine Identifizierung mit dem Personalausweis ist nun möglich. Damit eröffnen sich für den Bürger völlig neue Möglichkeiten. Denn mit der neuen Technik können nun problemlos auch online Akten oder Bußgeldbescheide eingesehen werden, aber auch zum Beispiel Personenstandsaktengeordert werden. Diese werden allerdings, so berichtete Laszlo Kotnyek, auf dem Postweg zum Bürger geschickt. Kotnyek hatte das Projekt federführend als Fachbereichsleiter für Zentrale Dienste begleitet.

Voraussetzung für diesen Service ist allerdings der „neue“ Personalausweis, „den rund 80 Prozent der Einwohner sowieso schon besitzen“, sagt Harald Prehn, Fachleiter IT-Service von der Gemeinde. „Dazu ist eine zusätzliche Freischaltung der sogenannten e-ID auf dem Ausweis nötig“, so Prehn. Zusätzlich müsse die kostenlose Software „AusweisApp2“ auf den PC heruntergeladen werden.

  

Und um möglichst viele Bürger vom neuen virtuellen Rathaus zu begeistern, haben sich Gemeinde und Kooperationspartner ein besonderes Schmankerl für die Engelskirchener ausgedacht. „Die ersten 150 Bürger, die ihren Ausweis hier im Rathaus authentifizieren lassen, bekommen das Lesegerät geschenkt“, freute sich der Bürgermeister, dass die Geräte von den externen Unterstützern des Projekts finanziert wurden.

Das Lesegerät ist nötig, um sich über den heimischen Computer zu identifizieren. Denn besonders der Datenschutz spielt bei personenbezogenen Onlineanfragen eine große Rolle. Damit den Bürgern auch beim Begleichen von Rechnungen der Gang ins Rathaus erspart bleibt, werden online alle digitalen Bezahlmöglichkeiten angeboten. Gunter Derksen von der Kreissparkasse Köln freute sich, dass Kunden sowohl mit Kreditkarte bezahlen können wie auch mit den virtuellen Bezahldiensten „Paypal“ und „paydirekt“ oder „Giropay“.

Auch auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets ist der neue Service in vollem Umfang nutzbar. Eine Einschränkung bleibt allerdings: Apple-Kunden sind vorerst von dem Angebot ausgeschlossen, da die nötige Software zur Authentifizierung im dortigen App-Store (noch) nicht verfügbar ist. Und auch beim Konkurrenten Android ist das System nur bei bestimmten Geräten oder über Umwege über den „Google Playstore“ nutzbar.

Ein Punkt brannte dem Bürgermeister trotz der neuen Möglichkeiten aber noch unter den Fingernägeln: „Alle Anträge werden nach wie vor von Menschen bearbeitet. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern“, so Karthaus. Auch der persönliche Service vor Ort würde unverändert beibehalten, sieht das Gemeindeoberhaupt den neuen Service ausschließlich als zusätzliches Serviceangebot für die Bevölkerung. 

Das „virtuelle Rathaus“ ist unter www.engelskirchen.de/egov ab sofort erreichbar.