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Wohnhaus in Wiehl brennt nieder

ch; 16. May 2015, 13:24 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Wohnhaus in Wiehl brennt nieder

ch; 16. May 2015, 13:24 Uhr
Wiehl – Stundenlang waren 100 Feuerwehrleute im Einsatz, um einen Brand in einem Mehrfamilienhaus, in dem auch Asylsuchende untergebracht waren, unter Kontrolle zu bringen - Lange Zeit war unklar, ob Bewohner vermisst werden.
Von Christian Herse

Erneut ist in einem Übergangswohnheim im Oberbergischen ein Feuer ausgebrochen, bei dem nicht nur hoher Sachschaden entstand, sondern auch ein Mensch verletzt wurde. Erst vor zwei Wochen hatte eine Asylunterkunft in Radevormwald gebrannt (OA berichtete). Dieses Mal wurden um kurz nach 19 Uhr die ersten Einsatzkräfte zu einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in Wülfringhausen gerufen. Schon auf der Anfahrt wurde deutlich, dass hier mehr als nur eine Wohnung brennen muss.

[Nur schwierig kamen die Einsatzkräfte an den Brandherd heran.]

Meterhoch schlugen beim Eintreffen der Einsatzfahrzeuge dann auch die Flammen aus den Fenstern im Obergeschoss, eine dunkle Rauchsäule stand über dem Wiehler Stadtteil. Einsatzleiter Timo Rosenkranz ließ Stadtalarm für sämtliche Feuerwehren auslösen, sodass letztendlich fast 100 Einsatzkräfte zum Brandort beordert wurden. Für große Unruhe bei den Helfern sorgte die Ungewissheit, ob sich alle Bewohner rechtzeitig aus dem Gebäude retten konnten. „Die Zahl, wie viele Menschen in dem Haus wohnten, schwankte zwischen 12 und 15. Dank der guten Arbeit der Polizei, die den Aufenthaltsort jedes einzelnen ermittelte, hatten wir später dann aber Gewissheit, dass niemand vermisst wurde“, berichtet der stellvertretende Wehrführer Jens Schmidt. Über anderthalb Stunden war dennoch nicht klar, ob es Vermisste gibt. „Natürlich ein äußerst unbefriedigendes Gefühl, zumal wir aufgrund der intensiven Brandausbreitung nur anderthalb Stockwerke absuchen konnten.“

Doch nicht nur das Informationsdefizit bereitete den Feuerwehrleuten Probleme. Aufgrund der Bebauung wie beispielsweise einer über dem Gebäude verlaufenden Strom- und Telefonleitung war ein vernünftiger Löschangriff lange Zeit schwierig. „Das Feuer hatte sich in den Spitzboden gefressen, sodass wir die Dachhaut öffnen mussten. Aber wir kamen mit der Drehleiter nur schwer dran“, berichtet Schmidt. Zur Unterstützung wurde daher auch die Drehleiter aus Gummersbach angefordert, um von zwei Seiten gleichzeitig den Brand bekämpfen zu können.


[Das Feuer hatte sich von dem Zimmer im Obergeschoss rasch auf den Dachstuhl ausgebreitet.]

Gleichzeitig herrschte für längere Zeit eine hohe Durchzündungsgefahr wegen heißen Brandgasen im Gebäudeinneren, sodass auch ein Innenangriff nicht möglich war. So dauerte es mehrere Stunden bis die Flammen wirklich unter Kontrolle gebracht werden konnten. „Vermutlich unbeschadet blieben ein Anbau sowie ein Nachbarhaus. Das Brandobjekt selbst ist jedoch nicht mehr bewohnbar“, resümierte Schmidt.

Das Ordnungsamt brachte die Bewohner, darunter auch mehrere Asylsuchende, in andere städtischen Einrichtungen unter. Eine Frau erlitt eine Rauchgasvergiftung und kam durch den Rettungsdienst vorsorglich ins Krankenhaus. Was das verheerende Feuer letztendlich auslöste, ist zur Stunde noch unklar. „Am Montag werden wir mit Brandsachverständigen uns auf Ursachensuche begeben. Bis dahin wurde das Gebäude beschlagnahmt und versiegelt“, hieß es dazu am Samstag vonseiten der Polizei. Die Feuerwehr war bis 1:30 Uhr im Einsatz. Während den Löscharbeiten stellte die Löschgruppe Drabenderhöhe den allgemeinen Brandschutz in der Stadt sicher.

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