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Weitere 100.000 € für die Gummersbacher Bürgerstiftung

mho; 11. Sep 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Weitere 100.000 € für die Gummersbacher Bürgerstiftung

mho; 11. Sep 2008, 00:00 Uhr
(mho/26.8.2008-18:20) Von Martina Hoffmann
Gummersbach - Bei der Auftaktveranstaltung für die Gummersbacher Bürgerstiftung waren Stiftungsrat und geladene Gäste überzeugt von der Unterstützungswürdigkeit der vorgestellten Projekte.
[Bilder: Martina Hoffmann --- Die jungen Sänger des Musicalprojektes Oberberg gaben eine Kostprobe des in Arbeit stehenden Musicals zum Stadtgeburtstag.]

„Wir haben sie eingeladen, damit sie die Bürgerstiftung in der Stadt bekannt machen und im besten Falle mit ihrem Engagement eine Signalwirkung für andere setzen“, begrüßte Bürgermeister Frank Helmenstein gestern die Gäste im Ratssaal. Neben einer theoretischen Einführung in die Struktur einer Bürgerstiftung (siehe unten) setzte man auf die Wirkung ganz praktischer Projektarbeit. Dabei machte Helmenstein deutlich, dass es bei einer Bürgerstiftung nicht darum ginge staatliche Aufgaben zu übernehmen oder Ehrenamt unnötig zu machen. „Hier geht es darum sinnvolle Projekte und freiwillige Engagement zu unterstützen“, so Gummersbachs erster Bürger.

[Nach der Grundspende der Sparkasse vom Dezember 2007 über 150.000 € überreichte gestern Sparkassen-Chef Frank Grebe eine weitere Zuspende über 100.000 € an Bürgermeister Frank Helmenstein.]

Dies sah auch Sparkassenchef und Stiftungskuratoriums- Vorsitzender Frank Grebe so: „Die Sparkasse wird ihr bisheriges Engagement nicht zurückfahren, sondern sieht in der Stiftung eine zusätzliche Möglichkeit sich für unsere Region einzusetzen.“ Manfred Jost vom Stiftungsvorstand rief seine Mitbürger ganz einfach zur Beteiligung auf: „Jeder Stiftungsbeitrag ist willkommen - wir sind da nach unten und oben offen.“

Die Kuratoriumsmitglieder Rita Sackmann, Thorsten Konzelmann und in Stellvertretung für den verhinderten Schiwek Jugendamtsleiter Hein stellten den Gästen beispielhafte Projekte vor, die man zukünftig unterstützen möchte. „Für die Kultur lagen die Aktivitäten rund um das Bruno Goller Haus und die Musikschule nahe, ebenso wie die Orchester und Chöre der Stadt. Sackmann verwies auf die Wichtigkeit kultureller Bildung die sich zwar nicht sofort in barer Münze, aber dennoch in einer Steigerung der Lebens- und Umfeldqualität bemerkbar machen würde.

Die jungen Sänger des Musicalprojektes Oberberg gaben dann eine Kostprobe des in Arbeit stehenden Musicals zum Stadtgeburtstag. Hein berichtete über die Einrichtung einer Stelle für eine Familienhebamme der Stadt. „Hiermit etablieren wir nicht nur sinnvolles Hilfs- und Frühwarnsystem für Familien in Gummersbach, sondern möchten gleichzeitig auch die neuen Bürger Gummersbachs willkommen heißen.“ Die Planstelle wurde von der Stadt ausgeschrieben, für ein Willkommenspaket für die Erdenbürger würde man gerne die Unterstützung der Stiftung erhalten.

Ein Paradebeispiel, wie Stiftung das Ehrenamt sinnvoll ergänzen kann, konnte der Sportvertreter Konzelmann präsentieren. Gustav Kleinjung, seit Jahrzehnten aktiv beim TV Hülsenbusch - `der Turnvater Jahn von Gummersbach` - berichtete enthusiastisch über die Sportjugend: „Wenn man ihnen etwas bietet sind sie mit Begeisterung dabei.“ „Ich bin mir sicher, dass wir die Bürger begeistern können“, appellierte der Bürgermeister hoffnungsvoll an die Gummersbacher Spendenbereitschaft. Dabei gab Helmenstein die Losung aus: „Kleinvieh macht auch Mist, aber wir nehmen gerne auch größer Zustiftungen.“

Hintergrund:

Eine Bürgerstiftung ist eine selbstständige Organisationsform für gemeinnütziges Engagement. Jeder Bürger kann Stifter werden. Die Stiftung kann Fördermittel für bestimmte Zwecke vergeben, sie kann aber auch eigene Projekte durchführen. Im Gegensatz zu Vereinen, die sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanzieren, haben Stiftungen ein zweckgebundenes Vermögen, das auf Dauer erhalten bleibt und mit dessen Erträgen die Stiftungsarbeit geleistet wird.

Finanzmittel können der Stiftung als Zustiftung (ab 5.000 €) oder als Spende zugeführt werden. Zustiftungen fließen in das Stiftungskapital und erhöhen somit langfristig den Ertrag der Stiftung. Bei einer Zustiftung ab 50.000 Euro kann man den Gewinn einem bestimmten Projekt zuordnen. Bereits ab einer Zustiftung von 100.000 € ist eine Verwaltung als unselbstständige Stiftung unter dem Dach der Bürgerstiftung möglich.

Spenden können auf Wunsch des Spenders umgehend bestimmten Projekten zugeführt werden. Für die Generierung von Spenden und Stiftungskapital gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten; ob als Einzelspende oder als Erlösen von Festen, Jubiläen, Geburtstagen, bis hin zum Vermächtnis aus Erbschaften sind der Spendenmöglichkeit kaum Grenzen gesetzt.

Das Engagement wird von staatlicher Seite mit Steuervorteilen belohnt. Ebenso ist es möglich und erwünscht, die Stiftung mit praktischer Hilfe und Einsatz zu fördern. Helfende Hände bei Veranstaltungen, Projekten und Aktionen sind immer von Nöten.

Kontakt:
Sparkassen und Bürgerstiftung Gummersbach
Hindenburgstrasse 4-8
51643 Gummersbach
Ansprechpartner:
Hartmut Weuste
Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt
Tel.: 02261/3 12 02

Dr. Klaus Blau
Stadt Gummersbach
Tel.: 02261/87 11 35

Stiftungsvorstand
Markus Vandrey
Ulrich Stücker
Manfred Jost

Stiftungskuratorium
Vorsitz Frank Grebe
Frank Helmenstein
Kultur: Rita Sackmann
Soziales: Schiwek
Sport: Konzelmann



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