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`Willst du viel, komm nach Wiehl´ - Schauspielstudio Oberberg beleuchtete 875 Jahre mit viel Humor

nis; 31. Aug 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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`Willst du viel, komm nach Wiehl´ - Schauspielstudio Oberberg beleuchtete 875 Jahre mit viel Humor

nis; 31. Aug 2006, 00:00 Uhr
(nis/16.8.2006-17:05) Wiehl – Der „Jubilar“ musste ganz schön was einstecken, denn das Schauspielstudio Oberberg lud gestern zu einer kabarettistischen Revue mit dem Titel „Du bist Wiehl“ ein - Den Zuschauern wurde ein bissig-satirisches Stück präsentiert.
[Bilder: Nina Schmitt --- Viel Applaus bekamen die Schauspieler des Schauspielstudios Oberberg für ihr Stück "Du bist Wiehl".]

„Wiehl nennen Sie ein Kaff? Dann fahren Sie mal nach Waldbröl!“ Das war eine der wenigen netten Sachen, die die Schauspieler gestern in der Aula der Grundschule über die Stadt, die zurzeit 875-jähriges Jubiläum feiert, sagten. Das Wort Provinz fiel häufig, auch war man sich sicher, dass die Wahscheinlichkeit, auf der Straße eine Person zu treffen, mit der man verwandt ist, bei 98 Prozent liegt. Doch natürlich war alles nur scherzhaft gemeint.

[Die Wiehler Frauen flehen den Papst (Gisbert Möller) an, Wiehl urkundlich zu erwähnen.]

Es war schon ein Unterhaltungsprogramm vom Feinsten, was das Schauspielstudio da ablieferte. In kleinen Sketchen und Liedern, für deren Texte und musikalische Umsetzung Michael Labs, Benjamin Hilbert, Roland Gude und Jörn Kolpe verantwortlich sind, brachten die Schauspieler zum Ausdruck, was sie an ihrer Stadt so lieben. Beim Lied „Da, wo ich herkomm“ eröffneten die jungen Sänger Theresa Peeters, Eva Oberbusch, Lukas Jörgens und Matthias Vorländer dem Publikum, dass die Feuerwehrfeste zwar langweilig seien und man die Tiere, die man isst, beim Namen kennt, jedoch jede Menge Spaß in Wiehl haben kann. Womit, ließen sie allerdings offen. Im anschließenden Rapteil mischten sie Englisch und Deutsch so wortgewandt, dass beim Publilum kein Auge mehr trocken blieb – zumal auch Nümbrecht sein Fett wegbekam.

Viele Lacher bekamen auch Inga Niedtfeld, Jörgens, Martin Heuer und Dominik Pruß, die in einer Besprechung die beste Strategie entwickeln wollten, um Wiehl gut dastehen zu lassen. Vorschläge wie „Come to where the darkness is“ und „Willst du viel, komm nach Wiehl“ fanden noch nicht so rechten Anklang. Besser klang da „Du bist Wiehl“, da ja zunächst auch einmal die Bürger erst von ihrer Stadt überzeugt werden müssen.

[Gabi Bülter lässt sich von Gisbert Möller das Parkleitsystem erklären.]

Ein weiteres Highlight stellte der Sketch „Wiehlparken“ dar, in dem von Christel Freymüller, Gabi Bülter, Gisbert Möller und Dominik Pruß die Parksituation samt Abriss des Bahnhofes und Entstehung des Petzmarktes durchgekaut wurde. Natürlich wurden dabei auch das Parkleitsystem und die zahlreichen Kreisverkehre nicht außer Acht gelassen.

Und so wurden anderthalb Stunden lang alle Seiten Wiehls humoristisch ins Gespräch gebracht. Das Publikum zeigte sich begeistert, vor allem, als man zu guter Letzt die Szene nachspielte, wo Papst Innozenz im Jahre 1131 Wiehl erstmalig urkundlich erwähnte. Laut Eva Oberbusch, Paula Donner, Hannah Pfundt, Mira Stuhlmann sowie Freymüller, Stöber, Peeters und Vorländer haben die Bürger dies alleine den kecken Hausfrauen Wiehls zu verdanken, die mit ein bisschen List und ganz viel Charme den Papst dazu brachten. „Wir planen doch schon für unsere 875 Jahrfeier“, erklärten die Frauen. Der Papst – dargestellt von Gisbert Möller – antwortete nur: „Also, wer so eine krumme Zahl für ein Jubiläum hält, der hat sie sowieso nicht mehr alle.“

Höhepunkt war das gemeinsame Lied aller Schauspieler. Herbert Grönemeyers „Der siebte Sinn“ wurde kurzerhand umgedichtet. Das Wiehl-Lied sprach dann auch das aus, was wohl alle denken: Obwohl oft übersehen, wird Wiehl bestehen.




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