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Neue Wege für den Kreis

fj; 30. Nov 2017, 11:23 Uhr
Bild: privat.
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Neue Wege für den Kreis

fj; 30. Nov 2017, 11:23 Uhr
Oberberg – Der Nahverkehrsplan sieht eine Optimierung der Linien 302 und 303, eine direkte Verbindung von Mosbach nach Wiehl sowie Schnellbusse vor – Prüfung für Schnellbus zum Bahnhof Ründeroth.
Knapp 400 Einzelhinweise von 34 Verfahrensbeteiligungen sowie zahlreiche Wünsche und Anregungen gingen bei der Kreisverwaltung zum Nahverkehrsplan für den Oberbergischen Kreis ein. Stoff also, für zahlreiche Diskussionen im Vorfeld der gestrigen Sondersitzung des Kreisentwicklungsausschusses zum Nahverkehrsplan. Dieser ist als ein Rahmenplan zur Sicherung und Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Region zu verstehen. Zuletzt hatten sich die Bürgermeister der Kommunen Engelskirchen, Nümbrecht, Reichshof, Waldbröl und Wiehl für eine direkte Zubringung für die Kommunen südlich der Aggerschiene zum Bahnhof Ründeroth ausgesprochen, die beispielsweise durch einen Schnellbus realisiert werden könnte (OA berichtete).

Dieses Anliegen brachte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus (Engelskirchen) als Sprecher der oberbergischen Bürgermeister in der gestrigen Sondersitzung noch einmal vor und stieß dabei bei den Ausschussmitgliedern nicht auf taube Ohren. Zwar wurde der Antrag der Grünen, wonach die Planung 2018 und die Umsetzung 2019 beginnen sollten, abgelehnt - Mit großer Mehrheit einigte man sich aber darauf, die Optimierung der Strecke ergebnisoffen zu prüfen. Ein direkter Anschluss der Südkreis-Kommunen zum Bahnhof Ründeroth könnte also kommen, wenn ein Gutachten bestätigt, dass die direkte Verbindung zur RB 25 gut angenommen wird.

Im Südkreis werden die Linien 302 und 303, die beide auf verschiedenen Wegen zwischen Gummersbach und Waldbröl verkehren, optimiert: Die 302 fährt künftig nur noch über Nümbrecht, statt je nach Fahrtzeit über Nümbrecht oder Denklingen. Die neue Route der 303 soll von Waldbröl über Eckenhagen und Derschlag direkt nach Gummersbach und zurück fahren. Somit erreiche man die Kreisstadt von Waldbröl aus neun Minuten schneller als noch auf der aktuellen Strecke, die über Wildbergerhütte führt. Damit die Anbindungen im Bereich Wilbergerhütte und Wildberg nicht unter der neuen Routenführung der 303 leiden, wird eine neue Linie eingeführt: Die 345 wird weiterhin von Waldbröl über Wildbergerhütte und Wildberg nach Eckenhagen fahren.



Eine neue Direktverbindung wird es zwischen Morsbach und Wiehl sowie Wiehl und Gummersbach geben. Zwischen Gummersbach und Wiehl soll ein Schnellbus verkehren, der nur im Industriegebiet Bomig und am Bahnhof Dieringhausen hält. So soll sich die Fahrtzeit zwischen Wiehl und der Kreisstadt um die Hälfte verringern. Durch die neue Direktverbindung von Morsbach und Wiehl soll sich die Fahrzeit hier ebenfalls um 20 Minuten verkürzen. Ein weiterer Schnellbus verkehrt zukünftig zwischen Leverkusen, Hückeswagen und Wipperfürth, mit Anbindung nach Radevormwald. Die Linie 342 Waldbröl – Schladern wird bis nach Rosbach verlängert.

„Gerade im ländlichen Bereich kostet Mobilität Geld“, fasste es der Ausschussvorsitzende Christian Viebach treffend zusammen. Allein die beiden geplanten Schnellbuslinien sowie die Verlängerung der Linie 342 bis Rosbach werden jährlich mit rund 830.000 € zu Buche schlagen. Mit weiteren 300.000 € sollen Pilotprojekte gefördert werden, deren Testphasen auf zwei Jahre begrenzt wurden. Antragsberechtigt sind hier alleine die Kommunen. Zum einstimmig beschlossenen Nahverkehrsplan gehört aber auch eine Machbarkeitsstudie zum Thema „autonomes Fahren“ sowie eine Expertenstudie zur Entwicklung der „Zukunft Mobilität Oberbergischer Kreis“. Car-Sharing-Projekte, E-Mobilität aber auch Busse ohne Fahrer sollen hier den Weg in die Zukunft weisen.
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