Wiehl – Weniger Brandeinsätze, mehr technische Hilfeleistungen: Immer häufiger würde die Feuerwehr auch bei Kleinigkeiten gerufen – Guido Schulz, Leiter der Feuerwehr, forderte im Rahmen der Jahresdienstbesprechung Lösungsansätze von Kreis und Kommune.

Fast zwei Drittel der im vergangenen Jahr abgearbeiteten Einsätze aller Einheiten der Wiehler Feuerwehr ließen sich auf die Schwerpunkte Unterstützung Rettungsdienst, Türöffnung und Tragehilfe, Ölspuren sowie Baum auf Straße reduzieren. „Die Feuerwehr verkommt zum technischen Dienstleister“, machte Guido Schulz, Leiter der Feuerwehr, seinem Unmut über diese Entwicklung auf der Jahresdienstbesprechung Luft. Das vergangene Jahr habe einmal mehr gezeigt, dass einfache Hilfeleistungen den klassischen Brandeinsatz zunehmend verdrängen. „Für Störungen, die früher von Anliegern selbst behoben wurden, wie abgeknickte Äste, Schmutz auf der Straße oder den verstopften Gully, wird jetzt zu jeder Tages- und Nachtzeit die Feuerwehr alarmiert“, so Schulz.


[Feuerwehr-Chef Guido Schulz kritisierte, dass die Feuerwehr inzwischen zu allen Eventualitäten des täglichen Lebens gerufen werde.]

Gleichzeitig sinke die Bereitschaft der Bürger, sich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. „Auf lange Sicht wird dieses Rundum-Sorglos-Paket nicht mehr zu leisten sein“, warnte Schulz und forderte Rat und Verwaltung auf, Lösungsansätze zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft zu erarbeiten. „Die Aufstellung und Fortschreibung eines Brandschutzbedarfsplanes ist genauso verbindlich wie ein Schulentwicklungsplan oder auch ein integriertes Handlungskonzept“, so Schulz.


Auch von den zuständigen Ämtern der Kreisverwaltung, der Leistelle und den Mitarbeitern des Notfallzentrums Kotthausen, forderte er mehr Unterstützung: „Hier ist sehr viel Fachkompetenz vorhanden, die eigentlich die ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden entlasten könnte. Tatsächlich wird man jedoch regelrecht zugeworfen mit Abfragen zu Statistiken oder zum Qualitätsmanagement bei Einsätzen, um nur einiges zu nennen.“ Hier forderte er für die ehrenamtlichen Führungskräfte der Feuerwehren eine Entlastung von bürokratischen Zwängen.


[Seine letzte Jahresdienstbesprechung als Bürgermeister erlebte Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und erhielt von den Feuerwehrkameraden ein "Wein-achtliches" Geschenk.]

Insgesamt absolvierten die Wiehler Floriansjünger 185 Einsätze (41 Brandeinsätze, 113 Technische Hilfeleistungen, 31 Fehlalarme). Damit war das Jahr 2014 das einsatzärmste seit langem. Die aktiven Kräfte der Wiehler Feuerwehr haben im vergangenen Jahr insgesamt 37.017 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Bei 61 Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr gebe es leider keine weibliche Betreuerin. Damit die Mädchen überhaupt am Zeltlager teilnehmen konnten, musste eine Betreuerin aus der Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde Drabenderhöhe einspringen. Diese unbefriedigende Personalsituation gelte es in diesem Jahr zu verbessern.

Beförderungen

Brandoberinspektor
André Kiesling, Timo Rosenkranz

Brandinspektor
Pascal Petermann

Hauptbrandmeister
Daniel Noss

Oberbrandmeister
Mark Pausch, Benjamin Schroeder, Ruprecht Wiskott

Unterbrandmeister
Sven Altmann, Bernd Kleinjung, Patrick Noss, Markus Schmittseifer

Hauptfeuerwehrmann
Christopher Bourbones, Daniel Paul, Tobias Woitzel

Oberfeuerwehrmann/-frau
Michele Daub, Katja Eichholz, Eduard Nickel, Janine Richling, René Völker, Benjamin Gries

Feuerwehrmann-Anwärter
Bruno Hoffmann, André-Marcel Prinz



Ernennungen in Funktionen
Timo Rosenkranz, Zugführer Löschzug III
Gunnar Latzke, Zugführer stv. (komm.) Löschzug III
Domenic Steinacker, Gruppenführer stv. IuK
Christian Kaufmann, Gruppenführer stv. IuK
Oliver Veit, Zugführer Löschzug I
Carsten Barf, Einheitsführer stv. LG Drabenderhöhe
Tobias Rohde, Einheitsführer stv. LG Drabenderhöhe
André Schmidt, Einheitsführer LG Oberwiehl
Axel Hoffmann, Einheitsführer stv. LG Oberwiehl
Ingo Werblow, Einheitsführer stv. LG Oberwiehl


Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit

60 Jahre
Dieter Dünnweller, 1. Januar 1953
Helmut Wirths, 1. April 1954
Rolf Vetter, 1. Juli 1954
Reinhard Jeworowski, 5. November 1954

50 Jahre
Karl Heinz Faulenbach, 4. Dezember 1964

40 Jahre
Holger Belicke, 1. Januar 1974
Jochem Fischer, 1. Januar 1974
Heiko Grümer, 1. Januar 1974
Detlef Helmenstein, 1. Oktober 1974
Hans-Gerd Noss, 1. Juli 1973
Guido Schulz, 1. Januar 1974
Henning Schumacher, 1. Janaur.1974
Hugo Zawislack, 1. März 1974

35 Jahre
Dieter Schmidt, 15. August1979
Wolfgang Schulz, 29. September1979
Marcus Pohl, 7. Juli 1979
Stefan Tietze, 15. August 1979

25 Jahre
Jörg Nießen, 1. Juli 1989
Ralf Spießberger, 26. November 1989
Dirk Baumgarten, 1. Oktober 1989