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Auf der Jagd nach Einbrechern

nh; 15. Nov 2014, 11:37 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- An den Autobahnabfahrten bezog die Polizei heute Stellung, um nach mobilen Einbrechern zu fahnden.
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Auf der Jagd nach Einbrechern

nh; 15. Nov 2014, 11:37 Uhr
Oberberg - Mit einer großangelegten Verkehrskontrolle will die Oberbergische Polizei die Schlinge um die über die Autobahn einfallenden Einbrecher-Banden enger ziehen (AKTUALISIERT).
Von Nils Hühn

80 Polizeibeamte waren am Freitag damit beschäftigt, an den beiden Autobahnabfahrten Gummersbach und an der Bundesstraße 256 in Marienheide-Holzwipper Verkehrsteilnehmer zu kontrollieren, die ins polizeiliche Raster passen. „Die Zahl der Diebstähle ist gestiegen und wird weitersteigen“, erklärte Kreisdirektor Jochen Hagt, der sich an der Kontrollstelle an der Autobahn 4 selbst ein Bild machte. Zwar gehört der Oberbergische Kreis aus Polizeisicht zu den sichersten Landkreisen, aber im Bereich Einbruch liegt der Kreis über dem Landesschnitt. „Deshalb zählt die Senkung der Einbruchsdelikte zu den Schwerpunkten unserer Polizeiarbeit“, so Hagt weiter.


[Transporter, Autos mit ausländischem Kennzeichen oder junge Südeuropäer wurden überwiegend kontrolliert.]

Erstmals kooperierte der Oberbergische Kreis dabei mit dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis. „Die A4-Anrainer haben sich zusammengetan und damit eine Lücke geschlossen“, erklärte Kriminaloberrat Hans-Peter Sperber. Denn auf Europa-, Bundes-, und Landesebene wird schon kooperiert. Nun auch zwischen den einzelnen Kreisen. In Zukunft können dann auch Polizeibeamte aus dem Oberbergischen im Nachbarkreis helfen. Gestern war dies aber nicht so, da in allen drei Polizeikreisen gleichzeitig gezielte Aktionen gegen mobile Wohnungseinbrecher stattfanden.

Mit den massiven Verkehrskontrollen an den Autobahnabfahrten will die Polizei Präsenz zeigen und gleichzeitig Erkenntnisse gewinnen. Im Idealfall natürlich auch Diebe dingfest machen. Neben den Kontrollen fanden gleichzeitig in drei Wohngebieten zivile Kontrollen statt, wie Sperber berichtete. „Diese Wohngebiete haben sich als Brennpunkte herauskristallisiert“, so der Kriminaloberrat weiter. Um 10 Uhr begann die Kontrolle auf dem Autobahnzubringer zwischen Wiehl und Gummersbach. Bis 14 Uhr wurden 50 Fahrzeuge kontrolliert, 60 Personen überprüft und eine Strafanzeige gestellt. Ein Trupp „Schrottsammler“ ging den Beamten als „Beifang“ ins Netz.


[Kriminaloberrat Hans-Peter Sperber (v.l.), Astrid Köster und Katrin Wirths vom Kreisausländeramt, Kreisdirektor Jochen Hagt sowie Polizeihauptkommissar Siegmar Pfeifer waren den Einbrechern auf der Spur.]

„Ich fühle mich nicht verdächtigt und finde es gut, dass kontrolliert wird“, erklärte Dominik Pisonic, der von den Beamten aus dem Verkehr gezogen wurde. Nach der Überprüfung seiner Personalien und einem Blick ins Fahrzeuginnere durfte er weiterfahren. So oder so ähnlich verliefen die meisten Kontrollen. Durch die Aktion kommt es zu Verkehrsbehinderungen, die sich aber im Rahmen hielten. „Der Standort ist dafür sehr gut geeignet“, erklärte Polizeihauptkommissar Siegmar Pfeifer, der die Leitung über die Kontrollstelle hatte. Neben den Polizisten waren auch Mitarbeiterinnen des Ausländeramtes des Kreises an der Einsatzstelle.


Im Laufe des Einsatzes wurden im Oberbergischen insgesamt 254 Personen und 230 Fahrzeuge überprüft, 39 davon durchsucht. Das Ausländeramt überprüfte vier Personen wurden wegen des Verdacht des illegalen Aufenthalts. Nach erfolgter Identitätsfeststellung konnten sie ihre Fahrt fortsetzen. Zwei Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt. Die Polizei fertigte insgesamt zwei Strafanzeigen wegen Metalldiebstahls, eine Anzeige wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis. Dazu kamen vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen und in elf Fällen sammelten die Beamten Erkenntnisse, die für weitergehende Ermittlungen relevant sein könnten.

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