Archiv

Pfiffige Kita-Kids üben mit der Feuerwehr

mg; 4. Jun 2016, 23:53 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Kinder und Mitarbeiter der Kita probten gemeinsam mit der Feuerwehr das Verhalten im Ernstfall
ARCHIV

Pfiffige Kita-Kids üben mit der Feuerwehr

mg; 4. Jun 2016, 23:53 Uhr
Lindlar – Erste gemeinsame Übung der Kita mit der Feuerwehr – Vorab Erlerntes wurde erfolgreich getestet – Einsatzleitung mit Gesamtablauf sehr zufrieden.
Von Michael Gauger

Die "Vorschuldetektive" Alica, Bogdan, Eduard und Willi waren die Helden des Tages. Gemeinsam nahmen die Vorschulkinder an einer Übung ihrer DRK-Kindertagesstätte „Klause-Entdecker“ und der Freiwilligen Feuerwehr Lindlar, vertreten durch die Löschgruppe Remshagen und dem Löschzug 2, bestehend aus den Einheiten Frielingsdorf und Scheel, teil.


Nur wenige Minuten nach der Alarmierung rückte bereits das erste Fahrzeug an.]
  
Im April war die Einheitsführung der LG Remshagen an die Leitung der Kita herangetreten. Wie in anderen Ortsteilen üblich, sollte vorteilhafterweise auch bei den „Klause-Entdeckern“ eine Brandschutzerziehung erfolgen. Da die Kita im Lindlarer Industriegebiet im „Einzugsgebiet“ der Wehrleute liegt und sie bisher noch keine zu betreuen hatten, wurde dies zum Ende desselben Monats in die Tat umgesetzt. „Wir sind spielerisch mit der ganzen Sache umgegangen und haben zum Beispiel die gesamte Kleidung und Ausrüstung eines Feuerwehrmannes besprochen“, erklärt Gruppenführer und Übungsleiter Florian Sauer.


Auf diese Weise wurde den Kindern unter anderem auch erklärt, dass im Ernstfall von einem Feuerwehrmann in voller Montur und mit Atemmaske keine Gefahr ausgeht, wenn dieser plötzlich vor ihnen steht. Schnell begriffen die Kinder, dass dies Hilfe für sie bedeutet und sie keine Angst haben müssen. Während die Wehrleute an diesem Tag das Objekt selbst kennenlernen sollten, galt es mit den Kindern das Gelernte nun in der Praxis umzusetzen.



[Dem unerschrockenen Bogdan wurde an diesem Tag ein baldiger Eintritt bei der Jugendfeuerwehr nahegelegt.]

Am Samstagnachmittag sollte es also im Keller der Kita „brennen“. Mit einer Nebelmaschine wurde der Brand einer Waschmaschine simuliert. Diese verrichtete sehr eifrig ihren Dienst, denn schnell waren das Treppenhaus und die weiteren Räumlichkeiten komplett verraucht. Jeweils zwei Kinder saßen im Erdgeschoss, sowie im 1. Obergeschoss, in ihren Gruppenräumen fest und machten teilweise laut am Fenster klopfend auf sich aufmerksam. Der direkte Fluchtweg durch das Treppenhaus war aufgrund der starken Verrauchung nicht mehr möglich.

Ein aufmerksamer Spaziergänger hatte kurz nach 15 Uhr die Feuerwehr alarmiert und konnte den ersteintreffenden Wehrleuten, unter Leitung von Florian Schwirten, bereits wichtige Informationen geben. Kita-Mitarbeiter Stefan Jäger konnte den Einsatzkräften Dank des Gruppentagebuchs vier Kinder und deren ungefähren Aufenthaltsort nennen, die es zu suchen und zu retten galt. Schnell war der erste Angriffstrupp unter Atemschutz in das Gebäude zur Personensuche vorgedrungen. Der inzwischen eingetroffene Löschzug 2 stellte eine weitere Wasserversorgung her und schickte gezielt einen weiteren Trupp zur Suche ins Gebäude.


Mit Steckleitern konnten umgehend drei der vier Kinder seitlich und am hinteren Giebel des Gebäudes gerettet werden, wobei sich der knapp sechsjährige Bogdan als besonders unerschrocken erwies. Er kletterte mal eben die mehrteilige Leiter aus dem 1. Obergeschoss hinunter, natürlich gesichert und begleitet von einem Feuerwehrkameraden. Mittels Brandschutzhaube war auch Kind Nummer Vier schnell ins Freie verbracht, ebenso wie der „Holzmichel“ genannte „Dummy“, der dem imaginären Rettungsdienst übergeben wurde.

Zwischenzeitlich war auch die brennende Waschmaschine ins Freie getragen und abgelöscht worden. Die Kinder wurden den wartenden Eltern am Sammelplatz übergeben, wo diese bis zu deren Rettung betreut und „beruhigt“ wurden. Nach den Belüftungsmaßnahmen schauten sich die Kameraden in zwei Gruppen die zahlreichen Räume der Kita an, um für den Fall der Fälle ausreichend Kenntnis zu besitzen.





Neben dem stellvertretenden Wehrleiter Axel Richerzhagen zog auch Zugführer Dietmar Feldhoff bei der Einsatznachbesprechung eine durchweg positive Bilanz. Die Zusammenarbeit zwischen Kita-Leitung, -Mitarbeitern und der Feuerwehr habe bestens funktioniert. Die Kameraden waren zügig vorgegangen, die gemeinsamen Übungen beider Einheiten trugen Früchte und wurden an diesem Tag bestens umgesetzt.

Kita-Leiterin Jana Ufer dankte indes für die gute Organisation. Sie fand das Einsatzszenario zum einen spannend, aber auch sehr wichtig für die Einrichtung. Die Kinder seien natürlich im Vorfeld sehr aufgeregt gewesen, erklärte sie. Im Endeffekt haben die Fünf- bis Sechsjährigen jedoch begeistert und äußerst diszipliniert mitgemacht. Im Anschluss wurden von ihnen selbstverständlich diverse Gerätschaften und Fahrzeuge ausgiebig unter die Lupe genommen, während sich die Feuerwehrleute bei Kaffee und Kuchen ordentlich stärken konnten.
  
WERBUNG