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Schmierereien am Gymnasium: Staatsschutz ermittelt

fj; 22. Mar 2018, 11:49 Uhr
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Schmierereien am Gymnasium: Staatsschutz ermittelt

fj; 22. Mar 2018, 11:49 Uhr
Lindlar – Die Worte „Schule macht frei“ wurden im Eingangsbereich des Gymnasiums Lindlar aufgesprüht – Schüler berichteten von einer fremden Person, die sich am Dienstagabend auf dem Schulhof aufgehalten habe (AKTUALISIERT).
Wie Ulrich Güth, Schulleiter des Gymnasiums Lindlar, bestätigt, ermittelt der Staatsschutz aufgrund von Schmierereien am Gymnasium Lindlar. Die Schmierereien sind auf zwei Folien gesprüht worden, mit denen der Abiturjahrgang am Dienstagabend als Abigag Eingänge des Gymnasiums versperrt hatte. Am gestrigen Morgen erreichte die Schule ein Anruf mit dem Hinweis, dass der Spruch „Schule macht frei“ auf die Folien gesprüht wurde. Weil dieser an die boshaften Worte „Arbeit macht frei“ erinnert, die zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs an Eingängen von NS-Konzentrationslagern wie Auschwitz zu finden waren, handelte die Schule sofort: „Wir haben die Folien augenblicklich entfernt“, so Güth.

Im Gespräch mit Lehrern und Schulleitung distanzierten sich die Schüler deutlich von der Tat, verwiesen aber teils auf eine fremde Person, die sie auf dem Schulhof bemerkt hatten. Schulleiter Güth zweifelt nicht an den Aussagen seiner Schüler und „legt seine Hände für sie ins Feuer“. Er geht davon aus, dass der Spruch nach Abschluss der Abigag-Vorbereitungen von einem Fremden aufgesprüht wurde und stellte bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt. Die Ermittlungen hat der Staatsschutz übernommen.

Derweil kritisieren Eltern, dass die Folien mit den Sprüchen nicht gleich am frühen Morgen entfernt wurden und werfen der Schule vor, die Sprüche zwar gesehen, aber nicht gehandelt zu haben. Auf Nachfrage dieser Zeitung äußerte sich dazu Schulleiter Güth: In der allgemeinen Hektik um den Abigag und aufgrund des Umstandes, dass Lehrer und Schüler den Hintereingang genutzt haben, weil der Vordereingang verbarrikadiert war, wären die Schmierereien nicht sofort bemerkt worden. Dafür bat er um Verständnis, betonte aber, dass man sofort gehandelt habe, als man sich der Sprüche bewusst geworden sei. Die Polizei bestätigte, dass die Schulleitung Anzeige erstattet hat. Sie geht davon aus, dass die Schmierereien zwischen 21 Uhr am Dienstagabend und dem gestrigen Morgen angebracht wurden.

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