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54-Jährige verabreicht Ehemann Medikamenten-Mix

nh; 2. Oct 2018, 12:35 Uhr
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54-Jährige verabreicht Ehemann Medikamenten-Mix

nh; 2. Oct 2018, 12:35 Uhr
Waldbröl - Seit gestern läuft der Prozess gegen eine Arzthelferin, die ihrem 52-jährigen Ehemann mit einem Medikamenten-Cocktail im Multivitaminsaft ins Krankenhaus brachte.
Von Nils Hühn

Bereits vor über zwei Jahren erreichte der Streit zwischen zwei Eheleuten eine neue Eskalationsstufe. An einem Sonntagnachmittag im August servierte die heute 54-jährige Ehefrau ihrem zwei Jahre jüngeren Ehemann ein Glas Multivitaminsaft, welches dieser auch trank und keine Auffälligkeiten bemerkte. Nach einiger Zeit fühlte er sich allerdings benommen und legte sich auf die Couch. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau gefährliche Körperverletzung vor, da sie ihrem Mann eine Mischung aus Beruhigungs-, Schmerz- und Schlafmitteln verabreicht haben soll.

Der 52-Jährige wurde von einem Freund benommen auf der Couch gefunden. Dieser alarmierte den Notarzt. Gemeinsam mit der Ehefrau ging es ins Krankenhaus. Im Blut stellten die Mediziner einen gefährlichen Mix aus Medikamenten fest. Der Mann überlebte die Vergiftung ohne bleibende Schäden davonzutragen. Am kommenden Montag werden der Freund und ein Gutachter vor dem Amtsgericht Waldbröl aussagen. Die Angeklagte bestritt gestern, dass sie ihrem Ehemann verschiedene Medikamente gegeben habe. Allerdings gestand sie, dass sie ihm sechs Tabletten des Beruhigungsmittels Tavor in den Saft gemischt hatte, um ihn zu beruhigen - vergiften wollte sie ihn nicht. Das verschreibungspflichtige Mittel nimmt die Frau zur Bekämpfung ihrer Depressionen.

Beim gestrigen Prozessauftakt ging es insbesondere um die Beweggründe für die Tat. Angetrieben wurde die Ehefrau demnach aus Eifersucht. Sie glaubt, dass ihr Ehemann sie schon seit längerer Zeit betrog. Eine Tötungsabsicht habe laut Anklage dennoch nicht bestanden. Nach knapp fünf Stunden endete der erste Verhandlungstag. Sollte es zu keinen unerwarteten Wendungen kommen, rechnet Dr. Fabian Krapoth, Direktor des Amtsgerichts Waldbröl, bereits am kommenden Montag mit einem Urteil.

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