Oberberg - Polizei durchsuchte bei landesweiter Aktion Wohnungen und Geschäftsräume des Vereins 'Osmanen Germania Boxclub', darunter auch in Bergneustadt und Radevormwald - Waffen, Drogen und Kutten in ganz NRW sichergestellt (AKTUALISIERT).

Seit den frühen Morgenstunden durchsuchten rund 800 Beamte der nordrhein-westfälischen Polizei unter der Führung des Polizeipräsidiums Essen mehr als 40 Wohnungen und Geschäftsräume des Vereins "Osmanen Germania Boxclubs" und seiner Mitglieder. Die Durchsuchungen fanden in über 20 Städten in Nordrhein-Westfalen statt, darunter auch in Bergneustadt und Radevormwald. Sie sind Teil von vereinsrechtlichen Ermittlungsmaßnahmen des Bundesinnenministeriums.

Es bestehe der dringende Verdacht, dass Zweck und Tätigkeit des Vereins gegen Strafgesetze verstoßen, hieß es in einer Mitteilung des NRW-Innenministeriums. Wie ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Essen gegenüber unserer Zeitung erklärte, fanden in Bergneustadt Durchsuchungen an vier Privatanschriften statt. Vor fast genau zwei Jahren kontrollierte die Polizei mit einem Großaufgebot 40 Angehörige vom "Osmanen Germania Boxclub", die sich an zwei Orten der Innenstadt versammelt hatten (OA berichtete).


[Archivbild: Michael Kleinjung --- Im März vor zwei Jahren versammelte sich im Bereich der Bahnstraße sowie auf dem Parkplatz des ehemaligen Extra-Geländes in Bergneustadt rund 40 Angehörige des Vereins "Osmanen Germania Boxclub“.]

"Ich freue mich, dass der Bundesinnenminister so konsequent gegen kriminelle Rockerbanden vorgeht. Das liegt voll auf unserer nordrhein-westfälischen Null-Toleranz-Linie", erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul. "Nach meinem ersten Eindruck hat die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in diesem Fall außerordentlich gut funktioniert."

Wie das Landes-Innenministerium weiter mitteilt, habe der Verein "Osmanen Germania BC" in Nordrhein-Westfalen rund 150 Mitglieder und „gibt vor, sich als 'Boxclub' vor allem um Jugendliche zu kümmern.“ Tatsächlich sei es in der Vergangenheit wiederholt zu schweren Körperverletzungs- und versuchten Tötungsdelikten bei Auseinandersetzungen mit anderen Rockergruppen gekommen. "Wir beobachten die Szene sehr genau und lassen uns von diesen Organisationen nicht blenden", so Reul.

An einigen der insgesamt 41 Objekten in Nordrhein-Westfalen setzte die Polizei Spezialkräfte ein, weil sie die betroffenen Rocker als gefährlich einschätzt, teilte die Polizei Essen mit. Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Beamten zahlreiche Kutten, Datenträger, Schriftstücke, aber auch einige Waffen und Drogen sicher. Die Auswertungen werden noch einige Tage in Anspruch nehmen, kündigte die Polizei an.

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