Archiv

Neues „Arbeitstier“ für die Feuerwehr

mg; 10. Jul 2014, 11:41 Uhr
Bilder: Michael Gauger -- Nach 27 Jahren geht der „Rüstwagen 1“ in den Ruhestand. Ersetzt wird er durch ein modernes Rüstfahrzeug, welches mit etlichen Gerätschaften ausgerüstet ist.
ARCHIV

Neues „Arbeitstier“ für die Feuerwehr

mg; 10. Jul 2014, 11:41 Uhr
Engelskirchen - Neues und modernes Rüstfahrzeug für die Gemeinde eingetroffen - Vorgänger geht nach 27 Jahren Dienst in den Ruhestand - Offizielle Einsegnung erfolgt im Rahmen des Transportfestes Anfang Oktober.
Von Michael Gauger

Einen standesgemäßen Empfang bereiteten die Feuerwehrkameraden des Löschzugs Engelskirchen ihren neuem Rüstwagen am vergangenen Freitag im Gerätehaus. Überführt wurde das neue „Arbeitstier“ von der Firma Gimaex GmbH aus Wilnsdorf, die den Aufbau montiert hatte. Auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus schaute vorbei. Etwa 550 Stunden Freizeit und Urlaub hatten die Mitglieder des eigens gebildeten Arbeitskreises seit November 2012 in die Planung, Ausschreibung und Projektbegleitung investiert, damit der Löschzug mit dem aktuellen Fahrzeug in eine neue Dimension der technischen Hilfeleistung starten kann. Dafür investiert die Gemeinde die stolze Summe von 397.000€, von der ein Teil aus den Spendengeldern des Fördervereins besteht.


[Tränen zum Abschied: ein kleiner Spaß der Kameraden.]

Ein MAN- Allradfahrgestell mit 290 PS bildet die Grundlage für dieses hochmoderne Fahrzeug. Doch es ist vor allem die komplett neue Ausstattung, die es zum „Arbeitstier“ der Feuerwehr macht. Zu den wichtigsten technischen Einrichtungen zählen unter anderem ein Dreh-Stromgenerator (30kVA), ein sechs Meter hoher Lichtmast mit vier Scheinwerfern a 1500 Watt, eine Seilwinde mit 75 Metern Seil, welches bis zu fünf Tonnen ziehen kann, sowie ein Druckluftkompressor (300l/min). Darüber hinaus ist der Rüstwagen mit umfangreichem Material für alle Bereiche der technischen Hilfeleistung ausgestattet. Absturzsicherungen oder Auf- und Abseilgeräte sind genauso vorhanden wie Tauchpumpen oder Kettensägen.

Ein großer Teil der Ausrüstung hilft bei Einsätzen im Rahmen von Verkehrsunfällen. So finden sich nicht nur Abstützungssysteme, Ölbindemittel, Verkehrsabsicherungen und Geräte zum Anheben von Fahrzeugen an Bord, sondern auch ein Motortrennschleifer und ein Plasma-Schneidgerät. In den kommenden Wochen werden die Kameraden nach und nach mit dem Fahrzeug vertraut gemacht, bevor es dann offiziell in den Alarmdienst integriert wird. Die offizielle Einsegnung wird im Rahmen des Oldtimer- und Transportfestes Anfang Oktober geschehen.



[Probesitzen wollten viele am Tag der Ankunft.]

Als kleines „Abschiedsgeschenk“ durfte der „Alte“ am vergangenen Sonntag bei einer Alarmübung des Ründerother Löschzuges nochmal ran. Im Bereich Unterkaltenbach hatte sich ein Verkehrsunfall ereignet. Mit dieser Alarmierung rückten die Kameraden an. Nach einer ersten Erkundung stellte sich heraus, das sich zwei Personen im, auf der Seite liegenden, Wagen befanden. Eine weitere war herausgeschleudert worden. Involviert in diesen fingierten Unfall war zudem ein Lastwagen, auf dessen Ladefläche ein Flüssigkeitscontainer leckgeschlagen war. Während sich Ründeroth schnellstmöglich um die Personenrettung kümmerte, wurde für die Gefahrgutbergung der Löschzug Engelskirchen über die Kreisleitstelle nachalarmiert. Da die weibliche Beifahrerin über Rücken- und Nackenschmerzen klagte, wurde eine patientenschonende Rettung vorgenommen. Unter größter Sorgfalt wurde das Dach des Wagens mittels Hydraulikschere entfernt, um Fahrer und Beifahrerin retten zu können. Hierbei half ein letztes Mal der betagte Engelskirchener Rüstwagen, dessen Rüstsatz in Kürze in Ründerother Hände übergeht. Er war über die Jahre von den Kameraden immer wieder auf den neuesten Stand gebracht worden.
  
###CONTENTGAL###

Die Absicherung und das Auffangen des Gefahrguts, welches zwischenzeitlich identifiziert worden war, erledigten Kameraden im Chemikalienschutzanzug (CSA). Die dazugehörige, fachgerechte Dekontamination wurde im Rahmen der Übung ausgiebig erklärt und vorgeführt. Erdacht, vorbereitet und überwacht wurde das gesamte Szenario von Brandoberinspektor Markus Schneider sowie den Oberbrandmeistern Steve Grünwald und Stefan Neier, die mit dem Ablauf und der Ausführung in der abschließenden Nachbesprechung mit den gesamten Führungskräften zufrieden waren.
WERBUNG