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Feuerwehr-Drehleiter bei „Patienten im Wachkoma“ im Einsatz

Red; 24. Sep 2014, 11:58 Uhr
Bilder: privat --- Zum Glück nur eine Übung: Die Rettung der Patienten im Wachkoma aus dem Haus Ilona.
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Feuerwehr-Drehleiter bei „Patienten im Wachkoma“ im Einsatz

Red; 24. Sep 2014, 11:58 Uhr
Bergneustadt - Als markantes Gebäude ist auch das Domizil des Vereins „Patienten im Wachkoma' im Blick der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt – Der Löschzug Othetal probte in der vergangenen Woche den Ernstfall.
Feuer in Haus Ilona im Bergneustädter Ortsteil Neuenothe. Das erst 2011 bezogene Domizil des Vereins „Patienten im Wachkoma“ steht in Flammen. Bis zu zehn auf den Rollstuhl angewiesene Patienten, die mit einer in Neuenothe entwickelten speziellen Bezugspflege für ein Leben in häuslicher Umgebung aktiviert werden, müssen aus dem am Steilhang gelegenen Haus in Sicherheit gebracht werden.



Wo kann die  Drehleiter stehen, damit die bis zu 30 Meter lange Leiter fast alle Fenster und den Balkon erreichen kann, so dass die Feuerwehr aus dem Leiterkorb ins oberste Stockwerk einsteigen kann und auch Patienten über die Drehleiter gerettet werden können? Wo sollen die ersten Löschfahrzeuge stehen, damit sie nachfolgenden Fahrzeugen nicht die Einsatzstelle zuzustellen? Wo ist der nächste Hydrant? Wie viele Schläuche sind nötig? Wo sind die Bereitstellungsräume für Rettungswagen, Krankenwagen, Notärzte  und weitere Löschfahrzeuge? Wo werden die Patienten von der Feuerwehr an den Rettungsdienst übergeben? Auf diese und weitere Fragen versucht man, Antworten zu finden, um für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall vorbereitet zu sein.

Zum Glück waren diese Überlegungen für den Löschzug Othetal Ende vergangener Woche lediglich eine Übung. Denn für alle markanten Gebäude probt die Feuerwehr nach Standard-Einsatz-Regeln den Ernstfall, damit im Notfall ohne Verzögerung klar ist, wo die verschiedenen Einsatzfahrzeuge und Rettungswagen stehen, ohne sich gegenseitig zu behindern.



Für Löschzugführer Jan Mießner und seine Kameraden der Einheit Othetal war das im Fall von Haus Ilona eine durchaus knifflige Aufgabe. Denn im steilen Gelände vor „Am Heshahn 4“ ist es gar nicht so einfach, einen stabilen Standort für die seitlichen Stützen der Drehleiter zu finden und zu markieren, die eigens vom Löschzug Bergneustadt angefordert worden war. Und auch Maschinist Frank Bode brauchte Fingerspitzengefühl, um die Drehleiter computergestützte auszufahren, ohne dabei die Freilandleitung über der Straße zu touchieren oder gar abzureißen.

Von der großen Dach-Terrasse aus verfolgten etliche Angehörige, die in Haus Ilona in die Pflege einbezogen werden, das Geschehen. „Mein Mann hat früher doch selbst solche Fahrzeuge gebaut“, erklärte eine Frau. Bewusst wies sie ihn auf das große Einsatzfahrzeug hin - und freute sich, dass er offenbar auf seine Weise wahrnahm, was vorging.

Weitere Informationen über den Verein gibt es unter www.piw-ev.de.
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