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Totenkopfaffen bleiben verschwunden

nh; 13. Feb 2015, 13:00 Uhr
Bilder: Affen- und Vogelpark Eckenhagen --- Bei Pippi Langstrumpf sieht die Haltung des Totenkopfaffen 'Herr Nilsson' sehr einfach aus. In Wirklichkeit benötigen die Primaten sehr viel Zuwendung.
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Totenkopfaffen bleiben verschwunden

nh; 13. Feb 2015, 13:00 Uhr
Reichshof - Die Hoffnung, alle neun Affen lebend wieder zu erhalten, schwindet - Unter den gestohlen Tieren des Affen- und Vogelparks Eckenhagen waren zwei über 20 Jahre alte Gruppenführer - Heiße Spur im Rhein-Main-Gebiet.
Von Nils Hühn

Vor zwei Wochen wurden im Affen- und Vogelpark Eckenhagen neun Totenkopfaffen aus dem Gehege gestohlen (OA berichtete). Ohne artgerechte Haltung sind die Tiere kaum überlebensfähig. „Dass wir alle Affen lebend zurückerhalten, glaube ich nicht mehr“, erklärte heute Ludger Schmidt, Sohn von Parkleiter Dr. Werner Schmidt. „Kleinste Fehler beim Futter oder in der Haltung führen bereits zum Tod“, weiß der Tierarzt. Alleine der Transport sei bei den aktuell niedrigen Temperaturen schwierig und die älteren Tiere hätten schon bei 10 Grad Celsius kaum Überlebenschancen.

Trotz 1.000 € Belohnung für sachdienliche Hinweise, Polizeiermittlungen und großem Medieninteresse kann bei der Fahndung nach den Affendieben noch kein Erfolg vermeldet werden. „Es gab eine heiße Spur im Rhein-Main-Gebiet“, so Schmidt. Bei dem Anzeigen-Portal „eBay Kleinanzeigen“ wurden Totenkopfaffen angeboten, aber noch bevor die Polizei die Adresse ermitteln konnte, war die Anzeige wieder aus dem Netz verschwunden. Andere Hinweise stellten sich bislang als Fehlinformationen heraus.

Überwiegend wurden bei dem Diebstahl weibliche Affen mitgenommen, aber unter den neun gestohlenen Tieren waren auch zwei Alpha-Männchen dabei. Die beiden 20 und 22 Jahre alten Affen waren seit 1998 im Park zu Hause. „Bislang hat sich ihr Fehlen glücklicherweise nicht auf das Sozialgefüge der verbleibenden neun Affen niedergeschlagen“, so Schmidt. Während nach den Totenkopfaffen fieberhaft gefahndet wird, gibt es im Fall der bereits im Oktober gestohlenen Ara-Papageien Fortschritte. Laut Ludger Schmidt hat sich ein Mann gestellt und den Diebstahl von drei Tieren zugegeben. Wo der vierte vermisste Papagei abgeblieben ist, ist unklar. Ob die bereits weiter verkauften Papageien zum Affen- und Vogelpark zurückkehren und wie es mit dem Tierdieb weitergeht, steht noch nicht fest.

Weitere Informationen zum Affen- und Vogelpark Eckenhagen und Kontaktdaten gibt es unter http://www.affen-und-vogelpark.de.
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