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Neitsch nach Pleite: 'Indiskutable Pfeiferei'

uk; 19. Nov 2017, 11:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Lilla Halasz war die erfolgreichste TVS-Schützin, doch ihre sieben Treffer reichten nicht für etwas Zählbares.
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Neitsch nach Pleite: 'Indiskutable Pfeiferei'

uk; 19. Nov 2017, 11:50 Uhr
Gummersbach - Mit den Referees haderten die Strombacher Handballdamen nach ihrer Niederlage im Spitzenspiel der Nordrheinliga gegen den TSV Bonn rrh..
Von Uli Klein

TV Strombach - TSV Bonn rrh. 20:26 (6:18).

Meike Neitsch mühte sich redlich, bei ihrem Kommentar zum Spitzenspiel das zentrale Thema der Partie außen vor zu lassen: "Die erste Halbzeit war aus unserer Sicht eine Katastrophe. Wir hatten Angst und haben im ersten Spielabschnitt nichts von dem umgesetzt, was wir uns für dieses Spiel vorgenommen hatten. Bonn war da einfach besser", analysierte die Trainerin sachlich.


[Lena Steuck erzielte drei Treffer.]

Doch dann brach es aus ihr heraus: "Natürlich klingt das nach Entschuldigung, aber so ist es nicht: Selbst die Bonner haben nach dem Match zugegeben, dass wir in einem kaum erträglichen Maß von den Unparteiischen benachteiligt worden sind. Schiedsrichter können selbstverständlich Fehler machen. Aber sie dürfen Spiele nicht unsportlich leiten. Und die Spielleitung heute war so unsportlich, wie ich es in meiner langen Laufbahn ganz, ganz selten erlebt habe."

Die "indiskutable Pfeiferei" der Referees bildete auch die Statistik ab. Während die TVS-Damen sieben Zeitstrafen kassierten, mussten die gewohnt aggressiv verteidigenden Bonnerinnen nur drei Mal in Unterzahl agieren. Davon zwei Mal in den letzten zwölf Minuten der Begegnung, als das Spiel längst entschieden war, aber offensichtlich die Statistik noch angepasst werden sollte. Auch das Strafwurfverhältnis von 3:8 aus Strombacher Sicht sprach Bände. Neitsch tröstete nur, dass ein Schiedsrichterbeobachter vor Ort war…


Trotz allen Ärgers und aller Verbitterung über die aus TVS-Sicht unterirdische Schiri-Aufführung vergaß Neitsch nicht, die hasenfüßige Darbietung ihrer Damen im ersten Spielabschnitt zu kritisieren: "Bei vielen vergebenen Großchancen fehlten Mumm und Überzeugung. Sicher auch, weil meine Mädels durch die Einflüsse von außen verunsichert worden waren."


[Meike Neitsch machte ihrem Ärger Luft.]

Damit meinte die Handballlehrerin die Zeit zwischen der 15. und 30. Minute: Nach ausgeglichener Auftaktphase (5:6) warf der TSV mit einem 12:1-Lauf bis zur Pause eine 18:6-Führung heraus, profitierte dabei aber auch von fünf Zweiminutenstrafen für das Heimteam in dieser Zeitspanne.

In der Kabine gelang es Neitsch wenigstens, ihre entnervten Spielerinnen noch einmal aufzubauen: "Wir lassen uns hier nicht abschlachten, auch wenn wir gegen neun Gegner ankämpfen müssen", lautete die Losung, die die Strombacherinnen auch umsetzten und die zweite Halbzeit mit 14:8 gewannen: "Ich bin stolz auf die Mädels, dass und wie sie sich nach dem Wechsel gegen alle Umstände noch einmal aufgebäumt haben", lobte die Ex-Nationalspielerin ihr gebeuteltes Team.

Tore TVS: Lilla Halasz (7/3), Lena Steuck, Denise Szakacs (je 3), Katalin Kleinhofer (2), Jana Hage, Stella Henn, Nadja Grau, Stefanie Bruss, Isabelle Horn (je 1).

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