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Oberbergs Wehren zeigen sich fit für den Ernstfall

mkj; 11. Jun 2016, 20:12 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Unter den Augen der Schiedsrichter mussten beim Leistungsnachweis Knoten und Stiche gelegt werden.
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Oberbergs Wehren zeigen sich fit für den Ernstfall

mkj; 11. Jun 2016, 20:12 Uhr
Reichshof - Zum 41. Mal führte der Kreisfeuerwehrverband Oberbergischer Kreis den Leistungsnachweis in Eckenhagen durch.
Insgesamt traten beim diesjährigen Leistungsnachweis über 700 Feuerwehrkameraden in 70 Gruppen, aus den Feuerwehren der 13 Städte und Gemeinden des Oberbergischen Kreises, und vier Gastgruppen aus Lohmar und Langenfeld zum diesjährigen Leistungsnachweis nach den Richtlinien des Verbandes der Feuerwehren NRW in Eckenhagen an.

[Die Jacke durfte ausgezogen werden, Helm und Handschuhe waren Pflicht.]

Im sportlichen Teil war es wie in jedem Jahr vor allem bei den warmem Wetter wieder besonders spannend. Die Feuerwehrkameraden mussten auf der 450 Meter langen Tartanbahn rund um den Fußballplatz einen Staffellauf mit der Überwindung von drei Hindernissen in einer Zeit von 120 Sekunden zurücklegen. Dies verlangte schon einiges von den Kameraden ab, mussten sie doch in Uniformen und mit Helm und Handschuhe antreten. So mancher musste dabei für seine Gruppe bis zum Limit gehen. „Die Kameradschaft und das Gruppengefühl ist bei allen Übungen sehr wichtig“, so Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling. „Wenn einer nicht mitzieht, leidet die gesamte Gruppe.“ Dies gelte natürlich genauso für den Ernstfall. Twilling lobte den spürbaren Anstieg von jugendlichen Teilnehmern. „Auch finde ich es toll, dass der Frauenanteil mit 35 bis 40 Feuerwehrkameradinnen stark gestiegen ist“, freute sich Twilling.



[Über die rege Beteiligung von Frauen und jungen Leuten freute sich der Kreisbrandmeister besonders.]

Im täglichen Einsatzgeschehen der Feuerwehren bildet neben den Brandeinsätzen die Technische Hilfeleistung einen besonderen Schwerpunkt. Um diesen auch in der Ausbildung Rechnung zu tragen, ist er Bestandteil des Leistungsnachweises. Den Gruppen werden drei verschiedene Übungslagen vorgegeben, aus der sie eine auswählen können: Die Rettung einer Person, die mit dem Fuß unter einem Container eingeklemmt war, die Befreiung einer eingeklemmten Person aus einem Autowrack oder die Hilfeleistung für einen Menschen, der in einen Brunnenschacht gestürzt war.

Neben den Übungen der Technischen Hilfeleistung wurden im klassischen Löschangriff ebenfalls verschiedene Übungen angeboten, sodass beispielsweise die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer simuliert werden musste. Ein weiterer Bestandteil des Leistungsnachweises war die schriftliche Beantwortung von Fragen aus einem 30 Fragen umfassenden Katalog aus den Themenbereichen Fahrzeug und Gerätekunde, Taktik im Einsatz und vorbeugender Brandschutz sowie Technische Hilfe. Weiter wurden von den Schiedsrichtern Knoten und Stiche, wie dem Spierenstich und „Mastwurf gestochen“, geprüft. Für die Gruppen galt der Leistungsnachweis als bestanden, wenn sie die Vorgaben erfüllt hatten. Bei den Gesamtfehlerpunkten durften dabei 15 Punkte nicht überschritten werden.


[Der klassische Löschangriff darf bei der Leistungsprüfung natürlich nicht fehlen.]

Um einen reibungslosen Ablauf an den zwei Tagen auf den jeweiligen Stationen zu gewährleisten, waren pro Veranstaltungstag 50 Helfer sowie eine Betreuung durch den Sanitätsdienst notwendig. Diese kamen aus allen Feuerwehren und den Hilfsorganisationen des Kreisgebietes. Die Gemeinde Reichshof stellte wie in den Jahren zuvor das Sportzentrum dem Kreisfeuerwehrverband kostenfrei zur Verfügung. Ohne das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof und deren Jugendfeuerwehr, die vor, während und nach der Veranstaltung neben den Auf- und Abbauarbeiten auch den Ordnungsdienst durchführten und sich für die Bewirtung verantwortlich zeigten, ist ein Leistungsnachweis nicht durchführbar. Daher galt der ausdrückliche Dank des Kreisfeuerwehrverbandes den oben genannten Kameraden und der Gemeinde.
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