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Mammutveranstaltung zum Dienstantritt

mg; 12. Apr 2014, 14:11 Uhr
Bilder: Michael Gauger -- Zahlreiche Kameraden galt es von der Engelskirchener Wehrleitung für ihren langjährigen Dienst (im Bild: 25 und 35 Jahre) am Nächsten auszuzeichnen.
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Mammutveranstaltung zum Dienstantritt

mg; 12. Apr 2014, 14:11 Uhr
Engelskirchen - Zahlreiche Aufnahmen, Ehrungen und Beförderungen galt es für die neue Wehrführung bei der Jahresdienstbesprechung durchzuführen - Kameraden ehrten ihren scheidenden Wehrführer Andreas Stommel.
Ein letztes Mal eröffnete Andreas Stommel die Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr Engelskirchen, die gestern in der Aula des Schulzentrums Walbach stattfand. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, seine Kameraden an herausragende Ereignisse im vergangenen Jahr zu erinnern, wie den gut besuchten „Tag der offenen Tür“ in Loope, den 60. Geburtstag des Spielmannszugs und die Anschaffung des Gerätewagens Logistik (GW-L2). Darüber hinaus dankte Stommel der Bevölkerung für deren große Spendenbereitschaft.


[Andreas Stommel eröffnete ein letztes Mal die Jahres-dienstbesprechung in seiner Funktion als Wehrführer.]

159 der insgesamt 261 Kameraden versehen zurzeit den aktiven Dienst in der Feuerwehr Engelskirchen, so Stommel. Teilt man die im vergangenen Jahr geleisteten 25.347 Stunden auf die Aktiven auf, ergeben sich fast vier Wochen geleisteter Dienst pro Kamerad, rechnete der scheidende Wehrführer vor. Auch die zahlreichen Auftritte des Spielmannszuges und die geleisteten Stunden der Jugendfeuerwehr wurden seinerseits gewürdigt. „Der demografische Wandel hat natürlich auch in der Feuerwehr Einzug gehalten“, führte er aus. Dieser könne aber, wenn der Zulauf so bliebe und die daraus resultierende Übernahme aus der Jugendfeuerwehr weiterhin gegeben sei, durchaus aufgefangen werden. Der ebenfalls aus dem Amt scheidende, bisherige stellvertretende Wehrleiter Peter Hamacher, konnte viel Positives zum Thema „Ausbildung“ berichten. Unter anderem schlossen zwölf Kameraden den Atemschutz-Lehrgang erfolgreich ab.



Der neue Wehrleiter, Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel, hatte die Einsatzstatistik des Jahres 2013 aufbereitet. 131 Einsätze, darunter 76 technische Hilfeleistungen, 29 Brände, aber leider auch 26 Fehlalarme, wurden angefahren. „Die Zahlen sind gegenüber den Vorjahren leicht rückläufig“, erklärte Krimmel. „Im Jahr 2009 waren es noch 138 Einsätze, in 2011 nur noch 133.“ Dass das Hochwasser im Osten Deutschlands für zwölf Kameraden der Engelskirchener Wehr ein arbeitsreiches, aber auch prägendes Erlebnis war, führte Brandoberinspektor Domenik Olbrisch mit einer bilderreichen Präsentation aus. Innerhalb von 24 Stunden mussten damals Koffer gepackt und zwei Fahrzeuge bestückt werden, um am anderen Morgen im Konvoi mit 45 Fahrzeugen Richtung Sachsen zu fahren. „Wir waren mit 170 weiteren Einsatzkräften in einer Wellblechturnhalle untergebracht, die Nachtruhe betrug etwa drei Stunden“, erinnerte sich Olbrisch.
  
Eine besondere Auszeichnung erhielt Stommel, der 13 Jahre lang die Geschicke der Wehr leitete, von seinen Kameraden. Hatte man beim damaligen Hochwassereinsatz noch schnell eine „Zugführer-Weste“ für ihn gebastelt, erhielt er nun - mit einem Augenzwinkern - eine Weste mit dem Aufdruck „Deichgraf“ nebst dem Verdienstorden „Goldener Sandsack am Bande“ von seinen Kameraden verliehen. Auch Hamacher wurde mit einem Präsent für seine geleistete Arbeit gedankt.
  

[Der „Goldene Sandsack am Bande“ .]

Trotz angeschlagener Finanzlage sei die Feuerwehr vom Sparkurs ausgenommen, versicherte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus den Kameraden. Das Gerätehaus in Ründeroth und der neue Gerätewagen hätten 2013 mit etwa 540.000€ zu Buche geschlagen. Ein Ausblick auf 2014 zeige, dass auch hier etwa 745.000 € verplant seien, was zum großen Teil auf einen neuen, aber erforderlichen, Rüstwagen zurückzuführen ist. Der neuen Wehrführung mit Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel sowie Brandoberinspektor Armin Bockheim und Brandinspektor Guido Lemmer als kommissarischen Stellvertretern, wünschte er eine glückliche Hand. Auch Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling überbrachte der neuen Wehrführung seine besten Wünsche für die Zukunft. Ausdrücklich forderte er die Anwesenden dazu auf, die vielgepriesene Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr auch tatsächlich zu leben. Er wies aber auch darauf hin, dass die Belastungen für einen Feuerwehrmann nicht zu unterschätzen seien: „Nehmt die psychologische Betreuung, die angeboten wird, auch wahr, wenn es nötig ist.“
  

[Eine „Mammut-veranstaltung“ zum Einstieg für Thomas Krimmel.]

Aufnahmen, Ehrungen, zahlreiche Beförderungen, aber auch Entlassungen von Kameraden, die die Wehr aus persönlichen Gründen verlassen wollten, standen nun für den neuen Leiter der Feuerwehr auf dem Programm, der die Veranstaltung angesichts der bereits späten Stunde scherzhaft als Mammut-, anstatt als Antrittsveranstaltung bezeichnete. Eine der wichtigsten Neuerungen war dabei die Aufstellung einer Dreierführung bei der Jugendfeuerwehr. Überstellungen in die Ehrenabteilung gab es keine, da die betreffenden Kameraden den Antrag gestellt hatten, über das Alter von 60 Jahren hinaus Dienst verrichten zu dürfen. „Ich habe diesen Abend eröffnet, ich möchte ihn auch beenden“, sagte Stommel am Ende des offiziellen Teils und bedankte sich nochmals ausdrücklich bei allen Anwesenden für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Dafür spendeten ihm seine Kameraden stehende Ovationen.

Alle Ernennungen, Ehrungen, Beförderungen und Entlassungen können hier in der Übersicht als PDF-Datei heruntergeladen werden.
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