Gummersbach - Beamte des Kölner Hauptzollamts nehmen neues Einkaufszentrum in Gummersbach aufs Korn und leiten Verfahren ein (AKTUALISIERT).

Am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr war die Welt auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände ganz und gar nicht mehr in Ordnung. Mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen rückten Beamte des Kölner Hauptzollamtes an. Ihr Ziel - die Großbaustelle des neuen Einkaufszentrums. Dort fahndeten sie nach illegal Beschäftigten, Lohndrückerei und Sozialversicherungsbetrug. Und die staatlichen Prüfer wurden auch fündig. Bei 41 Firmen auf der Baustelle habe man über 150 Personen erfasst und vor Ort mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet - unter anderem gegen 15 Kroaten ohne erforderliche Arbeitserlaubnis – berichtete Jens Ahland vom Hauptzollamt Köln.

Mehr als 60 Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Köln waren an der EKZ-Baustelle im Einsatz. Bei den 150 angetroffenen Personen wurden neben der Kontrolle der Ausweispapiere auch Angaben zum Umfang und Dauer der Beschäftigung sowie der Entlohnung erfasst. Derzeit werden die Arbeitnehmerangaben im Hinblick auf die Einhaltung der Mindestlöhne ebenso geprüft wie korrekte Meldungen zur Sozialversicherung. Danach werde sich zeigen, ob weitere Prüfungen bei den angetroffenen Firmen erforderlich seien, so Ahland. Noch vor Ort leiteten die Zöllner mehrere Ermittlungsverfahren ein. In einigen Fällen konnten die notwendigen und mitzuführenden Ausweispapiere nicht vorgelegt werden oder es wurden nicht die vorgeschriebenen Stundenaufzeichnungen geführt.

Die 15 Kroaten ohne Beschäftigungsgenehmigung mussten ihre Arbeit vor Ort sofort beenden.  Gegen ihren Arbeitgeber wurde ein Strafverfahren eingeleitet und die Männer wurden noch auf der Baustelle mit einem Dolmetscher vernommen. "Eine Baustelle dieser Größenordnung stellt die Einsatzplaner und Kontrollbeamten vor einige Herausforderungen. Die heutige Kontrolle ist aber sehr gut gelaufen", bilanzierte Einsatzleiter Ahland.